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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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verheilte, ohne dass mehr als ein dünner Blutrand zurückgeblieben wäre.
    Er hielt den Kopf noch gesenkt, als er spürte, wie sie sich bewegte, und bevor er über ihre Absichten nachdenken konnte, hatte sie ihm leicht ihre Hand auf die Brust gelegt.
    Und plötzlich wurde er sich ihrer wieder bewusst, und sein Körper versteifte sich auf unwillkommene Art. Sie berührte ihn kaum, aber die Hitze ihrer Haut löste blitzartig Begierde in ihm aus. Styx wollte diese Hand nehmen und sie über seine Haut gleiten lassen. Die Entfernung zwischen ihnen überbrücken und sie so fest in seine Arme ziehen, dass sie keine Möglichkeit mehr hatte zu entkommen. Er wusste nicht, woher diese gefährliche Anziehungskraft auf einmal gekommen war, aber er begann zu fürchten, dass sie sich nicht so einfach verdrängen lassen würde.
    »Erstaunlich …«, murmelte sie schließlich. Er musste sich anstrengen, seine Gedanken im Zaum zu halten. »Ich bin ein Vampir! Ein echter Vampir. Keiner dieser kommerziellen Mitläufer, die Gothic-Bars und jährliche Conventions besuchen.«
    Die Frau schien ihn kaum zu hören. Ihre Finger fuhren fort, seine Brust zu quälen. »Ihre Wunde ist geheilt.«
    »Ja.«
    Sie hob den Kopf und ließ einen besorgten Ausdruck in den grünen Augen erkennen. »Und das liegt daran, dass Sie ein Vampir sind?«
    »Viele Dämonen verfügen über die Fähigkeit, heilen zu können.«
    »Und dazu muss man ein Dämon sein?«
    Er sah sie überrascht an. »Ihr glaubt mir?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, was Styx ein Stöhnen entlockte. »Ich glaube, dass Sie etwas … Übernatürliches sind. Ist das der politisch korrekte Ausdruck?«
    Politisch korrekt? Styx schüttelte den Kopf. Diese Frau war das sonderbarste Wesen, das er je getroffen hatte.

    »Ich ziehe ›Vampir‹ vor oder ›Dämon‹, wenn es unbedingt sein muss.« Er beäugte sie misstrauisch. »Ihr … nehmt das besser auf, als ich dachte.«
    Sie senkte die Lider. »Nun ja, ich war selbst nie so ganz normal …«
    »Nicht ganz normal? Was soll das bedeuten?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich … nichts.«
    »Sagt es mir!« Als sie hartnäckig schwieg, streckte er die Hand aus und umfasste ihr Kinn. Eigentlich war es seine Absicht gewesen, streng zu sein. Immerhin war sie hier, um seine Fragen zu beantworten. Unglücklicherweise war ihre Haut so weich und glatt wie Seide. Er konnte den Wunsch nicht vollkommen unterdrücken, sich zu ihr zu beugen, um ihren blumigen Duft einzuatmen. »Sagt es mir, mein Engel.«
    »Also gut.« Sie seufzte, bevor sie den Blick hob. »Es ist wohl einfacher, wenn ich es Ihnen zeige. Geben Sie mir mal das Messer.«
    Er stutzte. Dachte sie wirklich, dass er sich von ihrer fragilen Schönheit so sehr erregen ließ, dass er ihr gestatten würde, ihm die Kehle aufzuschlitzen?
    Er musste einräumen, dass er tatsächlich erregt war. So lange wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Aber dennoch nicht so sehr, dass er sich selbst den Tod wünschte. »Damit könnt Ihr mich nicht töten«, warnte er sie.
    »Das hatte ich auch nicht angenommen.« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Ich dachte, dazu ist das Übliche nötig?«
    »Das Übliche?«
    »Sie wissen schon, Sonnenlicht oder ein Holzpflock durchs Herz.«

    »Oder Enthauptung.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Wie nett.«
    »Was wollt Ihr mit dem Messer?«
    »Ich habe nichts vor, was auch nur annähernd so spektakulär wäre wie das von Ihnen.« Sie streckte die Hand so lange aus, bis er ihr widerstrebend das Messer auf die Handfläche legte.
    Styx war zwar darauf vorbereitet, einen sinnlosen Angriff abzuwehren, aber er wurde erneut überrascht. Sie ergriff stattdessen das Messer und brachte sich einen kleinen Schnitt in den Daumenballen bei, bevor er reagieren konnte.
    »Seid Ihr …« Seine aufgebrachten Worte verklangen, als er sah, wie das süße Menschenblut herunterlief und den Blick auf die Wunde enthüllte, die sich bereits geschlossen hatte. Der Schnitt war nicht tief gewesen, aber bei keinem Menschen heilten Wunden so schnell. Er sah sie forschend und voller Neugierde an. »Ihr seid nicht durch und durch menschlich.«
    Sie wirkte nicht sonderlich erfreut. Anscheinend wäre sie glücklicher gewesen, wenn sie einfach einer der Millionen von ganz normalen Menschen gewesen wäre.
    »Ich weiß nicht, was ich bin. Abgesehen davon, dass ich ein ausgewiesener Freak bin.« Sie hob die Schulter. »Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Pflegefamilien ich wieder verlassen musste, nachdem

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