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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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herausfinden wollte«, antwortete sie. »Aber ich habe wieder etwas dazugelernt. Im Augenblick ergibt es allerdings noch keinen Sinn. Überhaupt keinen.«
    Die Mahlzeit, die Aíbnat und Molua für sie bereitet hatten, war durchaus mit den Festessen zu vergleichen, an denen Fidelma in manchem Bankettsaal von Königen teilgenommen hatte. Sie mußte sich zwingen, nur mäßig zuzugreifen, denn sie dachte an den zehn Meilen langen Ritt zurück nach Ros Ailithir, der mit einem vollen Magen dem Körper nicht guttäte. Cass hingegen genoß das Mahl in vollen Zügen und trank noch mehr von dem kräftigen cuirm.
    Aíbnat bediente sie schweigend, während Molua sich entschuldigte, er habe noch etwas zu erledigen.
    Als Molua ihre Pferde herausführte, stellten sie fest, daß er sie getränkt, gefüttert und gestriegelt hatte.
    Fidelma bedankte sich vielmals bei Aíbnat und Molua für ihre Gastfreundschaft und schwang sich in den Sattel.
    Sie segnete ihre Gastgeber, dann machten sie sich mit Cass auf den Rückweg nach Ros Ailithir.
    »Was hast du erfahren, Fidelma?« fragte Cass, als sie den Fluß an der Furt durchquert hatten und die bewaldeten Hügel hinaufritten, die die breite Landzunge krönten.
    »Ich habe herausbekommen, Cass, daß Cétach und Cosrach erst vor ein paar Wochen nach Rae na Scríne gebracht wurden und bei Schwester Eisten wohnten. Sie sind die Söhne Illans.«
    »Aber der Mönch in Sceilig Mhichil sagte doch, daß Illans Söhne kupferrotes Haar hätten wie die beiden Mädchen.«
    »Haare kann man färben«, bemerkte Fidelma. »Außerdem wurden sie mehrmals von jemandem aus Ros Ailithir besucht. Cosrach rühmte sich Tressach gegenüber, daß der Mann ein Gelehrter sei. Cétach und Cosrach redeten ihn mit aite an!«
    Cass sah sie verblüfft an.
    »Wenn dieser Mann ihr Vater war, dann können sie doch nicht die Söhne Illans sein. Illan kam vor einem Jahr ums Leben.«
    » Aite kann auch Pflegevater bedeuten«, erklärte ihm Fidelma.
    »Vielleicht«, gab Cass widerstrebend zu. »Aber was heißt das und wie fügt es sich in das Rätsel der beiden Morde ein?«
    »Wenn ich das wüßte«, seufzte Fidelma. »Der Mann wurde gelegentlich von einer Schwester begleitet. Es gibt hier einen Weg, der zu Intat führt! Und wir wissen, daß Intat Salbachs Werkzeug ist. Alles bildet einen Kreis; wenn wir nur wüßten, wie wir hineingelangen.«
    Sie verfielen in nachdenkliches Schweigen.
    Sie waren noch keine zwei Meilen geritten und überquerten gerade die Hügelkuppe, als Cass über die Schulter zurückblickte und einen Ruf der Überraschung ausstieß.
    »Was ist?« fragte Fidelma, drehte sich im Sattel um und folgte seinem Blick.
    Cass brauchte nicht zu antworten.
    Eine riesige schwarze Rauchsäule stieg in den blaßblauen kalten Herbsthimmel hinter ihnen auf.
    »Das ist doch die Richtung von Moluas Hof, nicht wahr?« fragte Fidelma mit klopfendem Herzen.
    Cass hob sich in den Steigbügeln, ergriff einen überhängenden Ast und kletterte mit einer Geschicklichkeit in den Wipfel des Baumes, die Fidelma überraschte.
    »Was siehst du?« rief sie und spähte in das gefährlich schwankende Astwerk.
    »Es ist Moluas Hof. Er scheint in Flammen zu stehen.«
    Rasch kletterte Cass den Baum hinunter.
    »Das verstehe ich nicht. Es ist ein großer Brand.«
    Fidelma kam ein schrecklicher Gedanke.
    »Wir müssen zurück!« rief sie und wendete ihr Pferd.
    »Aber wir müssen vorsichtig sein«, entgegnete Cass. »Rae na Scríne sollte uns eine Warnung sein.«
    »Genau so etwas befürchte ich!« rief Fidelma und jagte bereits auf die Rauchsäule zu. Cass mußte sein Pferd zu vollem Galopp antreiben, um mit ihr mitzuhalten. Er wußte zwar, daß Fidelma zu den Eóganacht gehörte und daß sein jetziger König Colgú ihr Bruder war, doch überraschte es ihn immer wieder, daß eine Nonne so gut reiten konnte. Man hatte den Eindruck, sie wäre im Sattel geboren; sie bildete mit ihrem Pferd eine Einheit. Geschickt lenkte sie es und preschte den Weg entlang, den sie gerade erst zurückgelegt hatten.
    Kurz darauf erreichten sie den Kamm des Hügels und sahen die weite Bucht ausgebreitet vor sich liegen.
    »Halt!« schrie Cass. »Schnell hinter die Bäume dort!«
    Er war dankbar, daß Fidelma ausnahmsweise seinem Befehl sofort und ohne Widerrede gehorchte.
    Sie hielten in der Deckung eines Espenwäldchens mit gelben Blättern und dichtem Unterholz.
    »Was hast du gesehen?« fragte Fidelma.
    Cass zeigte einfach ins Tal hinunter.
    Sie erkannte einen

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