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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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mit“, fügte Penny in bestimmtem Ton hinzu. „Aber etwas würde mich noch interessieren. Haben Sie eine Ahnung, ob man den Leuten hier trauen kann? Wenigstens einigen von ihnen?“
    „Keine Spur! Ich lernte in Cluj ein altes Ehepaar kennen, das von hier stammt. Sie erzählten mir eine Menge über die Einheimischen und über die Burg und ihre Höhlen. Die Leute hier leben in ständiger Angst. Und sie haben ihre Befehle, die sie nicht zu mißachten wagen. Doch darüber können wir uns später noch unterhalten. Gehen wir!“
    Ridgeway kramte eine Lampe aus seinen schier unerschöpflichen Taschen. Sie schlichen den Korridor entlang, und Penny klopfte zuerst sacht, dann immer heftiger an der Tür der Amerikanerinnen. Als sich absolut nichts rührte, drückte sie die Klinke nieder. Die Tür schwang auf, und Ridgeway ließ den Lichtschein im Zimmerkreisen.
    Beide Betten waren vom Liegen zerknautscht und die Decken zurückgeschlagen. Doch niemand befand sich in dem Zimmer.
    Im Hotel schien keine Menschenseele zu sein. Ridgeway, in einer Hand die Taschenlampe, in der anderen seine Pistole, schritt voran. Er rief nach Istwanoff. Keine Antwort. Sie entzündeten jede Öllampe. Das ganze Haus war hell beleuchtet, und es gab kaum noch einen dunklen Winkel. Sie fanden das Schlafzimmer der Istwanoffs und ein anschließendes Zimmer. Keines der beiden war heute nacht benützt worden.
    Vor der Tür war der Schnee zertrampelt. Doch das hatte nichts zu bedeuten, sie waren ja selbst hier aus dem Wagen gestiegen. Wer seine eigenen Spuren vertuschen wollte, hatte nur denen des Rolls Royce zu folgen. Jedenfalls sahen sie keine Fußabdrücke.
    Was sie jedoch beunruhigte, waren die sich immer wieder überschneidenden Fährten eines oder auch mehrerer Wölfe.
    Ridgeway steckte seine Pistole ein. „Er muß sie entführt haben“, sagte er wütend. „Ich weiß nicht, wie er das fertig gebracht hat, aber jedenfalls sind sie verschwunden. Was bedeutet, daß Ashe und ich sie suchen müssen.“
    Das war etwas nach Mikes und Pennys Herzen. Endlich etwas unternehmen! Nicht mehr nur im Ungewissen tappen und warten, daß etwas geschehe.
    „Nicht ohne uns!“ sagte Penny. „Außerdem haben wir ein Transportmittel – im Gegensatz zu Ihnen.“
    Ridgeway versuchte gar nicht erst, es ihnen auszureden. Er war viel zu froh, unerwartete Verbündete zu finden. „Ich werde Ashe herbeirufen“, sagte er und holte etwas aus seiner Tasche, das wie ein dicker, an einem Draht hängender Füller, aussah. Dann stopfte er sich etwas Knopfähnliches ins Ohr und preßte eine kleine Scheibe an seine Kehle.
    Scheinbar bewegungslos stand er, bis plötzlich sein Kopf hochfuhr. „Lauf!“ sagte er nun laut und dringend. „Wir werden dir entgegenkommen.“
    Er schob die Antenne des winzigen Empfängers zurück. „Wölfe“, sagte er. „Er ist von Wölfen umzingelt.“
    Mike rannte zum Landrover und suchte fieberhaft nach seiner Pistole. Endlich fand er sie unter einem Haufen Filme und anderem Kleinkram, auch zwei Magazine, die er zu den silbernen Kugeln in die Tasche steckte.
    Ridgeway bat Penny: „Fahren Sie hinter die Kirche und leuchten Sie mit den Scheinwerfern so gut es geht den Berg hinauf, damit wir uns einigermaßen zurechtfinden.“
    Sie überließen es dem Mädchen, den Wagen zu starten, und rannten auf den Berg zu. Sie keuchten eine steilansteigende Wiese hinauf. Als sie die Bäume erreichten, schloß die Dunkelheit des Waldes sie ein. Ridgeway holte wieder seine Taschenlampe hervor und übernahm die Führung. Sie rutschten auf den von nur wenig Schnee bedeckten Nadeln aus und stolperten häufig.
    Da knallte ein Schuß. Weitere folgten in kurzen Abständen. Sie hörten schrilles Schmerzensgeheul und das jaulende, kläffende, geifernde, knurrende Geräusch, als das Rudel sich auf den verwundeten Wolf stürzte.
    Ridgeway schwang die Lampe in die Richtung. Ihr Strahl
    erfaßte eine schwankende Gestalt, die sich durch die Bäume auf sie zukämpfte, und auch die dunklen Umrisse der wilden Bestien. Sie hatten sie nun gewittert, und ihr Anführer kam ihnen voraus ebenfalls auf sie zu.
    „Lauf weiter!“ brüllte Ridgeway dem Entgegenkommenden zu. Er rannte mit laut rasselndem Atem hochbepackt an ihnen vorbei. Die Wölfe vermieden den Schein der Lampe, trotzdem
    gelang es Mike und Ridgeway einige von ihnen zu treffen. Ein Wolf war tot, zwei verwundet. Ihre Schreie vermischten sich mit dem knirschenden Laut brechender Knochen, als einige Wölfe des Rudels die

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