Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
liegst. Ich habe nie ...« Er holte tief Luft und verzog das Gesicht. »Vergiss es, ich kann es nicht ändern! Nichts von alledem, was damals geschah! Ich glaube, es gibt tatsächlich Dinge, die nicht wiedergutzumachen sind. Egal, wie sehr man es will und wie angestrengt man es versucht. Es tut mir sogar verdammt leid.«
    Behutsam ließ Tina einen Finger über seine leicht stoppelige Wange gleiten. »Sag so etwas nicht«, bat sie.
    Zweifelnd schüttelte er den Kopf, ein bitteres Lächeln war plötzlich aufgetaucht. Tina mochte es überhaupt nicht und wollte, dass es augenblicklich verschwand.
    Wie so häufig schien Daniel sie gehört zu haben, denn er grinste ganz unvermittelt. Hatte es jemals einen Menschen gegeben, der in diesem Tempo von einer Stimmung in die entgegengesetzte wechseln konnte? »Weißt du, weshalb ich komplett versagt habe?« Er musterte sie, als hätte er soeben die Jackpotfrage gestellt, und als läge es allein an Tina, ob sie als Sieger aus dieser Show gehen und Millionäre sein oder als ewige Verlierer in der Gosse landen würden.
    »Ich habe zwar keine Ahnung, wovon du sprichst, aber ich bin ganz Ohr.«
    Er zog sie wieder an sich. »Für die Standardtour müsste ich dir nur irgendeinen, an den Haaren herbeigezogenen, geistlosen, verlogenen Schrott erzählen.« Das dunkle Raunen war zurück. »Und ... das wäre Blödsinn. Ziemlich kontraproduktiv, um genau zu sein. Die Wahrheit schlägt den Bullshit nämlich um Längen.«
    Erfolglos versuchte Tina, sich an seinen Schultern abzustützen, um endlich auch einmal in sein Ohr wispern, hauchen und seufzen zu dürfen.
    Rache musste schließlich sein.
    Leider war er zu groß und sie, der ewige Zwerg, völlig chancenlos. Und wieder erriet er, was in ihrem Kopf vor sich ging. Denn sein Arm um ihre Taille packte plötzlich fester zu und kurz darauf hatten ihre Füße den Boden komplett verlassen.
    »Verdammt Tina!« Das war kein Hauchen, sondern das vorwurfsvolle Knurren des Profs. »Du musst essen! «
    »Mund halten, Grant!«, flüsterte sie an seiner Ohrmuschel, die sich plötzlich auf gleicher Höhe mit ihrem Mund befand. »Du warst wirklich gut, hattest mich schon nach deinen ersten Worten.« Sie runzelte die Stirn. »Nein, du hattest mich schon, nachdem ich dich gesehen habe . Und damit bist du ungeschlagener Sieger.«
    Unter Zuhilfenahme des zweiten Armes schob er Tina ein Stück von sich, um ihr ins Gesicht blicken zu können. Vermutlich verkörperte sie damit die seltsamste Puppe, die die Welt jemals gesehen hatte. »Du hattest bereits gewonnen, als du durch die Tür tratest«, erwiderte er ernst. »Womit du einen einsamen Rekord hältst. Ich schwöre, das wäre auch in jeder beschissenen Bar so gelaufen.« Trocken lachte er auf. »Ist es ja auch!« Und erneut betrachtete er sie eingehend und mit zur Seite geneigtem Kopf. »Tina ...«
    Eilig verschloss ihr Finger seine Lippen. »Gib mir ein wenig Zeit, okay? Ich will mir ganz sicher sein, bevor ...«
    Und wenn er sich noch so viel Mühe gab, diesmal konnte Daniel seine Enttäuschung nicht verbergen. »Willst du mir damit sagen, dass du dir nicht sicher bist, was du empf...?«
    »Nein! In dieser Hinsicht bin ich mir sogar verdammt sicher, keine Sorge. Ich sitze umfassend in der Falle. Ich will nur keinen Fehler begehen, kannst du das nicht verstehen?«
    Stirnrunzelnd betrachtete Daniel sie und nickte schließlich ergeben. »Ich denke, das muss ich akzeptieren ... Und das werde ich auch«, fügte er rasch hinzu. Als er Anstalten machte, Tina endlich das Selbstbestimmungsrecht zurückzugeben und sie zu Boden zu lassen, hielt sie sich entschieden an seinen Schultern fest. »Daniel ...«
    »Hmmm.« Erstaunlich, die Enttäuschung verschwand nicht, Wut war allerdings immer noch nicht eingetroffen. Andere Männer hätten in einer solchen Situation bestimmt nicht freundlich reagiert. Nun ja, andere ...
    »Was ist nur aus dir geworden?«, erkundigte sie sich resigniert.
    »Und wie ist diese Bemerkung zu verstehen?«
    »Früher wärst du genau in diesem Moment zur Höchstform aufgelaufen, hättest dich mit deiner gesamten Männlichkeit unter vollem Testosteroneinsatz in die Schlacht geworfen. Ein Nein war schlicht inakzeptabel, möglicherweise fand es in deinem seltsamen Denkschema nicht einmal statt! Heute gibst du dich bereits bei der ersten, halbseidenen Zurückweisung geschlagen.« Kopfschüttelnd musterte sie ihn. »Ich weiß nicht, ob ich das gutheißen kann.«
    Seine Niedergeschlagenheit war wie

Weitere Kostenlose Bücher