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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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nicht
lieben.«
    »Sein Leben war von
Bitterkeit zerfressen«, fügte Sebastian hinzu. »Von Pflichterfüllung geprägt.
Ich glaube, er wusste nicht einmal, was es heißt, glücklich zu sein.«
    Justin war sehr
nachdenklich geworden. »Vielleicht hast du Recht. Wahrscheinlich war das der
Grund.«
    Eine Weile saßen
sie schweigend beieinander. Der Sog der Ereignisse hatte sie mitgerissen und
nun hingen sie ihren eigenen Gedanken nach - und Erinnerungen.
    Just in diesem
Augenblick klopfte es an der Tür.
    Julianna sprang
sofort auf. »Das wird Dane sein«, sagte sie atemlos.
    Und so war es auch.
Mit raschen Schritten trat er ein.
    »Also«, sagte er
nachdenklich. »Es ist vorbei. Die Situation eurer Mutter ist - geklärt.«
    Juliannas Blicke
waren nicht von ihm gewichen. »Was ist geschehen?«, fragte sie. »Hat Barnaby
die Anklage fallen lassen?«
    »Eigentlich nicht.«
    Sebastian sah seine
Geschwister an, dann heftete sich sein Blick auf Dane. »Was heißt das genau?«
    Dane wählte seine
Worte sorgfältig. »Wie sage ich es am besten? ... Ich habe die Wache überredet,
dass ich eure Mutter an seiner Stelle zum Gericht eskortiere. Auf dem Weg
dorthin ...«
    »Was soll das
heißen?«
    »Folgendes: Sollte
man mich fragen, werde ich zur Antwort geben, dass eure Mutter eine
einfallsreiche Person sei. Dass es ihr während des Transportes gelungen sei,
sich meiner Begleitung zu entziehen und ... die Flucht zu ergreifen. Eine
verdammt dumme Sache, wirklich. Im Augenblick war sie noch da, im nächsten
verschwunden.« Er schwieg bedeutungsvoll. »Sollte man mich fragen, natürlich.«
    Während Dane sprach,
sah Dane jedem Einzelnen von ihnen in die Augen. Julianna, Sebastian und Justin
blickten ihn fassungslos an. Sie ist geflohen, sagte er, geflohen.
    Julianna stellte
die Tasse ab. »Meiner Treu«, meinte sie unsicher, »heißt das, dass sie ...«
    »Ich wage sogar zu
behaupten, dass sie sich jetzt mit Sicherheit auf dem Rückweg nach Frankreich
befindet.«
    Großer Gott, er
hatte die Augen zugemacht. Nein, mehr als das, dämmerte es ihn Er hatte ihrer
Mutter geholfen. Er hatte sie gehen lassen. Auf irgendeine Art hatte er ihr zur Flucht verholfen.
    Das war eine klare
Schlussfolgerung, die sich nicht aus den Worten ergab, sondern aus den Dingen,
die sich dahinter verbargen.
    Und da er ihre
Mutter gerettet hatte, hatte er sie alle gerettet - sie, Sebastian und
Justin.
    0 Gott, wie sehr
liebte sie ihn!
    »Sie wird nie mehr
nach England zurückkehren können?«, fragte sie.
    »Nein.« Dane sprach
sehr ruhig. »Wahrscheinlich würde man sie festnehmen und der Mittäterschaft
bezichtigen, außerdem würde sich im Verlaufe der Verhandlung wahrscheinlich
herausstellen, dass sie sich der Bigamie schuldig gemacht hat. Aber eines
möchte ich betonen ... Die Information in Sachen Nigel Roxbury wird das Büro
des Premierministers und das Innenministerium nicht verlassen. Keiner braucht
zu erfahren, was mit ihm geschehen ist - und mit eurer Mutter.«
    »Für die Welt«,
sagte Sebastian langsam, »ist Daphne Sterling immer noch tot.«
    Danes Blicke
hielten dem seinen stand. »Ja. Und niemand wird etwas anderes erfahren.«
    »Wir sind Ihnen
zutiefst dankbar«, sagte Sebastian ruhig.
    Julianna neigte den
Kopf zur Seite und richtete das Wort an ihre Brüder. »Wir werden sie nicht
wiedersehen«, murmelte sie.
    »Nein«, stimmte
Sebastian zu. »Aber das ist gut so. Sie wird zurechtkommen.« Ein feines Lächeln
lag auf seinen Lippen. »Ich glaube, Mutter hat bewiesen, dass sie sehr gut für
sich selbst sorgen kann.«
    Julianna blickte zu
Justin hinüber. Er saß am Rande der Couch, die kräftige Hand auf das Knie
gestützt. Seit Danes Eintreten hatte er kein Wort gesagt. Seine schönen
Gesichtszüge zeigten Spuren von Schmerz und Erleichterung zugleich ...
    Juliannas Hand war
unter Danes geschlüpft. Er drückte sie leicht, ohne Julianna anzusehen.
    Dane räusperte
sich. »Sie hat mich gebeten, euch das zu geben.« Er griff in sein Jackett und
zog ein versiegeltes, sorgfältig gefaltetes Blatt Pergament hervor. »Sie
sagte, der Brief sei für euch alle bestimmt.« Er blickte Justin an. »Und dann
sagte sie, dass Sie ihn vielleicht als Erster lesen möchten.«
    Er ging zur Tür
zurück. »Ich lasse euch jetzt allein. Ich denke, es ist eine
Familienangelegenheit.« Ohne Eile zog er sich zurück.
    Justin hatte den
Brief zögernd entgegengenommen, fast als ob er sich davor fürchtete.
    Er blickte Julianna
und Sebastian an. »Mein Gott«, sagte er

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