03 - Nur ein einziger Biss
dich!«, knurrte Sophia verärgert. »Sobald sie schwanger ist, kannst du sie an jemanden übergeben, der ein bisschen weniger gefühlsduselig ist. Wie sieht es mit Huntley aus? Er findet Gefallen daran, sich widerstrebenden Frauen aufzudrängen.«
Salvatore versteifte sich. Er mochte nicht glauben, dass Sophia gefühllos genug sein sollte, um ihre Tochter an ein dermaßen wildes Tier auszuliefern.
»Du bist wirklich eine Hündin.«
»Ja, das weiß ich.«
Salvatore hob die Hand, kurz davor, die lästige Frau mit
körperlicher Gewalt aus seinem Arbeitszimmer zu entfernen, als er abrupt innehielt. Seine Sinne schärften sich, und er war augenblicklich kampfbereit. Er legte den Kopf in den Nacken und witterte. »Da kommt etwas.«
Sophia knurrte heftig. »Verdammt, es sind die Vampire!«
»Gut.« Ein kaltes Lächeln zeigte sich auf Salvatores Gesicht. Alle Gedanken an Darcy und seine unangenehme Pflicht waren vergessen, als freudige Erwartung in ihm aufflackerte. Das war genau das, was er wollte! Die Gelegenheit, sich ein für alle Mal von dem Fluch seiner Existenz zu befreien. Ob nun zu Recht oder zu Unrecht, jedenfalls war er davon überzeugt, dass die Schuld an dem Untergang der Werwölfe ganz und gar den Vampiren zuzuschreiben war. In erster Linie Styx. Sie würden für das Unrecht bezahlen, das sie seinem Volk angetan hatten!
»Sobald Styx mein Versteck betritt, darf ich ihn töten. Nicht einmal die Kommission könnte einen Werwolf dafür verurteilen, dass er sein Territorium schützt.«
Sophia lief im Raum umher. Es war deutlich zu erkennen, dass sie aufgeregt war. »Du denkst, er wird so töricht sein?«
»Fällt dir denn überhaupt nichts auf?«
Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Wenn du etwas zu sagen hast, sag es einfach.«
»Er hat sich mit ihr verbunden.«
»Verbunden?« Sie kam stolpernd zum Stillstand.
»Ich konnte ihn überall an ihr riechen. Nichts wird ihn von dem Versuch abhalten, zu ihr zu gelangen.«
»Bist du wahnsinnig?« Sophia wurde bleich und legte die Hand auf ihr Herz. »Ein Vampir, der eine Verbindung eingegangen ist? Er wird uns alle töten!«
»Ich besitze durchaus Geschicklichkeit im Kampf, Sophia«,
fuhr Salvatore sie an. Sein Stolz war gekränkt. »Die Wolfstölen sind bereits an ihrem Platz, und eine Reihe von unangenehmen Überraschungen wurde vorbereitet. Sie werden feststellen, dass wir keine so leichte Beute sind, wie sie erwarten.«
Sophia lachte freudlos auf und steuerte auf die Tür zu. »Du bist ein Dummkopf, Salvatore, und ich meinerseits habe nicht die Absicht zu bleiben, um von den Blutsaugern niedergemetzelt zu werden!«
»Schön, lauf nur davon, Sophia! Mir reicht es mit dem Katzbuckeln vor den arroganten Bastarden. Ich beabsichtige, zu bleiben und zu kämpfen!«
Sie hielt an und blickte über ihre Schulter. »Ich werde zurückkehren und das begraben, was von deinem Kadaver übrig ist.«
Salvatore sah zu, wie sich die Tür hinter ihrer im Rückzug befindlichen Gestalt schloss, bevor er den Kopf drehte und auf den Boden spuckte. »Feigling.«
Styx musste feststellen, dass er sich trotz seiner unbestrittenen Fertigkeiten und der flüssigen Anmut seiner Bewegungen bemühen musste, mit dem winzigen Gargylen Schritt zu halten.
Das war weiter keine Überraschung, wenn man bedachte, dass Levets kleine Statur perfekt für das beengte Abwasserrohr geeignet war, während Styx’ weitaus größerer Körper vollkommen zusammengekrümmt war. Noch schlimmer war jedoch die Tatsache, dass der Gestank, der in der muffigen Luft lag, ausreichte, um selbst in dem entschlossensten Dämonen Abscheu hochkommen zu lassen.
Als Styx mit einem Tritt eine Ratte zur Seite beförderte, die groß genug war, um einen Kleinwagen zu verschlucken,
stieß er mit dem Kopf gegen einen Stahlbolzen, der von oben herunterragte. »Bei den Göttern, Gargyle, verlangsame deine Schritte!«, fauchte er, während er die Finger hob, um den plötzlichen Blutfluss zu stillen.
Levet blickte sich mit zuckenden Flügeln um. »Ich dachte, du wärest darauf erpicht, Darcy schnell zu erreichen?«
Styx knurrte tief in der Kehle. Der Drang, bei seiner Gefährtin zu sein, ließ ihn beinahe wahnsinnig werden. Nur die Erkenntnis, dass ein kühler Kopf notwendig war, um zu Darcy zu gelangen, hielt seine brennende Sehnsucht im Zaum.
»Für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt haben solltest, ich bin bedeutend größer als du.«
Levets Augen verengten sich. »Aber natürlich, reib mir deine Größe
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