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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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Penny in der vergangenen Nacht. Aber sie saßen in der Falle, sie waren abgeschnitten von der zivilisierten Welt. Hier gab es niemand, an den sie sich wenden, dem sie vertrauen konnten. Hier würde ihnen niemand beistehen.
    Abgesehen von den Amerikanerinnen, war Istwanoff, soviel sie wußten, der einzige im Dorf, der einigermaßen Englisch sprach. Nun wurde es ihnen klar, daß sie seinen Worten keinen Glauben schenken durften.
    Ursprünglich waren sie nur ungewollte Beobachter einer unwahrscheinlichen Situation, nun aber Mitwirkende in einem Drama, dessen Handlung sie nicht kannten.
    Aber sie hatten ihre Entscheidung getroffen. Sie würden keinen Schritt zurückweichen. Sie würden zuerst um ihr Leben kämpfen - und dann um den Sieg.
    Nun kamen Laura Dasart und Hilde Schultz zum Frühstück. Penny steckte schnell das Geld ein. Warum ihnen zeigen, daß sie fast aufgegeben hätten?
    Istwanoff brachte Frühstück für vier.
    „Wir fuhren heute bis zur Lawine. Nur so aus Neugier“, erzählte Penny im Plauderton. „Man hat noch nicht einmal versucht, die Straße zu räumen. Es ist völlig unmöglich, mit dem Auto durchzukommen. Ich dachte, man würde zumindest beginnen, die Straße freizuschaufeln.“
    Der Wirt zuckte die Schultern. „Verzögerungen kommen vor.“
    „Was für ein Mensch ist eigentlich Graf Zapolia?“ fragte Penny kauend.
    Laura war leicht verwirrt. „Oh, er ist charmant“, sagte sie, „sehr charmant sogar. Ein alter Freund unserer Familie.“ Sie lächelte wie über einen Witz, den nur Eingeweihte verstanden, und fuhr fort: „Er schickt uns seinen Wagen, um uns ein Fleckchen zu zeigen, wo die Aussicht einmalig schön sein soll. Kommen Sie doch mit, wenn Sie Lust haben.“
    Penny sah Mike fragend und zugleich auffordernd an.
    Ein Auto hupte. Sie streiften ihre Mäntel über und gingen gemeinsam hinaus. Der Wagen, der auf sie wartete, war ein riesiger, blankpolierter schwarzer Rolls Royce. Derselbe kräftige Bärtige, der den Schlitten gelenkt hatte, war ihr Chauffeur. Er zeigte keinerlei Überraschung, als statt zwei Personen vier in den Wagen stiegen. Er schloß die Autotüren und fuhr los.
    Mit den Schneeketten dauerte es nicht lange, bis sie die Stelle erreicht hatten, wo Mike und Penny umgekehrt waren, nachdem sie die Burg betrachtet hatten.
    Als sie daran vorbeifuhren, deutete Laura auf das alte Bauwerk. „Der Graf wohnt dort oben. Sein Familiensitz-Burg Bast.“
    Die wilde Schönheit der Gegend war beeindruckend. Sie fuhren auf schmalen Wegen zwischen schneebedeckten Felsen, vorbei an gewaltigen Bäumen, über ein Plateau, durch eine Klamm, bis sie endlich in einem romantischen Tal ankamen. Obwohl Penny und Mike andere Gedanken beschäftigten, waren sie fasziniert von dem Zauber der Landschaft.
    Die Felsenwände stiegen schräg an und umgaben eine lange, enge Mulde, wo grüne Flächen nur vereinzelt von einer dünnen Schneeschicht bedeckt waren. Aus zahllosen Felsritzen plätscherten Bäche in einen stillen dunklen See, und winzige gelbe und blaue Blumen reckten ihre Blütenköpfe aus dem frischen Grün.
    Der Himmel über ihnen war von einem strahlenden Blau, und vor ihnen bot das offene Tal einen Ausblick über tiefer liegende Berge und Hügel, die meilenweit abfielen, bis sie mit der wallachischen Hochebene verschmolzen.
    Gab es etwas Schöneres? Das Tal lag geschützt, die Sonne erwärmte sie, und ganz Rumänien lag zu ihren Füßen. Rund hundertfünfzig Kilometer geradeaus floß die Donau und genauso weit entfernt, aber zu ihrer Linken, lag die Hauptstadt.
    So klar war die Luft, daß es ihnen nicht schwer gefallen wäre, sich einzubilden, sie sahen sie wirklich.
    Der Chauffeur, den Laura mit Miklos anredete, schleppte einen Picknickkorb herbei, der aussah, als würde sein Inhalt für eine ganze Kompanie ausreichen.
    Auf einem kleinen Hügel inmitten der Wiese, breitete er handgewebte Hirtenteppiche aus und holte zwei Brathähnchen aus dem Korb hervor, Schinken, Schüsseln mit Salaten, zwei Laib Brot, mehrere Flaschen verschiedenen Weins und Mineralwasser, mit denen viele Rumänen den Wein verdünnen.
    Mike entdeckte eine Flasche Zarea Sekt und öffnete sie. Der Plastikkorken zischte mit einem Knall davon, der in der stillen Schlucht mehrfach widerhallte.
    Obwohl ihr Frühstück kaum länger als zwei Stunden zurücklag, war ihr Appetit beträchtlich, und sie ließen sich die guten Dinge munden.
    Alle waren zum ersten Mal, seit sie sich getroffen haften, wirklich guter Laune und

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