03 - Nur ein einziger Biss
Frieden, seit ich dich in dieser Bar sah.«
»Das ist wohl kaum überraschend«, murmelte sie. »Ich denke, eine Frau zu kidnappen, würde jedem Vampir zu schaffen machen.«
Er warf ihr einen verwirrten Blick zu. »Tatsächlich entführen Vampire recht oft sterbliche Frauen. Ich hatte das noch niemals getan, doch für viele meiner Brüder ist es ein Spiel, das sie genießen.«
Darcy rümpfte angewidert die Nase. »Okay, das ist nicht nur gruselig, sondern mehr Information, als ich eigentlich haben wollte.«
Er schüttelte ungeduldig den Kopf. »Die Entführung ist nicht der Grund für meine Beunruhigung.«
»Was denn sonst?«
Als er schwieg, zog sie die Brauen hoch. »Was?«
Styx schwieg so lange, dass Darcy schon befürchtete, er würde ihr die Antwort verweigern. Dann zwang er sich, sein Geständnis zu vervollständigen. »Du schenkst mir Gefühle.«
»Was für Gefühle denn?«
»Ich fühle alles.«
Sie sah ihn fragend an. »Ich fürchte, das ist ein bisschen allgemein, Styx.«
Er fauchte leise. »Du machst mich glücklich und zornig und leidenschaftlich und ängstlich. Ich bin solche Gefühle nicht gewohnt.«
Gut, dachte sie mit einem selbstsüchtigen Aufflackern der Genugtuung. Es wäre ja auch unglaublich unfair, wenn sie hier die Einzige wäre, die litt.
»Und?«, hakte sie nach.
»Sie gefallen mir nicht ausnahmslos«, brachte Styx zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie sind beunruhigend.«
Darcy widerstand dem Bedürfnis, mit den Augen zu rollen. Styx hatte eindeutig eine sehr lange Zeit damit verbracht, seine Gefühle zu ignorieren. Oder er hatte gar keine.
»Styx, Gefühle sind nichts, was man mag oder nicht mag«, erklärte sie sanft. »Sie existieren einfach.«
»Das entdecke ich soeben«, murmelte er, und seine Augen verdunkelten sich allmählich, während sein Blick über ihr ihm zugewandtes Gesicht schweifte. »Und ich entdecke, dass es manche Gefühle gibt, die ich anderen weitaus vorziehe …«
Darcys Herz machte einen heftigen Satz. O Gott, sie wusste ganz genau, welche Gefühle er meinte! Es waren diejenigen, die ihr bereits jetzt schon den Unterleib zusammenzogen und das heftige Verlangen in ihr weckten, ihn tief in sich zu spüren.
Darcy gab einen sanften Laut von sich, der zwischen einem Stöhnen und einem Seufzer lag. Sie war sich nicht sicher, was er wirklich bedeutete, aber was auch immer es war, es reichte als Ermutigung für Styx aus.
Er umfasste ihren Hinterkopf mit der Hand und streifte mit seinen Lippen leicht über ihren Mund. Es war nur eine hauchzarte Berührung, aber trotzdem schoss blitzartig Erregung durch Darcys Körper. Styx war eine einzige sexuelle Versuchung, und sie war nur allzu empfänglich dafür.
Ihre Finger gruben sich in die angespannten Muskeln seiner Arme, während ihr Körper sich ihm instinktiv entgegenwölbte. Sie musste unbedingt spüren, wie seine kühle Kraft sich gegen sie drängte, wie sich ihre Kurven so eng an ihn pressten, dass es unmöglich war zu bestimmen, wo sie endete und er begann.
Es war ein Bedürfnis, das weit über reinen Sex hinausging, das wurde ihr mit einem leichten Gefühl von Panik bewusst. Selbst wenn Styx sie verlassen sollte - ein Teil von ihr würde für immer zu ihm gehören. Sie wusste nicht, wie oder wann das passiert war, aber diese Wahrheit ließ sich nicht leugnen. Wenn Styx nicht in ihrer Nähe war, fühlte es sich so an, als ob sie nicht vollständig wäre.
Styx, der ihre bereitwillige Reaktion auf seine Berührung spürte, schlang die Arme um sie, und sein Kuss wurde immer fordernder. Mit wachsender Beharrlichkeit drängte sich seine Zunge zwischen ihre Lippen und kostete ihre feuchte Hitze mit einem unglaublichen Hunger.
Ihr schwirrte der Kopf, und ihr Herz pochte heftig, als ihre Hände an seinen Armen entlang nach oben glitten, bis hin zu seinen breiten, starken Schultern. Sie konnte die Anspannung und Härte seines Körpers und die rastlose Bewegung seiner Hände fühlen, die an ihrem Rücken entlang nach unten und über die Wölbung ihrer Hüften glitten.
Er knurrte leise, als er sie mit den Zähnen in den Mundwinkel zwickte, und zog dann mit der Zunge die Linie ihres Kiefers nach.
»Ich will dich, mein Engel. Mehr als ich je etwas gewollt habe«, murmelte er und grub seinen Kopf in die Kurve ihres Halses.
Ihr gesamter Körper wurde von einer mächtigen Woge des Verlangens erschüttert. Es spielte keine Rolle, wie viele Male Styx mit ihr schlief, es würde nie, niemals genug
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