03 - Keiner wie Wir
Übrigens wusste Tina das bereits seit Ewigkeiten, doch er weigerte sich ja konsequent, ihr auch zu glauben!
Denn als er lässig das vermeintlich vorhandene Poster beiseite fetzen wollte, griff er ins Leere, verlor die Balance und stürzte kopfüber in den Raum, Tina währenddessen von ihrem Stuhl, weil am Ende der Lachkrampf siegte.
Sie lauschte noch seinem Schrei: »Diesmal bringe ich dich um!«
... nickte zufrieden und räumte ihren Laptop zusammen.
Phase drei erfolgreich abgeschlossen.
* * *
aniel benötigte eine ganze Weile, bevor er sich beruhigen konnte.
Er war Sportsman genug, um ihr den verdienten Respekt zu zollen. Das hatte sie unerwartet gut gemacht, schließlich war es überhaupt nicht einfach, ihn aufs Glatteis zu führen. Nett gestaltete sich auch der Zettel, den sie freundlicherweise auf ihrem Schreibtisch deponiert hatte:
Ehre dem, dem Ehre gebührt.
Und so verarztete Daniel seinen Kopf, warf zwei Aspirin gegen den dröhnenden Schädel ein und machte sich im Anschluss an die Planung seines Gegenschlages.
Als Tina nach einer Stunde eintraf und ihr breites Grinsen nicht mal annähernd tarnte, hob er nur eine Augenbraue und sparte sich jeden Kommentar. Diese Runde ging definitiv an sie, daran gab es nichts zu deuteln, doch allein wegen ihrer verdammten, selbstgefälligen Grimasse schwor er sich, diesmal mit dem ultimativen Supergau zu antworten.
Vorher kam ihm allerdings ein grauenhafter Gedanke. Ihre Miene wirkte zu siegessicher, sie hatte bereits beim Eintreten gewusst, dass der Plan aufgegangen war.
Woher?
Argwöhnisch ging er in den Flur – sein Kopf protestierte lautstark – und begann, die Wände abzusuchen ...
Die erste Kamera fand er schnell, vermutete jedoch, dass sie nicht das Ende, sondern eher den Beginn der Fahnenstange markierte. Tina würde sich das perfekte Programm gesichert haben, er hätte es ja auch nicht anders gehalten. Und da es sich bei Daniel eindeutig um einen Sportsman handelte und er keine Lust verspürte, die Suche an Ostern neu aufzulegen, stattete er Tina kurz darauf einen Besuch in ihrem Zimmer ab. Wie immer saß sie am Schreibtisch und fixierte ihren Laptop.
»Wie viele?«
Mehr als einen flüchtigen, äußerst desinteressierten Blick, brachte sie nicht zustande. »Bitte?« Bütte! Ha!
»Wie viele Kameras hast du versteckt?«
Bei Tina handelte es sich offenbar um keine Sports woman . Denn die hob die obligatorische Augenbraue und dachte nicht daran, endlich mit der Sprache herauszurücken.
Daniel stöhnte. »Komm, Hunt! Jetzt sage mir, wo du die Dinger versteckt hast! Das ist nur fair!«
Das brachte ihm den nächsten, relativ ausdruckslosen Blick ein, aber dann brach die dämliche Fassade und sie seufzte. »Okay ...« Damit stand sie auf und die Art, mit der sie sich an ihm vorbeidrückte, erzählte von verdammt viel Vorsicht und schlechtem Gewissen.
Angst, Hunt? Aber nicht doch!
Er konnte sich nicht beherrschen, bevor sie ihn vollständig passiert hatte, lehnte Daniel sich vor und schmetterte ein »Buh!« in ihr Ohr.
»Sehr witzig, Grant.«
Der folgte ihr, plötzlich wieder grinsend, auch wenn ihm sein Schädel von derartigen Experimenten dringend abriet. Okay, das Vorangegangene war bestimmt nicht witzig gewesen, aber gut.
Abwarten, vielleicht würde seine Rache sogar noch grandioser ausfallen.
* * *
K urz darauf stellte sich heraus, dass Tina nicht annähernd so gut war, wie zunächst angenommen.
Denn sie hatte tatsächlich nur im Flur drei der verräterischen Übertragungsgeräte installiert. Und das nicht einmal besonders gut getarnt. Daniel schob es auf seinen lädierten Kopf und den Überraschungseffekt, dass er sie nicht sofort entdeckt hatte.
Tina hingegen wirkte durchaus ehrlich und arglos, bevor sie erneut in ihr Zimmer ging. Das Grinsen jedoch verschwand nicht.
Die vergangenen Tage hatten Daniel gelehrt, dass er sich tunlichst nicht zu früh in Sicherheit wiegen sollte. Sie war ein Biest, dem man unter keinen Umständen trauen durfte.
Zunächst entschuldigte er sich für den nächsten Tag bei Maggie, diesmal konnte er mit einer plausiblen Erklärung aufwarten, schließlich zierte ein riesiges Hämatom seine Stirn. Danach telefonierte er mit Chris. Der ließ sich nicht lange bitten und traf bereits nach einer Stunde in Begleitung seines Freundes Kevin ein.
Gemeinsam machten sich die drei Männer daran, das gesamte Appartement nach versteckten Kameras zu filzen.
Zwei Stunden später stand fest, dass Tina durchaus Sportsgeist
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