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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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»Du kannst inzwischen das Essen für unsere Gäste bereiten«, wies sie ihn an.
    Aíbnat ging mit Fidelma zum Bethaus. Auf ihren Ruf hin lösten sich zwei kleine Mädchen und ein bockig wirkender kleiner Junge widerwillig aus der Menge der spielenden und lärmenden Kinder. Fidelma erkannte in ihnen kaum die verschreckten Kleinen wieder, die sie in den Ruinen von Rae na Scríne gefunden hatte. Sie drängten sich um Aíbnat, und diese führte sie zu einem abgeschiedeneren Teil des Geländes, wo ein gefällter Baum genügend Platz zum Sitzen bot. Daneben rauschte ein kleiner Bach, der durch die Ansiedlung lief und in den größeren Fluß in der Bucht mündete.
    »Setzt euch, Kinder«, sagte Aíbnat, während sie und Fidelma sich auf dem Stamm niederließen.
    Der Junge blieb stehen und trat trotzig mit dem Fuß gegen den Stamm. Fidelma sah, daß er ein kleines hölzernes Spielzeugschwert am Gürtel trug. Die beiden Mädchen setzten sich sofort im Schneidersitz auf die Erde und blickten erwartungsvoll zu ihnen auf.
    »Kennt ihr diese Dame?« fragte Aíbnat.
    »Ja, es ist die Dame, die uns weggeführt hat, damit uns die bösen Männer nicht finden«, erklärte eins der kleinen Mädchen ernsthaft.
    »Wo ist Schwester Eisten?« fiel die andere ein. »Wann besucht sie uns mal?«
    »Bald.« Fidelma lächelte unsicher, nachdem Aíbnat ihr einen warnenden Blick zugeworfen und leicht den Kopf geschüttelt hatte. Die Kinder hatten offensichtlich nicht erfahren, was mit Eisten geschehen war. »Nun möchte ich euch ein paar Fragen stellen. Bitte denkt gründlich nach, bevor ihr sie beantwortet. Wollt ihr das tun?«
    Die beiden Mädchen nickten feierlich, doch der Junge schwieg, sah mit finsterer Miene den Baumstamm an und mied Fidelmas Blick.
    »Erinnert ihr euch an die beiden anderen Jungen, die bei euch waren, als ich euch fand?«
    »Ich erinnere mich an das Baby«, sagte eins der kleinen Mädchen. Fidelma fiel ein, daß es Cera hieß. »Es schlief ein, und niemand konnte es aufwecken.«
    »Das stimmt«, sagte sie, »aber es sind die Jungen, die mich interessieren.«
    »Die wollten nicht mit uns spielen. Gemeine, gehässige Jungs! Ich konnte sie nicht leiden.« Das andere kleine Mädchen, Ciar, machte ein finsteres Gesicht und saß mit verschränkten Armen da.
    »Sie waren gemein, diese Jungen?« fragte Fidelma eifrig nach. »Wer waren sie?«
    »Einfach so Jungs«, antwortete Ciar verdrossen. »Jungs sind alle gleich.«
    Sie warf einen verächtlichen Blick auf den kleinen Jungen, der aufhörte, gegen den Stamm zu treten, und sich plötzlich hinsetzte.
    »Mädels!« höhnte er zurück.
    »Sag mir noch mal, wie du heißt«, ermunterte ihn Fidelma lächelnd. Sie erinnerte sich an die Namen der Mädchen, aber nicht an den des Jungen.
    »Sag ich nicht!« knurrte der Junge.
    Aíbnat schnalzte mißbilligend mit der Zunge.
    »Er heißt Tressach«, sagte sie dann.
    »Tressach? Der Name bedeutet ›wild und kriegerisch‹. Bist du wild und kriegerisch?« fragte Fidelma.
    Der Junge schwieg.
    Fidelma rang sich ein noch breiteres Lächeln ab.
    »Ach«, sagte sie mit leichtem Spott, »vielleicht habe ich deinen Namen falsch verstanden. War es Tressach oder Tassach? Denn Tassach bedeutet faul und träge, einer, der nicht mal reden will. Tassach hört sich eher nach dir an, nicht wahr?«
    Der Junge errötete vor Ärger.
    »Mein Name ist Tressach!« knurrte er. »Ich bin wild und kriegerisch. Sieh mal, ich hab schon mein Kriegerschwert.«
    Er zog das geschnitzte Holzschwert aus dem Gürtel und hielt es ihr hin.
    »Das ist wirklich eine furchtbare Waffe«, meinte Fidelma und bemühte sich, ernst zu bleiben, obwohl ihre Augen vor Vergnügen funkelten. »Und wenn du ein echter Krieger bist, dann weißt du auch, daß Krieger einem Ehrenkodex gehorchen müssen. Weißt du das?«
    Der Knabe starrte sie unsicher an und schob das Schwert wieder in den Gürtel.
    »Was für einen Kodex?« fragte er mißtrauisch.
    »Du bist doch ein Krieger, nicht wahr?« lockte ihn Fidelma.
    Der Junge nickte nachdrücklich.
    »Ein Krieger muß schwören, immer die Wahrheit zu sagen. Er muß bereit sein zu helfen. Wenn ich dich nun nach den Jungen Cétach und Cosrach frage, dann mußt du mir alles sagen, was du weißt. Du wurdest bestimmt Tressach genannt, weil du ein Krieger bist und dem Ehrenkodex gehorchst.«
    Der Junge dachte anscheinend darüber nach. Schließlich lächelte er Fidelma an.
    »Na gut.«
    Sie seufzte erleichtert.
    »Kanntest du Cétach und Cosrach

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