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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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tödlichem Ausgang krampfte ihr vor Angst den Magen zusammen. Sie mochte ja wütend auf Salvatore und ihre Mutter sein, aber sie wollte nicht, dass sie verletzt wurden. Und ganz sicher nicht ihretwegen.
    Vorsichtig darauf bedacht, nicht über die verzogenen Dielenbretter zu stolpern, hielt Darcy mit Levet Schritt, der sie in den hinteren Teil des Gebäudes führte. Das starke Gefühl von Verfall wurde noch intensiver, als sie eine schmale Treppe hinunterstiegen. Darcy stellte fest, dass sie mehr als einmal den Blick zur Decke hob, an der Wasserflecken und Spinnen zu entdecken waren, die so groß waren, dass sie fast erwartete, gleich würden Frodo und Sam auftauchen, um sie zu bekämpfen.
    Die Gruppe hatte bereits drei Treppen hinter sich gebracht und schlich durch die verlassene Eingangshalle, als Styx in einem verblüffenden Tempo an ihnen vorbeiglitt.
    »Halt!«
    Er streckte die Arme aus und drehte sich um, um durch die Türöffnung auf der gegenüberliegenden Seite zu spähen. Wie aufs Stichwort war ein Rascheln zu hören, und die dunkle, schlanke Gestalt Salvatores erschien. Darcy rutschte das Herz in die Hose, als sie beobachtete, wie sich ein spöttisches Lächeln auf den Lippen des Werwolfes bildete. Salvatore hatte absichtlich auf sie gewartet, und er wollte ihnen Ärger bereiten!
    »Ah, Styx!« Der Rassewolf vollführte eine tiefe Verbeugung.
Selbst in dieser verwahrlosten Umgebung gelang es ihm, mehr nach einem gebildeten Geschäftsmann auszusehen als nach einem äußerst gefährlichen Dämon. Was nur bewies, dass man Dinge nicht nach ihrem äußeren Erscheinungsbild beurteilen sollte.
    »Willkommen in meinem Versteck, Meister! Ich begann schon zu befürchten, dass Ihr nie eintreffen würdet.«
    Styx stellte sich breitbeiniger hin und stemmte die Hände in die Hüften. Seine Miene veränderte sich nicht, aber die Kälte, die in der Luft lag und immer größer wurde, war unverkennbar.
    »Tretet zur Seite, Salvatore!«, befahl er in einem Tonfall, der Darcy zum Zittern brachte. »So sehr ich mich auch danach sehne, Euch das Herz aus der Brust zu reißen, ich hege nicht den Wunsch, Darcy aufzuregen.«
    »Darin stimmen wir überein.« Salvatore warf einen betont intimen Blick in Darcys Richtung, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Styx zuwandte. »Unglücklicherweise wart Ihr mir bereits zu lange ein Dorn im Auge. Heute Nacht habe ich die Absicht, mich ein für alle Mal von Euch zu befreien.«
    »Kühne Worte, Wolf! Ich hoffe, Ihr habt mehr als nur Euch selbst mitgebracht, um diese Aufgabe zu erledigen«, fauchte Styx und trat vor Darcy. »Nicht einmal Ihr könnt töricht genug sein zu glauben, Ihr könnet mich ohne eine Menge Unterstützung töten!«
    »Wir werden sehen«, schnurrte Salvatore.
    »Wie Ihr wünscht!«
    »Nein …« Darcy streckte die Hand aus, um Styx hinten am Hemd zu packen. Das war allerdings vergeudete Mühe. Sie bekam nichts außer Luft zu fassen, da Styx einen Satz in Richtung des wartenden Werwolfes machte.

    Es trieb ihr die Luft aus den Lungen, als die beiden Dämonen mit enormer Wucht zusammenstießen. Für einen Augenblick verlor sie sich in entsetzter Faszination, während die beiden miteinander rangen. Ihr Muskelspiel schien sich mit unnatürlicher Kraft zu vollziehen.
    Sie umklammerten sich gegenseitig, und jeder von ihnen versuchte die Oberhand zu gewinnen. Styx’ Vorteile waren seine Größe und seine Stärke, aber Salvatore gelang es, seine Geschwindigkeit dazu zu nutzen, seinem Gegner einige heftige Schläge zu verpassen, die einen Sterblichen sicher getötet hätten.
    Trotz Salvatores blitzschneller Hiebe schien es, als würde es ein kurzer Kampf werden, aus dem Styx als eindeutiger Sieger hervorgehen würde. Da umgab plötzlich ein eigenartiger Schimmer den Werwolf, und Darcy fühlte, wie es in ihrem Blut zu kribbeln begann. Instinktiv machte sie einen Schritt nach hinten, als Salvatore ein haarsträubendes Heulen von sich gab und anfing, sich zu verwandeln. Heilige … Scheiße.
    Es passierte nicht auf einmal, wie es bei Jade gewesen war. Stattdessen schien sein Körper in sich zusammenzufallen und wurde breiter, so dass er sein teures Hemd zerriss. Erst dann begann sich sein Gesicht zu verlängern und zu dehnen, während wie von Zauberhand dichtes Fell auf seiner Haut zu sprießen begann.
    Und vielleicht ist es ja wirklich ein Zauber, dachte Darcy mit einem Schauder. Auch wenn es eine schmerzhafte Art von Zauberei sein musste, dem Knacken und Krachen seiner Knochen nach

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