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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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setzte sich neben den hünenhaften Kundschafter.
    »Dafür bleibt möglicherweise keine Zeit«, erwiderte Qothan. »Diese Frau - Kerna - will den Rettungsversuch morgen Abend durchführen. Das bedeutet, wir müssen uns darauf vorbereiten.« Er schaute Calabos nachdenklich an. »Werdet Ihr eine Rolle dabei übernehmen, und möchtet Ihr Euer Schwert tragen?«
    »Ja und ja«, antwortete Calabos. »Aber lasst mich vorher eines fragen: Hattet Ihr seit Eurer Ankunft Gelegenheit, Magie zu wirken?«
    Qothan wechselte einen kurzen Blick mit Viras und Yostil. »Allerdings. Es war eine unangenehme Erfahrung.« »Inwiefern?«
    »Die Macht der Israganthir speist sich zwar aus dem Brunn-Quell, aber in einem anderen Teil der Leere«, erklärte Qothan. »Hier ist sie von anderen Mächten beeinflusst, und von daher verhält sie sich anders.« Calabos nickte. »Das hat die Schlummernde Gottheit auch gesagt. Sie meinte, als der Herr des Zwielichts hier triumphierte, hätte er sich der anderen Kräfte bemächtigt und sie mit seiner eigenen kombiniert… Aber ich habe nichts dergleichen durch meine Magiersinne wahrnehmen können, keine Macht gespürt, von der Luft und Umgebung durchsetzt sind, so wie es zu Hause ist. Vielleicht sollte ich einen Gedankengesang beschwören, aber ich weiß nicht, wie riskant das ist.« Er schnaubte unwillig. »Wahrlich, die Verzagtheit eines alten Mannes …« »Calabos«, sagte Qothan, »ich wollte es vorher nicht erwähnen, aber Ihr seht nicht mehr wie ein alter Mann aus. Nach Eurem Übergang sind Euer Haar und Euer Bart vollkommen schwarz geworden, und ich sehe auch nur wenig Falten in Eurem Gesicht.«
    Unwillkürlich betastete Calabos seinen Bart und zog eine Locke glatt. Sie war nicht grau, sondern schwarz. Und als er seine Hände und Arme näher betrachtete, bemerkte er, dass sie weitaus muskulöser waren als zuvor. »Hat die Reise hierher das verursacht?«, fragte Qothan.
    »Vielleicht. Jedenfalls hat sie meinen Verstand beeinflusst«, gab Calabos zurück. »Ihr solltet jedoch wissen, dass ich mich nur als alter Mann verkleidet habe. Dies hier entspricht meinem tatsächlichen Aussehen.« »Eine Maske«, meinte Viras. »Um Euer langlebiges Wesen zu verstecken.«
    »Genau das. Allerdings bin ich auch ständig umgezogen, um keinen Verdacht zu erregen …« In diesem Moment gab es Unruhe in der Nähe des Eingangs am hinteren Ende der Kammer. Calabos schaute hin und sah, wie einige von Kernas Horngeistern mit einem kahlen, schlaksigen Mann in schäbigen Gewändern rangen, der schrill protestierte.
    »Lasst mich los, ihr … Schurken! Halsabschneider!«
    Calabos und seine Begleiter schlenderten zusammen mit dem Rest von Kernas Bande näher, um den Zwischenfall zu beobachten. Sie selbst warf dem Störenfried einen finsteren Blick zu und beriet sich dann weiter mit ihren beiden Hauptleuten. Als Calabos näher kam, trat Guldarem neben ihn und deutete auf den zerlumpten Gefangenen.
    »Du brauchst nicht mehr nach dem alten Culri zu suchen«, meinte der Meister. »Er ist zu dir gekommen!« «… eure dreckigen Pfoten weg! Ich suche den Schwertträger, denjenigen, der die unsichtbare Brücke überquert hat!«
    Calabos wechselte einen kurzen Blick mit Qothan und sah dann wieder den Bettler an. Die beiden Männer, die den Alten auf die Erde drückten, versuchten, ihm die Hände zu binden, aber er brüllte und kreischte und wehrte sich mit Händen und Füßen. Calabos war sicher, dass der alte Bettler ihn gemeint hatte, und wollte gerade etwas sagen, als Kerna vortrat.
    »Was soll dieser Aufstand? Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr!«
    »Wir haben diesen alten Knochensack in den unteren Hallen herumschleichen sehen«, sagte einer von Culris Häschern. »Als er versucht hat, die äußeren Simse zu erklimmen, haben wir ihn geschnappt und hierher gebracht.«
    Der alte Mann hörte auf, sich zu wehren, und warf dem Sprecher einen finsteren Blick zu.
    »Früher warst du freundlicher zu mir, Losker!«, knurrte er. »Aber das war vor vier oder fünf Leben, als du noch mit Gonderlak marschiert bist…«
    Der Mann namens Losker erbleichte, und Culri sprach weiter, während er seinen Blick über die versammelten Krieger gleiten ließ. »Es gibt noch andere hier, die ich kenne, ja, wenigstens die Hälfte von euch kenne ich sehr gut, aber ihr wisst überhaupt nichts mehr von mir …«
    »Eines weiß ich dafür ganz genau.« Kerna baute sich vor ihm auf. »Ich bekomme Kopfschmerzen, wenn ich deinem Geschwätz noch

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