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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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als sie gemeinsam mit ihr zum Haus gefahren war.
    »Eine Freundin der Familie zeugte mich, kurz nach Vaters Beerdigung.«
    »Wollten Sie es?«
    »Sie ließ mir keine Wahl.«
    »Was ist mit Ihrem Bruder?«
    »Er war der einzige Verwandte, der mir geblieben war. Ich überließ ihm die Entscheidung. Wenn er Nein gesagt hätte, hätte ich mich höchstwahrscheinlich verbrannt.«
    Heather schloss die Augen. Ihr Hals schmerzte. Sie fragte sich, wie Trey ohne seine Schwester zurechtkommen würde und ob er es überhaupt wollte.
    Dante hörte auf zu singen. Heather öffnete die Augen. Er beugte sich über Trey, die Hand auf der Hüfte des Jungen, und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Du musst weiter existieren, mon ami – für Simone. Ich würde die Arschlöcher am liebsten töten, die für ihre Vernichtung verantwortlich sind, aber das ist dein Recht. Mauvais und Justine haben den Befehl gegeben. Ich werde dir helfen, sie und ihre Brandstifterkumpel zu finden, und ich werde neben dir stehen, während du sie vernichtest.«
    »Kann ich danach auch gehen?«, fragte Trey leise.
    Dante schluckte. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Nach einem Augenblick meinte er: »Das ist nicht meine Entscheidung . Aber frag mich wieder, wenn sie alle vernichtet sind, ja?«
    Trey schloss die Augen.
    Nachdem er ihn liebevoll auf Schläfe und Wange geküsst hatte, rollte sich Dante vom Bett und stand auf. Mit dem Handrücken wischte er sich die Tränen weg. Er blieb in der Tür stehen und legte die Arme um Heather. Seine Körperwärme durchdrang sie bis in die Knochen, während sie sein Duft nach verbranntem Laub und dunkler, schwerer Erde umhüllte.
    Sie umfasste mit den Händen sein Gesicht und küsste ihn. Neben seiner Amaretto-Süße schmeckte sie das Salz seiner Tränen. Er erwiderte den Kuss lang und innig.
    »Was jetzt, Baptiste?«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    Er drückte die Stirn an die ihre. »Jetzt gibt es ein paar Dinge geradezurücken.«
    »Miteinander, Seite an Seite. Vergiss das nie. Du machst das nicht allein.«
    »Oui, je rapelle«, antwortete er. »Wir stehen das zusammen durch, chérie .«
    »Freut mich, das zu hören«, flüsterte sie und küsste ihn erneut. Als sie sich von seinen Lippen löste, fragte sie noch einmal: »Was jetzt?«
    Dante hob den Kopf. Blaue Flammen zuckten in den geheimnisvollen Tiefen seiner Augen. Gefährliche blaue Flammen. »Jetzt holen wir Lucien zurück.«

37
    WYBRCATHL
    New Orleans, St. Louis Nr. 3 · 27. März
    Dante parkte den Van hinter Vons Harley und schaltete den Motor aus.
    »Wenigstens ist sie noch da«, meinte Heather, öffnete die Wagentür und sprang auf den Bürgersteig vor dem Friedhof.
    »Ja, gute Sache«, stimmte Dante zu. Er ging um den Van herum und trat neben sie. »Niemand will einen angepissten Nomad auf seinen Fersen, schon gar nicht einen angepissten Nomad, der auch noch Nachtgeschöpf ist. Kann ziemlich unangenehm werden.«
    Das charakterisierte Von in diesem Augenblick ziemlich genau. Er war angepisst und in der Laune, ausgesprochen unangenehm zu werden. Ihn davon zu überzeugen, im Club Hell zu bleiben, war schwer gewesen.
    »Ich komme mit, kleiner Bruder. Keine Diskussion.«
    »Ich brauche dich hier. Ich muss wissen, dass alle in Sicherheit sind, und ich traue dir zu, dich darum zu kümmern.«
    »Wenn ich das letzte Mal zu Hause geblieben wäre, könnte Simone noch am Leben sein. Ist es das, was du mir damit sagen willst?«
    »Was? Mann! Das ist meine Schuld. Simone wurde vernichtet, weil ich diesen Kretin Etienne getötet habe. Ich hätte euch alle verlieren können.«
    »Simones Ende ist nicht deine Schuld.«
    »Doch, mon ami . S’il te plaît – bleib hier und kümmere dich um Trey. Man darf ihn nicht aus den Augen lassen.«
    »Dann darf ich mir von hier aus Sorgen um dich und Heather machen?«
    »Ich kann dich jederzeit erreichen.«
    »Simone konnte das auch. Hat ihr aber nicht viel geholfen, oder?«
    Dante hatte keine Antwort darauf gewusst – genauso wenig wie auf die nächsten Worte, die dem aufgewühlten und zornigen Von über die Lippen kamen.
    »Ihre Schreie … Scheiße, Dante … die werde ich nie mehr vergessen.«
    Mit brennenden Augen nimmt Dante Von in seine Arme und drückt ihn fest an sich. Die Anspannung in den Muskeln seines Freundes lässt seinen Körper vibrieren.
    Dante hoffte, dass Von irgendwann die Intensität von Simones Schreien vergessen und die Sache mit der Zeit für ihn leichter werden würde. Was ihn selbst betraf, so verdiente er es

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