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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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führte Daniels Herz keine Kapriolen mehr auf. In der Zwischenzeit war er davon überzeugt, dass Omar seine miesen Späße mit ihm trieb, indem er seine Hoffnung nicht total sterben ließ. Dieses elende Spiel würde Daniel nicht länger mitspielen. Am Ende seines Lebens wollte er sich nicht noch einmal der Feigheit schuldig machen. Wenigstens so viel Stolz und vor allem Würde hatte er sich erfolgreich bewahrt ...
    Auch das brachte ihm durchaus Pluspunkte bei Omar ein.
    Und wenngleich der seinen ‚Bruder‘ keineswegs gern ziehen ließ, tat er es am Ende doch.
    * * *
    A ls Daniel in der wenig vertrauenerweckenden, zweimotorigen Maschine saß, wurde ihm langsam bewusst, dass er tatsächlich eine Überlebenschance hatte.
    Aber erst, nachdem sich das Flugzeug auch in der Luft befand, gestattete er seiner Hoffnung wieder etwas Nahrung.
    Omars Rebellenfreunde hatten die Zuneigung ihres Anführers für den ungläubigen Amerikaner, immer mit gemischten Gefühlen betrachtet.
    Leicht war es Daniel nicht gemacht worden, besonders, wenn Omar sich wie so häufig auf einem seiner ominösen Ausflüge befand und seinen ‚Bruder‘ schutzlos zurückließ. Egal, wie oft er ihnen das Leben gerettet hatte, geliebt hatten sie den Arzt deshalb sicher nicht. Denn die Männer hatten diesem amerikanischen Gringo nicht getraut und hätten ihn beim geringsten Anlass ohne mit der Wimper zu zucken ebenso gnadenlos abgeknallt, wie Matt.
    Dieser schwelenden, unkalkulierbarsten aller Gefahren lebend entronnen zu sein, war nicht nur ein bisschen Glück gewesen, sondern ein verdammtes Wunder.
    * * *
    D er amerikanische Konsul erwartete Daniel auf der kleinen Landebahn am Rande von Khartum.
    Vor lauter Freude fiel es ihm sichtlich schwer, sich zu fassen.
    »Mr. Grant! Ich bin so begeistert, Sie zu sehen ...«
    »Na, und ich erst ...«
    Der Konsul - ein kleiner, dicklicher Mann mit permanentem Schweißfluss - ließ sich nicht beirren. »Kommen Sie, wir fahren zunächst einmal in mein Haus, dort können Sie sich ein wenig erholen, bevor wir vor die Presse ...«
    Abrupt blieb Daniel stehen. »Bitte?«
    »Dass wir beide soeben miteinander sprechen, ist ein bemerkenswerter Erfolg, nach äußerst zähen Verhandlungen«, beteuerte der Dicke. »Das kann ich Ihnen versichern. Trotz enormer Anstrengungen ist es uns nie zuvor gelungen, einen Gefangenen ...«
    »Keine Presse!«, wehrte Daniel strikt ab.
    »Mr. Grant! Diesen Triumph wollen Sie uns doch unmöglich nehmen! Außerdem war dies ein Bestandteil des Deals. Wir – äh – haben einen gewissen Katalog zu erfüllen. Zum einen wäre da Ihre Aussage, dass Sie während der Zeit Ihrer Gefangenschaft nach internationalem Recht behandelt ...«
    »Ein entsprechendes Dokument habe ich bereits im Camp hinterlegt.« Daniel machte noch immer keine Anstalten, weiterzugehen. »Hören Sie, Mr ...«
    » Fishbone ...«
    » Fishbone «, nickte er. »In New York gibt es einige Menschen, denen bislang nicht bekannt ist, dass ich lebe. Ich will nicht, dass sie aus dem Fernsehen davon erfahren … Ich schwöre, Sie können Ihren Rummel veranstalten, sobald ...«
    »Mr. Grant! Es handelt sich um keinen Rummel, sondern um unsere Pflicht, die Welt zu informieren. Man hat schließlich um Sie gebangt ...«
    »Wie auch immer!«, unterbrach Daniel ihn unwirsch. »Drei Tage! Ab dem Moment meiner Landung in den Vereinigten Staaten. Ich besitze diesen wunderbaren Pass ...« Er wedelte mit dem mitgenommenen Dokument, das Omar ihm vor dem Abflug zugesteckt hatte. »Übrigens muss ich Sie um das Geld für den Rückflug bitten, ich bin derzeit ein wenig klamm. Drei Tage, Fishbone! Dann dürften Sie Ihrer Pflicht nach Herzenslust nachkommen ...«
    Es kostete ihn noch eine weitere Viertelstunde, um den rückgratlosen Fishbone gänzlich zu überzeugen. Also, der hätte bei Omar keinen Monat überlebt, so viel stand fest.
    Dennoch: Erst als Daniel sich drei Stunden später auf dem Weg nach Kapstadt und noch einmal acht Stunden darauf endlich auf dem Heimflug befand, war er wirklich sicher.
    Er hatte überlebt.
    Verdammt!
    * * *
    D aniel!«
    »Was ist denn, Dad?«
    »Du musst aufstehen!«
    Dazu verspürte Daniel nicht die geringste Lust. Ihm war, als hätte er noch nie in einem weicheren, bequemeren Bett gelegen. Von ausgeschlafen konnte auch keine Rede sein.
    Schon machte er sich bereit für die nächste Flucht, diesmal wenn möglich in einen schöneren Traum ...
    »Du verpasst deine Verabredung mit Tina!«
    Diese Bemerkung vereitelte

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