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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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idealistischer Halunken, und dies da …« Sie fuhr mit der ausgestreckten Hand durch die Kammer, »ist unsere prachtvolle Kaserne, voll anheimelnder Gemütlichkeit und einem Arsenal scharfer Waffen. Ich lasse unseren Meister Guldarem nach deiner Hand sehen, wenn er von der Suche nach etwas Essbarem zurückkehrt. Bis dahin, Calabos, willkommen bei uns.«
    Sie drehte sich um und sprach mit einem der etwa dreißig Männer, die sich in der Kammer ausruhten. Qothan, Viras und Yostil führten Calabos zu einer leeren Nische in der Seitenwand. Nachdem sie mehrere mit Tüchern umwickelte Bündel an die Wand gelehnt hatten, ließ sich Calabos schwer auf eine Steinbank fallen und seufzte. »Wie lange, Qothan?«
    »Es ist fast sieben Tage her, seit wir die Pforte passiert haben«, erwiderte der Kundschafter der Dämonenbrut und öffnete eines der Bündel. »Wir haben Euer Schwert.«
    Der Anblick des Knaufs, der Parierstange und der Scheide, die aus dem Bündel ragten, erleichterte ihn. Es war noch nicht alles verloren, aber … sieben Tage!
    »Die Schlummernde Gottheit sagte, dass die Zeit hier schneller verstreicht«, meinte er. »Aber wir wissen nicht, wie schnell im Vergleich zu unserer Welt. Wir müssen uns einfach darauf verlassen, dass sich die Ereignisse hier langsamer vollziehen als dort, und einen Plan schmieden, wie wir zum Hof dieses Großen Schatten finden.« »Das könnte sich als schwierig erweisen«, erwiderte Qothan und beschrieb Calabos das Nachtreich. Er schilderte das Leben und den Halbtod, wie die Menschen hier hausten und fochten und dass sie sich offenbar nicht an Ereignisse erinnern konnten, die weiter als einige Jahre zurücklagen. Allerdings gab es eine allgemeine Erinnerung an lange vergangene, gewaltige Schlachten, einschließlich einiger Aufstände gegen den Großen Schatten selbst. Dann gab er Calabos einen Überblick über die Kriegshorden, Rotten und die Milizen, welche den Nachthütern Tribut entrichteten, die wiederum die Macht des Großen Schatten von ihren Türmen aus sicherten. Diese Nachthüter gehorchten ihrerseits dem General der Dämmerung, dessen Felsenfeste, die Zitadelle des Zwielichts, den einzigen Zugang zu den Traumhöfen des Großen Schatten darstellte. Zusätzlich zu den Nachthütern bewachten Herden von Nachtjägern die Zugänge von der Luft aus, und Eliteeinheiten der Schwarzen Horde bemannten die Bastionen auf den Klippen.
    »Ich muss gestehen, Calabos«, fuhr Qothan fort, »dass ich einen gewissen Verdacht habe, was diese Nachthüter angeht.« Ärger glühte in seinen Augen. »Ich fürchte, dass es die Dämonenbrut dieser anderen Welt ist, welche versklavt und korrumpiert wurde.«
    Calabos nickte. »Ja, natürlich. Das bedeutet vielleicht, dass Orgraaleshenoth ebenfalls hier lebt.« Qothan hob die Brauen, als er begriff. »Der Große Prinz«, sagte er. »Er war der Erste, der rebellierte.«
    »Selbst wenn er noch hier wäre, gäbe es keine Garantie, dass sein unabhängiger Geist diesen schrecklichen Ort überlebt hat.« Calabos schaute zu Kerna hinüber, die mit einem der Horngeister lachte, und Hoffnung keimte in ihm auf.
    »Also müssen wir von hier aus zur Zitadelle des Zwielichts gelangen«, fuhr er fort. »Dann müssen wir unbemerkt dort eindringen und den Weg zu den Höfen des Großen Schatten suchen. Das alles erfordert Verstohlenheit, List und ein Meer von Glück…«Er schaute Kerna an. »Und die Hilfe von Ansässigen.« »Nachdem ich mit ihr gesprochen habe«, erwiderte Qothan, »bin ich fast sicher, dass sie uns gern helfen würde. Aber sie ist gerade mit einem Vorhaben beschäftigt, das sehr wichtig für sie ist. Sie will ihre Schwester Nilka aus den Kerkern eines Milizanführers retten, eines gewissen Grachek …« »Ihre Schwester?«, fragte Calabos ahnungsvoll.
    Qothan runzelte die Stirn. »So sagt sie.«
    »Wenn wir ihr bei ihrer Sache unsere Hilfe anbieten, hilft sie uns umgekehrt vielleicht auch.« »Ich fürchte, dieser Handel wurde bereits abgeschlossen, Calabos«, erwiderte Qothan. »Wir schulden ihr unsere Hilfe bei ihrem Rettungsversuch für ihre Hilfe bei Eurer Befreiung.«
    »Verstehe.« Calabos lehnte sich zurück. »Trotzdem werde ich später mit ihr darüber reden. Wir brauchen zumindest eine Wegbeschreibung, wie wir zu dieser Zitadelle finden …«
    Und vielleicht bringe ich ja auch mehr über ihre Schwester in Erfahrung, dachte er. Die Möglichkeit, dass es sich bei ihr um Nerek handeln könnte, das Spiegelkind, das Byrnak aus Keren geschaffen

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