Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
Neuesten sehr dankbar.«
    Das überdachte Tina ausgiebig, bevor sie anhob. Langsam ... und damit selbst für Daniel verständlich. »Ich. Will. Nicht. Mehr. Als. Sechs. Kilo. Zunehmen.«
    »Das reicht, es ist nicht viel, aber das ...«
    » Mit Kind und dem ganzen Drumherum!«
    Daniels Erleichterung wurde mit Tonnen von Stahl unterwandert und landete mit Wucht in seinem Magen. »Vergiss es! Das riecht verdammt nach Krankenhaus in zwei bis drei Wochen. Theoretisch. Praktisch versichere ich dir, dass es nicht funktioniert hat. So kannst du Ewigkeiten auf mir herumhüpfen, ich wünsche dir viel Erfolg ... Nun ja, wenigstens ich habe meinen Spaß.«
    Das brachte ihm den nächsten wütenden Blick ein, doch erneut siegte die neu gewonnene Vernunft. Daniel wusste nicht, worüber er fassungsloser sein sollte: über Tinas Idiotie oder über deren neue und ehrlich etwas beängstigende Besonnenheit innerhalb einer ihrer legendären Auseinandersetzungen.
    »Okay ...« Tina räusperte sich. »Sieben Kilo ...«
    Versonnen blickte Daniel zur Zimmerdecke. »Ach, was werde ich mich amüsieren, ohne jemals Gefahr zu laufen, stinkende Windeln wechseln zu müssen.«
    »Acht!« Es klang ein wenig gepresst.
    »Ich könnte Jonathan bitten, ein Dauerbett zu reservieren. Das ist doch die Idee! Rein, auskratzen, raus ...« Er hielt inne, seine Augen flogen auf. »Warte! Diese Variante ist nicht akzeptabel! Danach herrscht für sechs Wochen Sexverbot! Jedes Mal!«
    »Daniel, ich warne dich!«
    »Ich zeige dir lediglich auf, welchen Wahnsinn du soeben planst!«, erklärte er schulterzuckend. »Im Übrigen sollte ich dich möglicherweise darüber aufklären, dass es sich um einen Eingriff handelt und der birgt immer Risiken in sich. Zu viele, um sie einzeln aufzuzählen.«
    Abermals schwieg Tina sehr lange, bevor sie etwas sagte. Er hatte das längst als ihre Art entlarvt, sich in Beherrschung zu üben. »Neun.«
    »Weißt du was? Vorsorglich packen wir so eine Art Aborttasche. Die einen bereiten sich mit Taschen für die Entbindung vor, warum sollte das Prinzip nicht auch für zu erwartende Fehlgeburten funktionieren? Langfristig gesehen erspart uns das jede Menge Zeit und Arbeit ...«
    » Daniel !«
    Und endlich fuhr sein Blick zu ihr herum, die Worte kamen dumpf und mit kaum verhüllter Wut. »Was willst du denn hören? Lügen, damit du dich besser fühlst? Vergiss es! Genauso wird unsere Zukunft aussehen. Alles, was ich sagte, entspricht der Realität, ich musste nicht einmal übertreiben!«
    Es ging so schnell, dass er kaum der Bewegung folgen konnte. In der nächsten Sekunde kniete Tina, warf sich nach vorn und erstickte ihren lautstarken Wutanfall in der Decke.
    Als sie sich etliche Minuten später aufrichtete und zu ihm umwandte, lag das Haar zwar etwas wirr, aber sie wirkte insgesamt recht ruhig. Wenn man von dem hochroten Gesicht mal absah.
    »Wie viel?«
    »Zwölf, mit Kind. Sechs, sieben ohne.«
    »Niemals!«
    Gelassen hob Daniel beide Hände. »Du sagst es!«
    Mit einem letzten, vernichtenden Blick warf sie sich wütend herum und strafte ihn mit ihrer knochigen Rückenansicht.
    In den kommenden zwanzig Minuten herrschte absolute Funkstille ...
    * * *
    W eniger geht nicht?«
    Rasch schloss Daniel die Augen und schickte ein Dankgebet gen Himmel. »Nein.«
    »Ich könnte es danach abhungern, das wäre eine Möglichkeit.«
    Offenbar war diese kaum vernehmliche Bemerkung nicht für ihn bestimmt, doch er seufzte. »Sicher, wenn du dich dann weiter zugrunde richten willst.«
    Was wie so häufig der falsche Beitrag gewesen war, denn schon fuhr sie wieder auf. »Damit kannst du endlich aufhören!«
    Als die aktuelle Funkstille in die dritte Minute ging, lehnte Daniel sich über sie und strich das Haar von ihrer Wange. »Mein Vorschlag ...«, begann er verhalten. »Ich erstelle einen geeigneten Plan und schwöre, es wird nichts Verfettendes dabei sein. Nur ein wenig – äh – Nahrung, in Ordnung?«
    »Hmmm ...«
    »Traust du mir etwa nicht?«
    »Nein.«
    »Schlechte Ausgangsbasis.«
    »Was denn für ein Ausgang ?«, giftete sie los. »Am Anfang – also früher - war ich vielleicht dumm, aber inzwischen kenne ich deine zahlreichen Manipulationstaktiken.«
    »Manipu... Ich bin schockiert! «
    »Ach, das ist dir neu? Wie seltsam, offensichtlich handelst du des Öfteren ohne Verstand. Okay, das lässt es gleich nicht mehr ganz so seltsam erscheinen. Außerdem hatte ich schon damals den starken Verdacht, dass deine Persönlichkeit gespalten ist.

Weitere Kostenlose Bücher