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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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noch unter die Nase!«
    Mit einiger Mühe gelang es Styx, nicht die Geduld zu verlieren. Wenn er nicht gewusst hätte, dass der Gargyle Darcy beinahe ebenso verehrte wie er selbst, hätte er den lästigen Dummkopf bereits erwürgt.
    »Ich wollte darauf hinaus, dass ich es wesentlich schwieriger finde, durch Abwasserkanäle zu schleichen. Wie weit ist es denn noch?«
    Als ob er Styx’ zerbröselnde Selbstbeherrschung spürte, wurde der Gargyle unnatürlich ernst. »Da gibt es eine Öffnung, nur wenige Meter vor uns.«
    Styx dankte den Göttern dafür. »Und sie führt zu der Tiefgarage?«
    »Ja. Da gibt es eine Treppe zu den oberen Stockwerken, die wir nehmen können.«
    »Sie wird zweifelsohne bewacht«, murmelte Styx, frustriert von seiner Unfähigkeit, mit seinen Sinnen das schwere
Eisen zu durchdringen, das ihn umgab. Er bezweifelte keinen Moment lang, dass Viper und seine Clanangehörigen bereits das heruntergekommene Hotel umzingelten. Und dass die Wölfe durch die Horde von Vampiren voll und ganz abgelenkt waren.
    Aber er würde Salvatore nicht unterschätzen. Der Werwolf würde es wohl nicht zulassen, dass Darcy vollkommen ungeschützt war.
    »Wir müssen zuschlagen, bevor jemand unseretwegen Alarm auslöst!«
    »Mach dir keine Sorgen, Vampir. Ich habe den perfekten Zauber …«
    »Nein! Keine Zaubersprüche«, befahl Styx in heftigem Ton. »Ich werde mich um jede Wolfstöle kümmern, die uns begegnet.«
    Levet grunzte gekränkt. »Undankbarer Mistkerl.«
    »Ich habe deine Magie bereits gesehen, Levet. Ich werde Darcy nicht deinen Katastrophen ausliefern.«
    Der Gargyle warf ihm über seine Schulter ein verschmitztes Lächeln zu. »Es hat dich ja schwer erwischt, Altehrwürdiger!«
    Falls er gehofft hatte, Styx damit aufzuziehen, verschwendete er seine Zeit. Styx hatte sich mit dem Wissen abgefunden, dass sich seine Welt nun um eine einzige Frau drehte. Und erstaunlicherweise war diese Erkenntnis beinahe schmerzlos gewesen. Beinahe.
    »Sie ist meine Gefährtin.«
    Levet verfiel glücklicherweise in Schweigen, während sie durch das schleimige Abflussrohr stapften. Nicht, dass Styx erwartete, dass das andauern würde. Es war eher wahrscheinlicher, dass der Himmel einstürzte, als dass dieser Gargyle seine Lippen vom Plappern abhielt.

    Das Wunder dauerte weniger als eine Minute an. Levet räusperte sich und blickte starr nach vorn. »Du weißt, es ist möglich, dass sie lieber bei ihrer Familie bleiben möchte«, sagte er.
    Styx zuckte zusammen. Verdammter Gargyle! Dieser düstere Gedanke bedeutete eine Ablenkung, die er in diesem Augenblick nicht gebrauchen konnte.
    Sich seinen Weg weiter und weiter durch das feuchtkalte, schmutzige Abflussrohr bahnend, biss Styx die Zähne zusammen, um sich gegen den aufflackernden Schmerz zu wappnen. »Ich habe diese Möglichkeit in Erwägung gezogen.«
    »Und?«, drängte Levet.
    Dieser Dämon war entweder geistig zurückgeblieben oder unglaublich naiv. Niemand mit auch nur etwas Verstand streute Salz in die Wunden eines Vampirs!
    »Und ich werde sie nicht gegen ihren Willen mitnehmen«, stieß er hervor.
    »Wirklich nicht?« Levet kicherte verblüfft. »Das ist sehr … unvampirisch.«
    Das entsprach natürlich der Wahrheit. Und es stand im krassen Widerspruch zu jedem einzelnen von Styx’ Instinkten. Aber er hatte am eigenen Leib erfahren, dass er Darcy nicht zwingen konnte, bei ihm zu bleiben.
    Er blickte grimmig vor sich hin. »Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht den Rest der Ewigkeit mit dem Versuch verbringen werde, ihre Meinung zu ändern.«
    Ein kurzes Schweigen folgte, bevor der Gargyle schwach aufseufzte. »Sie wird sich für dich entscheiden, Styx. Trotz all ihres gesunden Menschenverstandes scheint sie über so einen erbärmlich schlechten Geschmack zu verfügen, dass sie sich in dich verliebt hat.«

    Styx bemerkte, wie sein Herz bei den Worten des Dämons einen Satz machte. Als sei er ein schwacher, emotionaler Mensch und nicht der Herrscher über alle Vampire.
    »Das gestand sie dir?«, verlangte er zu wissen.
    »Sie musste es mir nicht gestehen. Ich bin Franzose.« Levet machte eine graziöse Handbewegung. »Ich erkenne Liebe, wenn ich sie sehe.«
    Styx bemerkte nicht einmal, dass sein Kopf gegen einen weiteren niedrig hängenden Bolzen krachte. Er wusste, dass Darcy eine Verbindung zu ihm spürte. Und dass ihre Gefühle zutiefst verwirrt waren. Er wagte sogar zu hoffen, dass sie mit der Zeit willens sein würde, sich ihm hinzugeben, um ihre Verbindung

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