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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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alles über dich, Calabos,
erklang eine dröhnende, machtvolle Stimme.
Ich weiß alles über das Schwert der Vereinten Mächte und die Häutung des ursprünglichen Byrnak. Aber deine Waffe kann mich nicht verletzen, denn ich kann nicht aus mir selbst verbannt werden. Ich bin ganz und unteilbar, ich bin der Meister aller Rituale, ich erschaffe Anfang und Ende.
    Der Große Schatten schritt die letzten Stufen hinab und betrat durch das Bogenportal die Arena. Pechschwarze Schatten umwehten ihn wie die zerfetzten Schöße eines gewaltigen Umhangs und erlaubten nur flüchtige Blicke auf eine gewaltige, barbarische Rüstung, gaben die Andeutung eines Gesichtes frei, das dumpfe, grüne Glühen der Augen, das Elfenbein von gefletschten Zähnen. Der Rest lag im Dunklen.
    Calabos hob gelassen das Schwert der Vereinten Mächte und legte es sich in einer Pose theatralischer Kühnheit über die Schulter. Ich weiß ja nicht, ob ein pompöser Auftritt in meiner Lage hilfreich ist, dachte er, aber es fühlt sich verdammt gut an. Außerdem ist der Kreis meiner Zuschauer ohnehin eher klein …!
    »Dann wisse dies, große Pestilenz«, erwiderte er. »Ich bin gekommen, um dich vom Thron zu stoßen und deine Krone zu zerbrechen. Und ich bin nicht allein.« Noch während er das sagte, beschworen die gezähmten Phantome in seinem Kopf verschiedene Gedankengesänge.
    Es liegt nur ein schmaler Grat zwischen Widerstand und Anmaßung.
Die Stimme des Großen Schatten rollte wie Donner durch die Arena.
Aber ich bin nicht nachtragend. Verneige dich vor mir, gelobe ewige Treue, und ich werde mein brennendes Verlangen nach Vergeltung zügeln. Du könntest dich für mein wachsendes Reich als nützlich erweisen … Ich würde dir sogar einen neuen Namen geben. General des Morgengrauens, wie wäre das …
    Calabos lachte verächtlich. »Der Kapitän bietet mir einen Platz auf seinem sinkenden Schiff an«, erwiderte er. »Wie großzügig, und wie ignorant dem bevorstehenden Untergang gegenüber.«
    Du solltest aufwachen und die Realität um dich herum wahrnehmen, Calabos. Du magst vielleicht dieses verkrüppelte Abbild meiner selbst bezwungen haben, aber glaube nicht, dass seine zerbrochenen Fragmente mir auch nur den geringsten Schaden zufügen könnten. Du bist hier im Herzen meines Reiches, umgeben von Gefahren. Ich brauche nur über die Art und Weise zu entscheiden, wie du sterben wirst.
    Die dunkle Gestalt des Großen Schatten war in der Mitte der Arena stehen geblieben. Calabos lächelte und umkreiste ihn langsam.
    »Was ist bloß in dich gefahren, frage ich mich«, erklärte er sarkastisch. »Du herrschst hier über eine ganze Welt, die nach deinen Launen und Verrücktheiten tanzt, und über eine Bevölkerung, die auf jedes deiner Gelüste, jeden Wunsch und jeden Befehl gehorsam reagiert. Und dennoch bist du unter den Schleier der Zeit und des Zufalls gedrungen und versuchst, meine Welt in deine Hände zu bekommen. Warum? Welcher Grund könnte diese Aggression ausgelöst haben?«
    Das Gelächter des Großen Schatten hallte tief und drohend durch die Arena.
    Welchen Grund brauche ich neben dem Leitstern der Macht und der Herrschaft?
    Calabos' Grinsen vertiefte sich. »Ach ja. Was du erreichen kannst, nimmst du dir auch.«
    Ganz recht. Alles andere ist entweder Unterordnung oder eine Ablenkung. So wie du.
    Die große Gestalt hob einen Arm, und zerfetzte Schatten zuckten wie hungriger Rauch empor und formten eine schwere, doppelschneidige Streitaxt, deren schwarze Oberfläche kunstvoll graviert war. Das Gegengewicht auf dem Schaft bildete ein großes, silbernes Juwel. Die oberen Zacken der Axt glühten in einem blendenden Weiß.
Ich bin die Quelle und der Anfang des Nachtreichs, und auch der Vater aller Enden. Und hier kommt deines!
Er senkte die Axt auf die Höhe von Calabos' Kopf. Im selben Moment warnten Calabos seine Sinne, die von den Phantomen in seinem Innern alarmiert worden waren.
    Später wusste er nicht zu sagen, ob ihn seine eigenen Instinkte gerettet hatten oder die ihren, aber er sprang in einem unwiderstehlichen Impuls zurück und wirkte rasch den Gedankengesang der Ramme, der ihn noch weiter zurückwarf, als seine Beine ihn hätten tragen können. Die Dämmerung um ihn herum verfinsterte sich einen Moment lang, und ein Geräusch wie ein Seufzen aus Tausenden von Kehlen ertönte, bevor… … etwas Gewaltiges auf die Stelle krachte, an der er eben noch gestanden hatte. Es war ein Gebäude, ein Turm, der mit der Spitze zuerst in einem

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