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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Perlen. Und Schleifen. Und igittigitt. Ich war absolut sicher: Alles, was Esther abliefern würde, konnte nur eine Verbesserung darstellen.
    Zumindest hoffte ich das.
    An diese Hoffnung klammerte ich mich und plauderte noch ein paar Minuten mit Esther über einen neuen Bauchwickel, den ich erst letzte Woche in meinem Sonnenstudio gesehen hatte. Esther versprach mir, ihn auszuprobieren (sie probierte alles aus, auf die verschwindend geringe Chance hin, dass ihre Vampir-DNA nachgeben und sie sich irgendwie auf geheimnisvolle Weise in Nicole Ritchie verwandeln würde).
    „Danke, Lil. Ich ruf dich später noch mal an.“
    „Ja.“ Ich nahm all meinen Mut zusammen und stoppte sie, kurz bevor sie auflegte. „Warte mal“, ich leckte mir über die Lippen, während ich die Frage formulierte. „Nehmen wir mal an, ich hätte eine Katze, was aber nicht der Fall ist. Aber nur mal angenommen, ich hätte eine Freundin, die eine Katze besitzt, die immerfort an ihrer Lieblingscouch kratzt. Was für eine Flasche sollte sich meine Freundin kaufen, um sie davon abzubringen?“
    „Geht es um Kratzer oder Furchen?“
    „Eher um Fetzen.“
    „Dann hol dir so eine große Blumenspritze, füll sie mit Wasser und nimm dir den kleinen Frechdachs jedes Mal vor, wenn er die Couch auch nur ansieht.“
    Ich lächelte. „Das mach ich.“
    „Es gibt einen neuen Sheriff in dieser Stadt“, berichtete ich Killer später in dieser Nacht, als ich eine Flasche hochhielt, die ich auf dem Nachhauseweg gekauft hatte. „Sein Name ist Lil Marchette.“
    „Ich kapier einfach nicht, wie mir das dabei helfen soll, ein tolles Date zu haben“, sagte Word, während ich am Donnerstagabend sein Haar mit einem Kamm und einer Flasche Spray für bessere Kämmbarkeit bearbeitet hatte.
    Wir befanden uns in meinem Büro, Word saß vor mir auf einem Stuhl. Er beäugte sein Abbild in einem kleinen Spiegel, den ich auf meinen Schreibtisch gestellt hatte. Evie war in dem Augenblick geflüchtet, als ich mit meiner Tasche voller Schliche und Kniffe aufgetaucht war.
    „Ich weiß ja, dass Sie ihm nur helfen wollen, aber glauben Sie mir, er ist ein hoffnungsloser Fall.“
    Da das für mich ein Fremdwort war, war ich in mein Büro marschiert, um der großen Herausforderung des Donnerstagabends ins Auge zu sehen: Word von ekelhaft in schmackhaft zu verwandeln. Oder zumindest in genießbar.
    „Vertrau mir“, sagte ich. Ich legte den Kamm hin und nahm das Spray.
    „Frauen lieben Männer mit schönem Haar.“
    „Ich will doch gar nicht, dass sie mich liebt.“
    „Vertrau mir. Frauen mögen höchstwahrscheinlich lieber Männer mit schönem Haar.“ Ich sprühte eine ganze Minute lang, bevor ich wieder nach dem Kamm griff. „Hast du sie gewaschen, wie ich es dir gesagt hatte?“ Ich kämpfte mit dem Kamm, der sich nicht einen Millimeter weit durch die verfilzten Strähnen bewegte.
    „Ich hab's vor drei Tagen gewaschen. Da wüsste ich wirklich nicht, wieso ich's schon wieder waschen sollte.“
    „Nein. Natürlich nicht. Denn dann würdest du ja auch am Ende noch tatsächlich nach Shampoo riechen und nicht wie eine alte Socke.“ Ich versetzte ihm einen Stoß. „Was stimmt bloß nicht mit dir? Du hast morgen Abend eine Verabredung. Bist du denn überhaupt nicht aufgeregt?“
    „Aber klar doch. Ich hab schon seit Tagen dauernd einen Ständer. Aua.“ Er rieb sich den Kopf, wo ich ihn noch mal geknufft hatte. „Wieso haben Sie das getan?“
    „Kannst du eigentlich nicht mal an was anderes als Sex denken? Möchtest du nicht von einer Frau bewundert werden? Geschätzt werden? Möchtest du nicht, dass sie dir in die Augen sieht und sich Hals über Kopf in dich verliebt?“
    „Ich will lieber Sex.“
    Ich seufzte genervt und atmete gleich darauf tief ein, um mein wild schlagendes Herz zu beruhigen. Nur die Ruhe, sprach ich meinem inneren Vampir zu, nicht angreifen. Er ist nur ein dummer Junge.
    „Entweder das oder einen geblasen bekommen.“
    Meine Fangzähne fuhren aus, ich zischte. Und dann kniff ich ihn in den Arm, wie eine Mutter es jetzt getan hätte.
    Er schrie auf und wäre fast vom Stuhl gekippt. „Warum haben Sie das denn gemacht?“, brachte er nach einigem Schlucken und etwas mädchenhaftem Gewimmer heraus.
    „Weil du ein Idiot bist. Ich habe die perfekte Frau für dich gefunden, und du wirst es vermasseln, weil du mit deinem Schwanz denkst.“ Menschliche Männer ...
    Obwohl, eigentlich traf das doch auf alle Männer zu, von gebürtigen bis gewandelten

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