03 - Keiner wie Wir
weggeblasen. »Du glaubst, ich wäre zum Langweiler mutiert? Zum kompletten Weichei?«
Tina musterte ihn mit kraus gezogener Nasenspitze. »Nun ... so vernichtend hätte ich es nicht formuliert ...«
Allein die Art wie seine Augen aufblitzten, jagten Tina die nächsten wohligen Schauder über den Rücken.
Er küsste sie, bevor Tina wusste, wie ihr geschah. So heiß, leidenschaftlich und fordernd, wie erhofft. Und für eine lange Weile konnte Tina nicht mehr denken, sondern lag atemlos in seinen Armen, die Finger in seinem Haar, ihr Seufzen in seinem Mund und den Magen voller aufgeregt flatternder Schmetterlinge.
Daniel floh nicht, ehe beide hörbar und hektisch atmeten und selbst dann löste er die Lippen nicht komplett von ihren. »Ich liebe dich und ich will dich. Jetzt! Ich warte nämlich schon verdammt lange auf dich, das ist unmenschlich! Und diesmal ist das kein Teil eines beschissenen Spiels. Was sagst du dazu?«
»Ich bin verblüfft«, murmelte sie tonlos.
Ein flüchtiges Grinsen erhellte sein Gesicht. »Baby, du hast keine Ahnung ...«
Bevor Tina das genauer hinterfragen konnte, stand sie auf ihren Füßen und sah sich einem äußerst entschlossenen Daniel gegenüber, der mit Sicherheit nicht zum Langweiler mutiert war.
* * *
aniel brachte sie nicht in sein Schlafzimmer, und auch ihres war nicht sein Ziel.
Gleichfalls galt sein Interesse nicht der Couch, wie Tina vielleicht als Nächstes vermutet hätte, wäre sie des Denkens momentan mächtig gewesen. Stattdessen führte der überhaupt nicht langweilige Daniel sie vor die hohe Lehne einer der beiden Sessel und schob sie bestimmt herum, bis sie mit von ihm abgewandtem Gesicht über dem Möbelstück lehnte.
»Stehenbleiben und nicht bewegen!« Unverkennbar ein Befehl, jedoch in einem derart dunklen Ton erteilt, dass von Zwang keine Rede sein konnte.
Angestrengt versuchte Tina, geräuschlos zu atmen und scheiterte gnadenlos. Inzwischen hatte diese besondere, angespannte, erwartungsvolle Stimmung restlos von ihr Besitz ergriffen, selbst ihre Knie zitterten plötzlich.
Als eine warme Hand sanft zwischen ihre Beine glitt, fuhr sie zusammen. Zielstrebig tastete Daniel sich hinauf, bis seine Finger auf heiße, nackte Haut trafen und er überrascht die Luft anhielt. Nicht nur, dass die vermeintliche Strumpfhose nicht existierte, das Höschen darunter hatte Tina in all der Aufregung und Vorfreude auch vergessen.
Uups ...
Trotz mittlerweile akuter Atemnot verzog sich ihr Mund zu einem schmalen Grinsen.
Grant, was dachtest du, mit wem du es hier zu tun hast?
Gelegenheit zu vielen weiteren Gedanken bekam Tina nicht, denn in der nächsten Sekunde drängte er ihre Beine auseinander. Im Anschluss folgte nicht etwa das obligatorische Streicheln und Liebkosen, auch die dämlichen, aber durchaus schönen, gewisperten Liebesbekundungen blieben diesmal aus.
Heute ging Daniel bedeutend energischer vor. Mit einem Ruck wurde ein Reißverschluss geöffnet und Tina schluckte trocken. Selbst dieses sonst alltägliche Geräusch klang in ihren Ohren mit einem Mal grenzenlos erotisch.
Dennoch hatte sie sich genügend Verstand bewahrt, um die Gefahr nicht zu ignorieren. Bevor sie aber ihr Veto einlegen musste, verschwand seine noch verbliebene Hand und kurz darauf vernahm sie das Reißen von Folie.
Auch das hatte etwas grenzenlos Elektrisierendes.
Erwartungsvoll schloss sie die Augen, dachte alles und nichts und wurde erneut überwältigt.
Ohne Vorankündigung war er in ihr. Hart und schnell.
Ihr überraschter, spitzer Schrei vermischte sich mit irgendeiner Ballade, die soeben aus der Stereoanlage dudelte, dann presste sie die Lider zusammen, ließ sich tiefer in das Polster drücken und stellte sich seinem nächsten Angriff, der nicht lange auf sich warten ließ.
Unvorstellbar!
Verzweifelt darum bemüht, nicht ein weiteres Mal aus der Rolle zu fallen, bildeten ihre Lippen eine feste, kaum sichtbare Linie. Daniel packte ihre schmalen Hüften, um sie noch gezielter und tiefer in Besitz zu nehmen. Es geschah mit Präzision, spürbarer Überlegung, nichts erfolgte zufällig, er wusste ganz genau, in welcher Haltung er ihr das bestmögliche Erlebnis bescheren konnte und wann er sich zurückhalten musste, damit es nicht zu schnell ein Ende nahm.
Ein kluger Mann.
Dabei hört Tina kein Seufzen, kein Stöhnen, nicht einmal ein tieferes Luftholen.
Wie stellte er das an?
Die Situation war so unvorstellbar heiß, voller Leidenschaft, Anspannung und dem stetig wachsenden
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