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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Styx’ privatem Versteck brachte. Dort gab es glücklicherweise weniger Dinge, die man umfahren konnte - gewissermaßen nichts, bis auf einige kleine Kiefern.
    Beinahe drei Stunden später kam Levet mit quietschenden Reifen vor dem allmählich verfallenden weißen Bauernhaus zum Stillstand. Obwohl es in einem wesentlich besseren Zustand war als das Hotel, das sich Salvatore als sein Chicagoer Versteck ausgesucht hatte, konnte Styx nicht leugnen, dass es nichts im Vergleich zu den Anwesen von Dante und Viper war. Es sei denn, jemand bevorzugte die ländliche Ruhe und die natürlichere Schönheit von sanft ansteigenden Hügeln und dem mächtigen Mississippi.

    Er schlug sich das vage Bedauern darüber aus dem Kopf, nicht die Art von luxuriösem Haus zu besitzen, die seine neue Gefährtin beeindrucken würde. Er vermutete aber, dass sie nach den vielen Jahren, in denen sie auf der Straße und in beengten Wohnungen gelebt hatte, entzückt sein würde, wenn sie die Möglichkeit bekäme, sich ihr Traumhaus selbst auszusuchen. Außerdem stellten die Höhlen unter dem Haus vorerst genau das dar, was er sich wünschte, obgleich sie dunkel und trist waren. Sie bedeuteten absolute Sicherheit und abgeschiedene Privatsphäre. Seine Raben würden noch vor der Morgendämmerung eintreffen, und niemand, absolut niemand, würde über die Schwelle gelassen werden.
    Styx glitt aus dem Auto, wobei er sorgsam darauf bedacht war, die Frau in seinen Armen nicht zu wecken.
    »Kehr zu Viper zurück, und versichere ihm, dass wir wohlauf sind. Ich werde in wenigen Tagen mit ihm sprechen«, befahl er. Dann bildete sich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen. »Oh, und Levet …«
    »Oui?«
    Styx ließ seinen Blick bedächtig über den glänzenden Wagen gleiten, den nun allerlei Kratzer zierten, ganz zu schweigen von einer großen Beule in der Stoßstange.
    »Vielleicht ziehst du in Erwägung, Illinois zu verlassen, bevor Viper einen genauen Blick auf sein Auto werfen kann. Er hat bereits für Geringfügigeres getötet.«
    Die graue Haut des Gargylen wurde kreidebleich. Trotz all seiner Kultiviertheit verfügte Viper über eine erstaunliche Reizbarkeit. Außerdem hegte er eine obsessive Leidenschaft für seine teure Autosammlung. Eine Kombination, die für den kleinen Dämon nichts Gutes verhieß.
    Levet, der offensichtlich spürte, in welcher Gefahr er
schwebte, schluckte schwer. »Ich muss zugeben, dass ich einen höchst überwältigenden Drang verspüre, die Westküste zu besuchen«, sagte er mit zitternder Stimme. »Der Dezember in Chicago ist immer so düster …«
    »Ein guter Gedanke!« Styx lachte leise vor sich hin, als er daran dachte, wie Viper wohl auf seinen Jaguar reagieren würde.
    Er betrat das Haus und steuerte direkt auf den Keller zu. Dort angelangt, war es nicht weiter schwierig, das geheime Paneel zu öffnen, das zu den riesigen Höhlen führte, von denen das Steilufer durchzogen war. Seine Schritte wurden trotz der pechschwarzen Finsternis und des verwirrenden Höhlensystems nicht langsamer. Er hätte seinen Weg durch die Tunnel auch mit verbundenen Augen finden können.
    Ein ausgesprochenes Kältegefühl lag in der Luft, als er tiefer unter die Erde gelangte, ebenso wie eine unbestreitbare Feuchtigkeit, die Darcy selbst im Schlaf erzittern ließ.
    Styx änderte seinen Kurs. Seine eigenen Gemächer waren völlig kahl und passten besser zu einem Troll als zu einer jungen Frau. Der frühere Anasso jedoch hatte es vorgezogen, sich mit Luxus zu umgeben. Zumindest würde Darcy es bequem haben.
    Er widerstand dem Drang, seinem Missfallen Ausdruck zu verleihen, als er die große Höhle durchquerte, um Darcy mitten auf das riesige Himmelbett mit den karmesinroten und goldenen Vorhängen zu legen. Sorgsam bettete er seine reizende Last und deckte sie zu. Dann gelang es ihm, seine natürliche Abneigung gegen Feuer für einen Augenblick zu überwinden, und er beeilte sich, ein Streichholz anzuzünden und damit die Holzscheite in dem großen Kamin in Brand zu setzen.

    Sobald er sich sicher war, dass das Feuer mehrere Stunden brennen würde, legte er seinen schweren Umhang ab und kehrte zum Bett zurück. Er war erschöpft, doch als er sich neben seiner Gefährtin ausstreckte, entdeckte er, dass das Vergnügen, ihr blasses, perfektes Gesicht zu studieren, dem Schlaf weitaus vorzuziehen war.
    Er drehte sich auf die Seite und unterdrückte das Bedürfnis, die zarte Haut ihrer Wange zu berühren. Dieses Opfer war unnötig, denn ihre

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