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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Knicks und teilte ihm mit, dass Mrs Ewing keine Besucher empfange.
Aber Sally war gegen die verführerische Kraft eines Shillings nicht gefeit.
    Sie zeigte auf die Tür zu Emilys
Arbeitszimmer. »Die Herrin empfängt keine Besucher, aber sie erwartet
jemanden«, flüsterte Sally. Dann verschwand sie in den hinteren Bereich des Hauses,
umklammerte ihre Münze und rechtfertigte ihre Indiskretion damit, dass der
französische Gentleman wirklich sehr gut aussah. Es täte der Herrin gut, ihn zu
heiraten, auch wenn er ein Franzmann war. Sally hielt nicht viel von
Ausländern, aber dieser Mr Boch ... nun, es war eine Sünde, wenn ein Mann so
gut aussah.
    Emily schaute ein wenig verärgert
auf, als sich die Tür zu ihrem Arbeitszimmer öffnete. Sie zog es vor,
wenn Hislop so förmlich wie möglich angekündigt wurde; dann fühlte er sich
hoffentlich nicht versucht, sich für ein Mitglied des Haushalts zu halten.
    Aber statt Hislop tauchte Lucien
Boch im Türrahmen auf. In ihrer Brust begann es heftig zu hämmern. In den
vergangenen Wochen hatte sie viel zu oft über Lucien Boch nachgedacht.
    »Kann ich Ihnen helfen, Mr Boch? Sie
müssen mir verzeihen, aber ich habe gearbeitet und bin nicht auf Besucher
vorbereitet.« Sie erhob sich von ihrem Schreibtisch und knüpfte mit grazilen
Bewegungen die Schürze auf, die ihr Musselinkleid vor Tintenklecksern schützte.
Sie hatte eine schrecklich ungeschickte Hand. »Ich fürchte, ich kann nicht
lange mit Ihnen plaudern, da ich einen Besucher erwarte.«
    Lucien wusste nicht so recht, was er
tun sollte. Er hatte sich fest vorgenommen, einen Drachen zu töten, aber dieser
Drache war noch gar nicht anwesend. »Ich wollte Sie fragen, ob Sie mich zu Lady
Festers Ball begleiten möchten«, sagte er.
    Emily holte tief Luft.
Offensichtlich versuchte Mr Boch nicht, sie für ein anderes Modemagazin
abzuwerben. »Ich nehme nicht am gesellschaftlichen Leben teil«, murmelte sie
unsicher.
    Lucien zog eine Augenbraue in die
Höhe. »Ich biete Ihnen eine Gelegenheit an, es doch zu tun.«
    »Ich fürchte, ich muss Ihre
großzügige Einladung ablehnen«, erwiderte sie.
    »Darf ich fragen warum?« Diese Frage
war unverzeihlich. Ein Gentleman fragte niemals, wirklich niemals nach
den Gründen für eine Ablehnung. Aber er musste weiterhin Konversation machen,
da er anwesend sein wollte, wenn Hislop eintraf.
    »Ich wurde nie offiziell in die
Gesellschaft eingeführt«, erklärte Emily. »Ich ging zu ein paar Bällen, bevor
ich mein Elternhaus verließ, aber bei einem größeren Anlass würde ich mich
nicht wohl fühlen. Aber ich bin Ihnen für Ihre Einladung sehr dankbar, Mr
Boch«, fügte sie schließlich hinzu.
    »Wenn ich Miss Thorpe richtig
verstanden habe, wäre es eine willkommene Gelegenheit, die Kleider der
eleganten Damen zu begutachten.« Er versuchte, seiner Stimme einen
überzeugenden Klang zu geben. »Ich kann Ihnen versichern, dass die gesamte beau
monde am Ball der Festers teilnehmen wird.«
    Emily zögerte. Vielleicht war Lucien
nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt wie der lüsterne Mr Hislop. Mr Hislop
hatte ihr ebenfalls angeboten, sie zu verschiedenen Anlässen zu begleiten, aber
nur, damit er sich ihr — dessen war sie sich sicher — in seiner Kutsche
unsittlich nähern konnte. In letzter Zeit hatte er sogar angedeutet, dass er
ihr nicht länger Informationen zukommen lassen konnte, wenn sie nicht eine
seiner Einladungen annahm.
    Lucien stand immer noch in der Mitte
des Raums. Nun trat er auf sie zu und verbeugte sich. »Es wäre mir eine große
Ehre, wenn Sie mich begleiten«, sagte er sanft.
    Emily konnte kaum atmen. Männer
sollten nicht so lange Wimpern haben. Sie hatten auch kein Recht, einen mit so
schwarzen, schimmernden Augen anzusehen und so ... so anziehend zu wirken.
    »Sie sind sehr freundlich«, sagte
sie schließlich.
    »Ich wäre Ihnen für Ihre Begleitung
sehr dankbar«, sagte Lucien. »Und Ihre Schwester könnte uns als Ihre
Anstandsdame begleiten.«
    »Meine Schwester als meine Anstandsdame!«
Emily hätte beinahe spöttisch gelacht. Dieser Vorschlag bewies, dass Lucien
sich nicht nach ihrer Situation erkundigt hatte. Er konnte nicht wissen, dass
Louise in ganz England als liederliches Mädchen beschimpft worden war. »Meine
Schwester nimmt nicht am öffentlichen Leben teil«, beschied sie ihn kurz
angebunden.
    »In diesem Fall werde ich eine
Bekannte bitten, uns zu begleiten. Ich möchte nicht, dass Sie sich in meiner
Gesellschaft unwohl fühlen.«
    Emily

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