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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Vampiren, von Wer-Geschöpfen bis zu Dämonen.
    Ich holte erneut tief Luft. Ich würde ihn nicht noch einmal kneifen. Oder schlagen. Oder treten. Oder ihm die Eier abreißen. Nein, ich würde vernünftig mit ihm reden. Mich auf seinem Niveau an ihn wenden.
    „Vertrau mir“, versuchte ich es noch einmal und spritzte mehr von dem Zeug auf seine verfilzten Locken. „Männer mit schönem Haar machen Frauen extrem an. Und gute Hygiene. Und nette Klamotten. Oder zumindest saubere.
    Und wenn du ihnen die Tür aufhältst oder ihnen in die Augen statt auf den Busen guckst, dann kriegen sie praktisch auf der Stelle einen Orgasmus.“
    Okay, das war jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich musste unbedingt sichergehen, dass Word mir zuhörte.
    Seine Augen leuchteten auf. Bingo. „Sie meinen, sie könnte vielleicht auch kommen?“
    Es war klar, dass Word keinen Gedanken an irgendetwas anderes als sein eigenes Vergnügen verschwendet hatte. Ein weiterer Charakterzug, den er mit den diversen anderen Spezies gemeinsam hatte.
    „So fremdartig dir diese Vorstellung auch erscheinen mag, ja, das ist möglich.
    Und sogar wahrscheinlich, wenn du deine Karten richtig ausspielst. Und eines kann ich dir sagen, wenn du glaubst, es fühlt sich gut an, wenn du kommst -
    das ist gar nichts im Vergleich zu dem, was du fühlen wirst, wenn sie auch kommt.“
    „Kann gar nicht sein.“
    „Kann sehr wohl sein.“
    Er berührte seine Haare und musterte sein Spiegelbild, ehe er zu einem Entschluss zu kommen schien. „Ich hoffe nur, das funktioniert auch. Sonst klemm ich die ganze Dockingstation und die Lautsprecher nämlich wieder ab.“
    Ich lächelte. „Es wird wunderbar funktionieren.“ Ich gab meinen bisherigen Handlungsansatz auf und beschloss, etwas anderes auszuprobieren. Ich legte Kamm und Spray beiseite.
    „Was machen Sie denn?“
    „Wir machen jetzt etwas.“ Ich schnappte mir meine Handtasche und forderte ihn mit einer Geste auf, mir zu folgen.
    Er stand von seinem Stuhl auf. „Und was genau machen wir?“
    „Wir suchen uns eine Dusche.“
    Seine Augen leuchteten auf und er warf mir einen hoffnungsvollen Blick zu.
    „Kommen Sie mit mir rein?“
    „Nicht ohne Dekontaminationsanzug. Jetzt beweg dich.“
    Ich nahm ihn mit zu mir nach Hause, schickte ihn unter die dampfend heiße Dusche, reichte ihm Shampoo und Seife und ließ Killer vor der Tür schlafen...
    äh ... Wache halten, bis ich wiederkam.
    Rasch verwandelte ich mich in eine pelzige rosafarbene Fledermaus und flog ein paar Blocks weit (ich traute Killers Wachhundinstinkten nicht so recht, und der Gedanke, dass ein nackter, nasser Word auch nur für kurze Zeit in meiner Wohnung herumhüpfte, verursachte mir irgendwie Übelkeit) bis zu Pierre Claude's, einem kleinen Herrenbekleidungsgeschäft, das einem meiner Lieblingsdesigner gehörte.
    Pierre hatte einen genialen Sinn für Schnitte und Farben und war außerdem ein gebürtiger Vampir. Er hatte keine Gefährtin und insgeheim vermutete ich, dass er schwul war, was ein weiterer Grund dafür sein konnte, dass ich ihn mochte. Nicht weil ich schwule Männer bevorzugte, um einer echten Beziehung aus dem Weg zu gehen (hatte ich schon erwähnt, dass ich jetzt regelmäßig Dr. Phils Psychologie-Show verfolgte, seit ich unter Schlaflosigkeit litt?); nein, nein, ich mochte ihn, weil Schwule unter gebürtigen Vampiren genauso unbekannt sind wie, sagen wir mal, Partnervermittlerinnen.
    „Und wonach suchen wir denn heute?“, fragte mich Pierre und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Er trug ein maßgefertigtes weißes Hemd, eine schwarze Hose und schicke schwarze Cowboystiefel. Um den Hals hatte er ein Maßband hängen. „Obenrum? Untenrum?“ Seine Augen leuchteten auf.
    „Unterwäsche?“
    „Hier gibt's doch gar keine Unterwäsche.“
    Er nickte. „Seit gestern schon.“ Er zog einen Hauch von nichts aus roter Seide aus seiner Tasche. „Was halten Sie davon?“
    „Wenn man es nicht anziehen kann, kann man es auf jeden Fall immer noch als Zahnseide benutzen.“
    Er verzog das Gesicht und starrte das Stückchen Stoff an. „Oh. Na ja. Es ist noch in der Testphase. Suchen Sie was Schickes? Etwas besonders Schickes?“
    „Etwas Einfaches.“
    „Jeans?“
    „Das war gut. Vielleicht ein Seidenhemd dazu oder sonst etwas Anschmiegsames, um die Muskeldefinition zu betonen.“
    Er knurrte und wackelte mit den Augenbrauen, bevor er ein paar Vorschläge präsentierte. „Die hier könnten gehen.“
    Ich musterte das

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