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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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dem anderen, mit beiden Lampen hinunter. Eine brauchen wir, um den Weg vor den Füßen zu sehen, die andere, um damit die Fledermäuse zu verscheuchen.“
    „Aber wie bekommen wir die Lampen wieder herauf?“ fragte Mike.
    „Ich habe eine Angelschnur.“ Ridgeway kramte in seinen Taschen, und Penny begann gegen ihren Willen zu kichern.
    „Man kann sie für alles mögliche verwenden“, erklärte er leicht gekränkt. „Sie gehört zur Ausrüstung. Sie werden bestimmt noch über so manches Stück davon froh sein.“
    „Ja, ja. Geben Sie sie mir“, sagte Penny, die sich immer noch nicht ganz beruhigt hatte.
    „Ich werde als erster gehen“, erklärte Mike, der zwar einen leichten Hang zur Klaustrophobie hatte, aber absolut schwindelfrei war. Er zog den Pullover über den Kopf und überließ den Anorak Penny als Schutz.
    Schritt für Schritt tastete er sich den steilen Pfad hinab. Es war ein bizarrer Anblick für die drei, die ihm von oben nachsahen. Der Strahl einer Lampe zuckte vor seinen Füßen, während der Schein der anderen durch die ganze Höhle streifte. Immer versuchten Scharen von Fledermäusen mit schrillen Schreien dem Licht auszuweichen.
    Die meisten der Tiere schienen sich auf Mike zu konzentrieren. Sie flatterten unterhalb des Simses in solchen Mengen, daß der Lichtschein kaum noch nach oben drang.
    Endlich kam Mike unten an und gab ein Zeichen, die Taschenlampen hochzuziehen. Penny wagte den Abstieg als nächste. Die Fledermäuse umschwirrten sie wild pfeifend, aber keine wagte sich zu nahe heran. Ridgeway und Ashe folgten.
    „Wir müssen quer durch die Höhle“, brüllte Ridgeway, um das Kreischen der Tiere zu übertönen.
    Sie versanken fast mit den Schuhen im angesammelten Unrat, als sie mehr rutschend als laufend die andere Seite zu erreichen versuchten.
    Die Fledermäuse wurden immer angriffslustiger. Sie stürzten von allen Seiten auf sie zu, verbissen sich mit ihren spitzen Zähnen in der Kleidung, daß jeder einzelne von ihnen bald aussah wie ein reifer Obstbaum. Die Tiere schienen nun selbst das Licht zu ignorieren und ließen sich nicht abschütteln.
    Penny fühlte Krallen im Haar. Als sie entsetzt aufschrie, stieß ein winziger Kopf in ihren offenen Mund. Sie spürte das ekelerregende Fell auf der Zunge und biß voll Abscheu zu.
    Es war schlimmer als ein Alptraum. Die Tiere erdrückten sie schon fast. Bald müßten sie unter dem Gewicht der zahllosen weichen, pelzigen Körper zu Boden gehen, und die ausgebreiteten Flughäute würden ihr Leichentuch werden.
    Penny war schon fast dabei aufzugeben und sich einfach fallen zu lassen, als sie Ridgeways Rufe vernahm. Taumelnd und stolpernd schob Ashe sie durch eine Wandöffnung. Die schrillen Schreie verloren sich etwas, aber auch hier gab es noch genügend Fledermäuse.
    Sie befanden sich in einem kleinen quadratischen Raum. Der Eingang, durch den sie gekommen waren, war früher vielleicht einmal von einer Tür verschlossen gewesen. Jetzt füllte Mike ihn völlig aus und verscheuchte mit seinem Anorak, den Penny ihm zurückgegeben hatte, die flatternden Tiere.
    Fieberhaft zupften sie sich die Tiere von der Kleidung, warfen sie auf den Boden und stampften sie in einem Anfall von Mordlust zu blutigem Brei.
    Der Gestank der zerschmetterten Körper und Eingeweide wurde unerträglich.
    Ridgeway fummelte in seinen Taschen herum und bat Ashe, ihm zu helfen. Was um sie vorging, drang nicht mehr bis zu Penny durch. Die ekligen Kreaturen, die Erinnerung an den fauligen Kopf in ihrem Mund – es war zuviel für sie. Hilflos würgte sie und übergab sich schließlich. Erst als sie ihren Kopf wieder hob, bemerkte sie, was die anderen inzwischen getan hatten.
    Ein Netz war vor die Öffnung gespannt worden!
    „Ich hatte nicht nur eine Angelschnur, sondern auch ein Fischnetz“, erklärte Ridgeway triumphierend. „Und Zeltpflöcke, um es festzuhämmern.“
    „Ich werde nie mehr über den Inhalt Ihrer unergründlichen Taschen lachen“, versprach Penny ernst und blickte scheu auf das Netz.
    Es bot einen grauenerregenden Anblick. Es war von außen Zentimeter um Zentimeter behängt mit den abscheulichen Geschöpfen, deren Gewicht es nach innen beulte. Die schwarzen Perlaugen starrten reglos auf sie, aber die Mäuler schnappten und öffneten sich pausenlos und zeigten ihre spitzen Fangzähne. Ein ekelerregender Gestank ging von ihnen aus, während zahllose Krallen das Netz zu zerreißen suchten.
    „Wohin jetzt?“ fragte sie schnell.
    „Dort drüben ist

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