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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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zu schließen.
    Es lag vielleicht eine makabere Schönheit in der Verwandlung, aber Darcy konnte eine plötzliche, überwältigende Erleichterung darüber nicht leugnen, dass sie genetisch
verändert worden war. Das riesige Tier, das jetzt mitten im Raum stand, mochte ja eine ungeheure Stärke und Kräfte besitzen, die weit über ihre eigenen hinausgingen, aber ihre Pubertät war auch so schon schwierig genug gewesen, ohne dass sie sich einmal im Monat in eine wilde Bestie verwandelte.
    Darcy schluckte und kämpfte gegen ein merkwürdiges Gefühl der Faszination an. Salvatore stand jetzt auf den Hinterbeinen und stürzte sich mit den tödlichen Krallen seiner Vorderläufe auf Styx.
    Sie musste dafür sorgen, dass das aufhörte! Sie musste sie davon abhalten, sich gegenseitig zu töten!
    Sie trat vor, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie sie diese übermenschliche Aufgabe lösen sollte, und wurde fast in die Knie gezwungen, als Levet unerwartet seine Arme um ihre Beine schlang und sich weigerte, sie wieder loszulassen. »Nein, Darcy!«, befahl er.
    Sie sah ungeduldig zu ihm hinunter. »Lass mich los, Levet! Es wird noch jemand verletzt werden!«
    » Oui , und wenn du dich da einzumischen versuchst, wird es dein geliebter Vampir sein!«, krächzte er. »Du wirst ihn nur ablenken.«
    Sie biss die Zähne zusammen, als die Wahrheit seiner Worte durch den Schleier aus Angst sickerte. Verdammt, Levet hatte recht. Sobald sie sich selbst auch nur leicht in Gefahr brachte, würde Styx seine Aufmerksamkeit von seinem Angriff auf Salvatore abwenden und versuchen, sie zu schützen. Er konnte einfach nicht anders.
    Sie presste ihre Hände gegen ihr heftig pochendes Herz, gezwungen, dem sich entwickelnden Kampf untätig zuzusehen.
    Styx hatte es geschafft, sein großes Schwert aus der
Scheide zu ziehen, während Salvatore ihn umkreiste. Sogar im Vergleich zu dem Rassewerwolf wirkte er wild und vollkommen unbesiegbar, aber Darcy entging seine Vorsicht nicht, als er darauf wartete, dass Salvatore den ersten Schritt machte. Gleichgültig, wie eindrucksvoll seine Fähigkeiten im Kampf auch waren, es war offensichtlich, dass er die Gefahr respektierte, die der Werwolf darstellte.
    Lange Krallen kratzten über den Holzboden, als Salvatore einen Angriff antäuschte und dann einen Satz zur Seite machte. Das Schwert glitt durch die Luft, und der Werwolf schnappte mit seinen Zähnen direkt nach Styx’ Hals.
    Styx wich dem Angriff mühelos aus, im Zuge dessen ihm ohne Zweifel die Kehle herausgerissen worden wäre, und sein Schwert änderte den Kurs und zielte nun direkt auf Salvatores Herz.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung wich der Werwolf der Bahn der Schwertklinge aus, und so schnell, dass es mit bloßem Auge kaum erkennbar war, sprang er über Styx hinüber und schlug seine Klauen in den Rücken des Vampirs.
    Darcy stieß einen Angstschrei aus, doch da Levet sich an ihre Beine klammerte, war sie nicht in der Lage, zu dem Vampir zu rennen.
    Styx taumelte, aber mit beunruhigender Anmut schoss er herum, und das Schwert glitt durch Salvatores Flanke, bevor der Werwolf nach hinten springen konnte. Die beiden umkreisten sich weiterhin gegenseitig. Trotz der Finsternis konnte Darcy den unverkennbaren Geruch von Blut riechen, und zwar sowohl Vampirblut als auch Werwolfsblut.
    »Levet«, flüsterte sie, »tu doch was!«

    Seine kurzen Finger gruben sich in ihren Schenkel. »Ich kann nichts tun, chérie . Es wird bald vorbei sein.«
    »Wenn Styx tot ist?«, fauchte sie.
    »Er wird nicht scheitern, Darcy«, versprach ihr der Gargyle. »Du musst Vertrauen haben!«
    Vertrauen? Sie presste die Hände gegen ihre Lippen, als Salvatore einen neuen Angriff startete. Die Wucht seines Aufpralls schickte beide Kämpfer zu Boden. Die Holzbretter ächzten protestierend, als die beiden ineinander verschlungen über den Boden rollten, und ihre Fangzähne verbissen sich tief in den jeweils anderen, während beide versuchten, den tödlichen Schlag zu landen. Oder in diesem Fall den tödlichen Biss.
    Darcy zog sich der Magen zusammen, als der Blutgeruch so stark wurde, dass sie fast daran erstickte. Beide brachten sich gegenseitig Verletzungen bei, von denen einige so scheußlich waren, dass sie ihre ureigene Existenz gefährdeten.
    Ein Heulen durchschnitt die Luft, als Salvatore sich kraftvoll abstieß und es schaffte, sich auf Styx zu rollen, um ihn auf dem Boden festzuhalten. In der Dunkelheit konnte Darcy die Muskeln ausmachen, die sich unter dem

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