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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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der Zerstörung Unseres Feindes angebracht.
»Und was ist in der anderen Welt geschehen?« Calabos' Sicht kehrte zurück, und er nahm einen dämmrigen, graubraunen Nebel um sich herum wahr. »In welcher der Herr des Zwielichts triumphierte …« Plötzlich dämmerte es ihm.»… er wurde der…«
    Der Große Schatten. Nachdem Er Uns an diesem Ort besiegt hatte, versklavte er Uns unter Seinen Willen, vereinte Unsere Macht mit der Seinen und vernichtete die Meister der Leere, bevor Er fast die ganze Leere zerstörte, in die Er alle anderen Reiche hinabzog.
    Einen Moment begriff Calabos die Konsequenzen der Worte der Schlummernden Gottheit nicht, doch als das Verständnis einsetzte, überlief ihn ein eisiges Grauen. »Alle anderen Reiche?«, fragte er. »Er hat sie in die Leere gezogen?«
    Zutreffender formuliert: Seine Zerstörung der Pfeiler der Leere führte dazu, dass die anderen Reiche hineinstürzten. Dennoch war genau dies Seine Absicht.
    »Die Zahl der Toten muss unzählbar gewesen sein«, murmelte Calabos.
    Es kam niemand ums Leben. Er machte sich selbst zum Herrn über alle Gesetze und konnte ganz nach Belieben den Tod gewähren oder verhindern. Als daher alle Reiche in die Leere stürzten, hielt Er alle am Leben, ganz gleich, welche Drangsal sie auch erlitten. Immerhin war Er der absolute Monarch des Nachtreiches und benötigte Diener, Anhänger und alle möglichen Arten von unterhaltsamen Untergebenen. Viele versuchten, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, wenn sie begriffen, was sich ereignet hatte, aber das erwies sich als vergeblich. Es gab kein Entrinnen.
    »Das muss ein fürchterlicher Ort sein«, meinte Calabos finster.
    Jedes Dorf, jede Ortschaft und jede Stadt jedes Landes liegt in dem Territorium des Nachtreiches nebeneinander. Sie sind zu einer einzigen, ungeheuren Landschaft zusammengepfercht. Bezirke führen mit ungehemmter Wildheit Krieg gegen ihre Nachbarn, und gelegentlich bilden Rivalen Allianzen, um einen Angriff gegen die Feste des Großen Schatten zuführen. Es ist nutzlos. Dieses Aufbegehren dient nur dazu, den Schatten zu amüsieren. Außerdem haben Seine egoistischen, wahnsinnigen Aktivitäten die Waagschalen der Zeit zwischen dieser Welt und dem Nachtreich gestört, sodass die Zeit dort schneller fließt als hier.
    »Und dennoch ist er auf die Idee gekommen, auch noch unsere Welt zu erobern«, meinte Calabos. »Ist ihm langweilig geworden?«
    Vielleicht ist er eher zu gewöhnt an die Kapriolen Seiner
Myriaden von Gefangenen. Zudem frisst das Wissen an Ihm, dass eine andere Welt existiert, in welcher die Erinnerung an Seine Macht fast schon zur Legende geworden ist. Es war nur ein kleiner Schritt vom Hass auf Unsere Welt zu einem Angriff auf sie.
    Der ihn umgebende graubraune Nebel verwandelte sich in dichtes Blattwerk, als wäre er irgendwie in den gewaltigen Baum versetzt worden, der im Zentrum des Zyklons gestanden hatte.
    »Sollte tatsächlich niemand bei dem Zusammenbruch der Reiche gestorben sein«, fuhr Calabos fort, »dann müssten ja alle noch leben.«
    In gewisser Weise trifft das zu.
    »Was wurde dann aus der anderen Erden-Mutter und Tauric?«
    Der Große Schatten verfügt über ein besonderes Gefängnis für alle jene, die Seinen besonderen Zorn auf sich gezogen haben. Es ist eine riesige Eiswand, die sich hinter Seinem Thron erstreckt und die jene Unseligen in ihrem klirrenden Griff hält. Dort hält Er die Erden-Mutter fest, in Seiner Reichweite, falls es Ihn gelüstet, sie zu foltern. Tauric dagegen hat sich in seine Versklavung ergeben …
    »Also dienen diese Schattenkeim-Rituale dazu, diese Welt seinem Nachtreich hinzuzufügen, stimmt das?«, fragte Calabos. »Lassen die Meister der Leere dies denn zu?«
    Sie haben mehr getan, als du annimmst, und das so unsichtbar wie möglich.
    Calabos lächelte ironisch. »Gehe ich recht in der Annahme, dass der Faden meines Schicksals mich irgendwann in dieses Nachtreich führen wird?«
    Diese Möglichkeit besteht, und nicht nur für dich …
Die Schlummernde Gottheit schwieg einen Moment.
Zudem kommt dieser Übertritt früher, als du denkst.
    Der gewaltige Baum schwang mit einer gleitenden Bewegung um ihn herum, und plötzlich befand er sich wieder auf der Spitze der Felsnadel. Die Schlummernde Gottheit starrte ihn aus der gegabelten Krone des kolossalen Baumes im Zentrum des Zyklons an. Calabos' schwindelte von der Heftigkeit des Übergangs, und als jemand seine Schulter packte, glaubte er, das Gleichgewicht zu verlieren und nach

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