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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Schuhe-antackern-Sauerstoff-als-Süßstoff-tarnen-und-Ärmel-und-Hosenbeine-zusammennähen-Aktion das Appartement betrat, fühlte er sich zugegebenermaßen etwas unwohl. Betont vorsichtig schob er die Tür auf, weil er einen lauernden Farbeimer (mit altrosa Wandfarbe gefüllt) darüber erwartete.
    Fehlanzeige.
    Dreimal prüfte er das Klo auf unsichtbares Abdeckmaterial.
    Nichts vorhanden.
    Die Kaffeepads waren nicht mit Essig versetzt worden, seine Zahnpaste schmeckte normal und die Zahnbürste wies keine verdächtigen Anzeichen auf, dass die Verrückte sie mit Seife präpariert hatte. Seine Kleidung hing bereits seit gestern wieder im Schrank, den er allerdings für alle Fälle mit einem zusätzlichen Schloss gesichert hatte. Auch hier fanden sich keine verräterischen Spuren von Fremdeinwirkung.
    Zu den ästhetischen, eindeutig anheimelnden Kissen und der Nixenlampe hatten sich keine neuen Accessoires hinzugesellt. Übrigens beurteilte Daniel den Anblick als allerliebst und hätte niemals freiwillig etwas daran verändert. Wenn sie ihn mit derartigem Blödsinn ärgern wollte, war sie ihm tatsächlich nicht einmal annähernd gewachsen.
    Überrascht registrierte er leichte Enttäuschung in sich aufkeimen. Offenbar hatte er sie, wie so häufig zuvor, gründlich überfordert. Nun ... das war schade, beförderte sie aber möglicherweise endlich auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Daniel ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen. Er trank seinen Kaffee und nahm am Abend ein einsames Dinner ein. So war er es seit Jahren gewöhnt. Diesmal begab er sich recht früh ins Bett, in letzter Zeit hatte er verdammt wenig Schlaf bekommen und betrachtete den Waffenstillstand als günstige Gelegenheit, wenigstens ein wenig davon nachzuholen.
    Am nächsten Morgen, nach anfänglich aufkeimender Unruhe, resümierte er zufrieden, dass der Krieg wohl wirklich beigelegt war. Blieb nur abzuwarten, wie ihr Friedensangebot aussah, so konnte es ja unmöglich bleiben.
    Trotzdem verspürte er etwas Argwohn, als er am Nachmittag die Tür aufschloss. Nachdem jedoch immer noch kein Farbeimer über ihn hereinbrach, seufzte er tief und mit hörbarer Resignation.
    Schade.
    Genau genommen waren die vergangenen Tage ja ganz witzig gewesen. Eine Abwechslung zu dem ziemlich eintönigen Einerlei, das nun einmal sein Leben ausmachte.
    Stirnrunzelnd bemerkte er eher nebenbei, dass wie so häufig alle Türen offen standen. Das nervte ihn, ließ das Appartement chaotisch und unordentlich erscheinen, Daniel bevorzugte geschlossene Zimmertüren! Was Tina durchaus bekannt war, sie allerdings keineswegs dazu veranlasste, einen der wenigen Wünsche, die er überhaupt geäußert hatte, zu respektieren und die dämlichen Teile zu schließen, bevor sie die Wohnung verließ, wie jeder normale Mensch!
    Ach! Das war der Fehler, hatte er es doch gewusst!
    Nicht gerade wütend, über derartige bodenlose Ignoranz jedoch auch nicht unbedingt erheitert, machte er Anstalten, in die Küche zu gehen und sah im nächsten Moment Sterne …
    * * *
    N ie zuvor war Tina auch nur annähernd Gefahr gelaufen, sich vor Lachen nass zu machen.
    Aber diesmal wurde es knapp.
    Derzeit hatte sie sich in ihrem Büro verschanzt, nur für den Fall, dass er die Geschichte nicht mit dem erforderlichen Humor nehmen konnte. Vor ihrer Flucht aus dem Appartement hatte sie jedoch im Flur an einigen strategisch gut ausgewählten Plätzen ein paar Digicams installiert. Daher durfte sie den dortigen Vorgängen in Echtzeit beiwohnen, und sie hätte sich ohne Übertreibung nie träumen lassen, dass es derart unterhaltsam werden würde.
    Beschwingt wollte er die Küche betreten und wurde unerwartet von einem festen Widerstand gebremst. Sehr gut hierbei: Daniel hielt den Kopf immer leicht nach vorn geneigt, deshalb erwischte es frontal seine Stirn.
    »Ahhhhh!«
    Als hätte er einen Stromschlag erhalten, fuhr er zurück, hielt sich die Stirn und starrte entgeistert die Tür an.
    »Verdammtes Miststück!«
    »Ja?«, murmelte Tina.
    Wie ein Blinder tastete Daniel sich vor und befühlte, was aller Logik nach überhaupt nicht vorhanden sein durfte! Dabei hielt er sich mit der anderen Hand die Stirn. Und ganz ehrlich? Der CMAZ (cleverster Mensch aller Zeiten) brauchte erstaunlich lange, um hinter den Bluff zu gelangen.
    Und da dichtete er ihr an, nicht besonders schnell zu sein.
    Pah!
    Schließlich ertönte sein lautes Stöhnen – der Aha-Effekt war wohl endlich eingetreten. Mit der freien Hand fuhr Daniel am

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