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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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abzuhalten.“
    „Machen wir die Probe aufs Exempel“, sagte Mike grinsend.
     

     

Ohne Zwischenfall waren sie vor der Burg angekommen, allerdings von einer Schar Wölfe begleitet, die sich, in sicherer Entfernung von ihnen, im Schatten der Bäume hielt.
    Die Burg war dunkel, aus keinem der unzähligen Fenster drang Licht. Ridgeway klopfte mit dem Pistolenknauf an die dicke Eichentür, aber niemand öffnete.
    „Es muß doch noch andere Türen geben“, rief er ungeduldig. „Wie wär’s, wenn zwei von uns nach einer, die anderen nach der anderen Seite um die Burg gingen?“
    „Wir sollten vielleicht lieber zusammenbleiben, auch wenn’s dann länger dauert“, meinte Penny besorgt.
    Man gab ihr recht.
    Sie fanden vier weitere Türen. Alle waren verschlossen und wirkten äußerst solide. Es war unmöglich, ohne die richtige Ausrüstung, an den Mauern hochzuklettern. Die ganze Burg schien einbruchsicher.
    Als sie wieder bei ihrem Wagen ankamen, sagte Ridgeway: „Eine Möglichkeit besteht noch. Die Höhlen! Falls ich den Eingang finden kann!“
    „Sie haben sie bereits einmal erwähnt“, erinnerte sich Penny. „Was sind das für Höhlen?“
    „Das ältere Ehepaar, das ich in Cluj kennen lernte, wohnte lange Zeit in Bast. Jedes Mal, wenn sie von dem Ort sprachen, bekreuzigten sie sich. Sie hatten eine Tochter – ich weiß nicht, was ihr zugestoßen ist. Das ist eines der Geheimnisse dieser Burg. Und es gibt noch viele weitere. Die Eltern hatten viel zuviel Angst, als daß sie mich über Einzelheiten informiert hätten. Sie waren überzeugt, sie würden eines Nachts eines schrecklichen Todes sterben, falls jemand erführe, daß sie von dem Grafen Zapolia gesprochen hatten. Aber sie machten kein Hehl aus ihrem Wissen über die Höhlen. Man erzählt sich, daß diese Höhlen schon bewohnt waren, ehe die Menschen überhaupt daran dachten, Häuser zu errichten. In späteren Zeiten baute man dann über ihnen. Sie müßten eigentlich direkt unter unseren Füßen sein. Es gibt einen Gang, der zu ihnen führt. Vielleicht finde ich ihn nach der Beschreibung des Alten.“
    Er führte sie von der Burg hinweg, über eine Lichtung in den Wald, zu einem überwachsenen Steinhügel. Zentimeter um Zentimeter ließ er den Strahl der Taschenlampe darüber schweifen, bis er gefunden hatte, was er suchte. Wo ein Steinfinger verloren in den Himmel deutete, kletterte er ungefähr drei Meter hoch und verschwand plötzlich. Einen Augenblick später tauchte er wieder auf und winkte ihnen zu, ebenfalls heraufzusteigen.
    Als sie ihn erreichten, sahen sie ihn zwischen einer Gruppe von Büschen herumkriechen und mit der Taschenlampe die Felswand dahinter absuchen.
    „Sehen Sie sich das an!“ flüsterte Ashe und wies auf zwei Wölfe am Fuße des Hügels, die zu ihnen heraufstarrten. „Wenn die reden könnten!“
    Inzwischen hatte Ridgeway zwischen zwei Büschen ein Loch entdeckt, das in eine Höhle, kaum geräumiger als eine Gruft, führte.
    „Rutscht herunter“, rief er. „Hier ist der Eingang.“
    Es war ein Spalt von etwa der Breite und Höhe eines Mannes. Er führte nur leicht geneigt abwärts.
    „Wir müssen kriechen“, meinte Ridgeway und ging frisch voran. Er legte sich auf den Bauch und schob sich mit den Füßen vorwärts. Als nur noch seine Schuhe zu sehen waren, murmelte Mike: „Das schaffe ich nie!“ Er war sowohl größer als auch breitschultriger als Ridgeway, der in das Loch zu passen schien wie ein Korken in die Flasche.
    „Du mußt es versuchen“, drängte Penny. „Ich schlüpfe voraus. Dann ziehst du deinen Anorak und den dicken Pullover aus und folgst mir.“
    Er tat es und bündelte die beiden Kleidungsstücke zusammen, steckte seine Nikon dazu und schob alles vor sich her durch den Schlund. Vorher warnte er Ashe noch, nicht zu knapp hinter ihm herzukriechen, wenn er nicht einen Absatz im Gesicht haben wollte, falls er aus Platzmangel umkehren mußte.
    Als er Kopf und Schultern in dem engen Schlauch hatte, wurde die Dunkelheit um ihn absolut. Die Felsen über ihm zwangen ihn, seinen Kopf einzuziehen, während die Wände links und rechts an seiner Kleidung schabten. Je weiter er sich vorwärts schob, desto niedriger wurde der scheinbar endlose Tunnel.
    Er konnte einfach nicht mehr weiter. Panik ergriff ihn. Er kämpfte verzweifelt gegen sie an. Dann holte er noch einmal, so gut es ging, tief Luft und stieß sie aus. Um Millimeter schmäler, gelang es ihm schließlich, sich durch den Engpaß

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