03 - Keiner wie Wir
bereits ohne den Zwischenstopp am Sessel gewesen.
Zu gut!
Tina fühlte sich hoch sensibilisiert, ihre Haut war von einem kühlen Schweißfilm überzogen und jede minimalste Berührung brachte sie zum Beben.
Zu überwältigend!
Diesmal ließ er sich nicht unterbrechen.
Egal, wie schnell ihr Atem ging, wie flehend ihr Seufzen klang und wie stark ihre Beine zitterten. Die hatte er übrigens mit einer beiläufigen Bewegung rechts und links auf seine Schultern gelegt.
Anscheinend interessierte Daniel überhaupt nicht, dass Tina der Wahnsinn drohte. Vielleicht meinte er auch, diesbezüglich käme so oder so jeder Rettungsversuch zu spät.
Wie eine Schlange wand sie sich unter den unerträglichen Liebkosungen, war etliche Male kurz davor, endgültig aufzugeben und ihn anzubetteln , endlich diese grauenvollen Zärtlichkeiten zu beenden, weil sie glaubte, dem für keine Sekunde länger gewachsen zu sein.
Zu viel!
Unerträglich schön.
Konnte man an einer Überdosis Glück und Leidenschaft sterben? Mittlerweile hielt sie das durchaus möglich.
Für eine Weile wehrte sich Tina erfolglos gegen die anstürmende Emotionsflut und ergab sich am Ende nicht ohne Resignation in ihr Schicksal. Zuvor machte sie allerdings noch schnell gedanklich ihr Testament.
Nur für alle Fälle.
Chancenlos war sie sowieso, weil er zu allem Überfluss ihre Beine festhielt, dieser Bastard!
Am Ende ging die Rechnung nicht vollständig auf, denn der Wahnsinn blieb aus. Stattdessen erkannte Tina mit einem Mal, wo das Ganze enden würde, es nur konnte!
Erst jetzt kam sie hinter jene uralte Wahrheit. Nach all den Männern, nach allem, was sie erlebt hatte, so gut sie glaubte, dieses besondere Fach zu beherrschen. Diese Winzigkeit war ihr bisher entgangen, und vermutlich outete spätestens dies sie unweigerlich als dümmste Gans des Planeten.
Und zwischen ihrem Pseudo-Wahnsinn und dem angestrengten Versuch, ihre grauenvolle Verlegenheit zu bewältigen, schwor Tina sich, dass er niemals – niemals! – davon erfahren würde. Außerdem empfahl sie sich dringend, ihre Ansichten über ihr vermeintliches Allwissen in Sachen Sex noch einmal gründlich zu überdenken.
Bei Gelegenheit …
… die sich jedoch derzeit nicht unbedingt bot, denn Daniel gab erst auf, als sie schließlich laut und frenetisch auf diesem verdammten Tresen ihren Höhepunkt fand.
* * *
E twas später gelang es Tina sogar, ihn anzusehen.
Zu diesem Zeitpunkt war ihr endlich aufgegangen, dass er von ihrem Totalversagen ja nichts wissen konnte. Was Tina unvorstellbar beruhigte.
In ärgerlicher Gemütsruhe stand er über sie gebeugt, jetzt fixierte er ihr Gesicht, und zwar ausschließlich. Seine Lippen glänzten feucht und die Augen blitzten triumphierend.
Ein wahrer Funkenregen!
Hinreißend! - was sie ihm natürlich auch nicht sagte.
»Irgendwelche Fragen?« Wenigstens klang er ein wenig heiser, wenn das auch schon alles darstellte, was Daniel an Reaktionen aufzuweisen hatte.
Dennoch … Tina blieb nur, ihn nur entzückt zu betrachten. Sie war so außer Atem, dass an eine verbale Antwort nicht zu denken war. Nach einer Weile brachte sie es wenigstens auf ein vages Kopfschütteln.
»Hmmm!« Grimmig nickte er, selbst das schmalste Lächeln wollte sich nicht einstellen.
Tina hätte ja zu gern erfahren, was überhaupt sein Problem war! Leider bekam sie keine Gelegenheit, diese gewichtige Frage mal zur Sprache zu bringen, denn offenbar stellte der Küchentresen auch nur eine Etappe in Daniels Ablaufplan dar.
»Aber ich!«, knurrte er nämlich und im nächsten Moment lag sie in seinen Armen.
Auch das ließ sich nur mit einem Wort beschreiben.
Hinreißend.
Kurz darauf strandete Daniel mit ihr im Bad und Tina war froh, dass er sich diesmal beteiligte. Denn nur mit und durch ihn wurde es erst zum echten Erlebnis. Auch wenn sie gedacht hätte, spätestens jetzt an der Übermacht von Emotionen zugrunde zu gehen.
Fehlanzeige!
Auch nach dem Besuch im gemeinsamen Badezimmer wirkte Daniel nicht im Mindesten zufrieden. Sein nächster Ausflug galt dem Flur.
Nicht am Boden – oh nein!
Allem Anschein nach wollte er an diesem Abend das gesamte räumliche Repertoire des Appartements ausreizen. Für einen flüchtigen Augenblick dankte Tina dem lieben Gott, dass es sich hierbei um eine überschaubare Anzahl von Zimmern handelte. Kurz darauf überwältigte sie Daniels Ideenvielfalt erneut und ihr blieb nur das bedingungslose Folgen.
Freudig – das mit Sicherheit, aber auch mit
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