03 - Nur ein einziger Biss
befindet?«
»Ja.«
»Ist …« Styx war gezwungen, innezuhalten und sich zu räuspern. »Ist sie verletzt?«
Viper fasste ihn am Oberarm. »Es geht ihr gut. Styx, die Werwölfe werden ihr nichts antun - solange sie sie benötigen.«
Styx knurrte tief in der Kehle. »Anscheinend blutete sie, als man sie vom Gelände brachte.«
»Das war kaum mehr als ein Kratzer.«
»Ach ja? Und wenn es sich dabei um deine Shay handeln würde?«
Vipers Gesicht versteinerte. »Dann wäre ich wohl derjenige, den man in diesem Raum eingesperrt hätte.«
»Genau.«
»Und du wärest derjenige, der mich warnen würde, dass es mehr als töricht wäre, Salvatores Versteck anzugreifen, ohne zumindest über einen Plan zu verfügen.« Viper hob die Hände. »Ich glaube, wir haben für diese Woche genug Fehler begangen, meinst du nicht auch?«
Styx ließ seinen Freund abrupt los und wandte sich um, um in dem schmutzigen Raum umherzulaufen. Er konnte nicht leugnen, dass selbst er mehr als genug Fehler begangen hatte. Und das war für einen Vampir, der für seinen kühlen Sachverstand gerühmt wurde, eine unverzeihliche Schwäche. Es durfte keine Fehler mehr geben, wenn es um Darcys Rettung ging.
Styx drehte sich unvermittelt um und stellte fest, dass sein Kamerad ihn besorgt beobachtete. »Wo ist eigentlich der Gargyle?«
Viper war überrascht über die plötzliche Frage. »Er befindet sich noch in seiner Statuengestalt.« Er machte einen Schritt auf ihn zu. »Styx, ich hoffe, du wirst ihm nicht die Schuld geben! Er tat, was er konnte, um Darcy zu beschützen. Und um ganz ehrlich zu sein, bin ich nicht ganz sicher, ob du in der Lage wärest, ihm noch mehr Schuldgefühle einzuflößen, als er bereits verspürt.«
»Entspann dich, Viper.« Styx winkte ungeduldig ab. »Ich weiß, dass der Kleine die Verräter zurückhielt, so dass Darcy versuchen konnte zu fliehen. Ich werde seinen Mut nicht vergessen.«
»Weshalb benötigst du ihn dann?«
»Er war bereits in Salvatores Versteck. Ich hoffe, er kann uns eine Karte der Räumlichkeiten zeichnen und uns
zumindest eine ungefähre Vorstellung davon vermitteln, wo sie Darcy möglicherweise gefangen halten.«
»Ah.« Viper nickte langsam und kniff die Augen zusammen, als er über die verschiedenen Möglichkeiten nachdachte, die sich ihnen boten. »Wenn er sich unbemerkt hineinschleichen könnte, so könnte er uns auch mitteilen, an wie vielen Wolfstölen wir vorüber müssen, um zu ihr zu gelangen. Ich möchte lieber nicht erneut unvorbereitet ertappt werden.«
Styx lächelte. Kalte Entschlossenheit breitete sich in seinem Herzen aus, als er die Pläne in seinem Kopf bis zum Ende durchdachte. Sehr bald würde Darcy wieder in seinen Armen liegen. Und nichts weniger als das würde er dulden.
»Eigentlich habe ich nicht die Absicht, gegen irgendjemanden zu kämpfen, wenn es sich vermeiden lässt.«
Viper gab ein ersticktes Lachen von sich. »Glaubst du wirklich, dass du eine Wahl hast?«
Styx fuhr sich ungeduldig mit den Fingern durch sein langes Haar. Er benötigte eine Dusche und musste seine Kleidung wechseln. Außerdem würde er Nahrung zu sich nehmen müssen, bevor er Dantes Anwesen verließ. Er würde Darcy nicht verfolgen, ohne im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein.
»Es hat einfach so zu sein«, entgegnete er geistesabwesend. Seine Gedanken kreisten bereits um die Waffen, die er am bequemsten bei sich tragen konnte.
»Gewiss fürchtest du die Werwölfe nicht?«
»Niemals.« Styx seufzte. »Aber ich fürchte meine Gefährtin.«
»Das ist sehr klug, doch ich verstehe es noch immer nicht.«
»So sehr ich auch die Sehnsucht verspüre, die Werwölfe dafür zu bestrafen, dass sie es gewagt haben, Hand an Darcy zu legen, kenne ich Darcys weiches Herz nur zu gut. Sie verziehe es mir nie, wenn ich ihre lange verloren geglaubte Familie zerstörte.«
»Glaubst du nicht, dass sie ihrer Familie bereitwillig folgte?«
»Nein. Sie versprach mir, an Ort und Stelle auf mich zu warten, und sie bräche niemals ihr Wort«, sagte Styx voller Zuversicht. »Doch das ändert nicht das Geringste. Sie mag vielleicht zornig darüber sein, entführt worden zu sein, aber sie bliebe lieber in Gefangenschaft, als zu dulden, dass zu ihrer Verteidigung Blut vergossen wird. Insbesondere, wenn dieses Blut zufällig den Mitgliedern ihres Rudels gehört.«
»Sie verfügt über kein Rudel. Sie gehört nun zu uns«, entgegnete Viper.
Styx konnte nicht anders, er musste lächeln. Sein Freund mochte bezüglich
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