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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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hindurchzuwinden.
    Wieder stieß er sich mit den Zehen vorwärts, da spürte er eine Bewegung vor sich und hatte plötzlich Pennys sich wild zurückschiebende Füße vor den Händen. Er versuchte sie aufzuhalten und ihr zuzuschreien, aber seine Stimme trug nicht in dem vollgestopften Schlauch.
    Die Füße hämmerten auf seine Hände und versuchten, sich mit aller Gewalt zurückzustoßen. Gedämpft hörte er Penny schreien, vermochte jedoch nicht, die Worte zu verstehen.
    Er wußte nur, daß irgend etwas nicht stimmte und er zurück mußte. Mühsam schob er sich rückwärts bis zum Engpaß und mit dem Unterkörper hindurch. Aber dann steckte er fest. Verzweifelt versuchte er freizukommen. Kein Glück! Er zappelte mit den Beinen und grub seine Hände in den Boden. Doch jetzt konnte er weder vorwärts noch zurück.
    Er hämmerte auf Pennys Schuhsohlen und schob so fest es ging. Langsam drehten sich die Schuhe, bis die Spitze nach oben deutete und Penny offenbar auf dem Rücken lag. Nun vermochte er ihre vor Aufregung bebende Stimme zu vernehmen.
    „Warum kriechst du denn nicht zurück?“ fragte sie keuchend.
    „Ich kann nicht. Ich komme einfach nicht mehr durch die enge Stelle. Was ist überhaupt los? Warum kriechst du nicht weiter?“
    Ihre Stimme zitterte noch mehr. „Fledermäuse“, sagte sie nur.
    Verwundert überlegte er, warum Fledermäuse sie aufhalten sollten. Laut erklärte er ihr: „Wir können aber nicht zurück, also müssen wir wohl oder übel weiter.“ Falls ich loskomme, dachte er.
    Dann sah er einen schwachen Lichtschein und hörte Ridgeways gedämpfte Stimme. Auch er hatte sich offenbar auf den Rücken gedreht und sprach gegen die Decke, die den Schall weiterleitete.
    „Entschuldigen Sie, Mike. Der Schock kam etwas zu unerwartet. Aber ich habe Sie gehört und werde es eben noch einmal versuchen. Es ist nicht mehr weit.“
    Das Licht erlosch, und eine Sekunde später fühlte Mike Pennys Füße, als sie sich wieder auf den Bauch drehte und vorwärts kroch. Diesmal gelang es Mike, sich mit den Zehen freizustoßen. Mühsam schob er sich ihr nach.
    Sein Kopf brummte, sein Mund war trocken, und der Schlauch schien noch endlos weiterzuführen. Doch die Dunkelheit wich einer Dämmerung, und schließlich sah er Pennys Silhouette in vagem Licht vor sich, und der Tunnel wurde höher und weiter. Das Licht schien heller.
    Penny stand auf ihren Beinen. „Du mußt dein Gesicht schützen“, brüllte sie. „Und sage es auch Ashe!“
    Mike faßte den Kragen seines Anoraks mit der Rechten und rollte das Bündel auf. Er nahm Pullover und Kamera in seine Linke und hielt seine andere Hand mit dem Kleidungsstück vor das Gesicht. Dann stand er auf und trat aus dem nun mannshohen Tunnel.
    Sofort stieß etwas gegen seinen Anorak, zappelte und zuckte. Kleine Wesen, die er nicht sehen konnte, warfen sich dagegen und schrille, durchdringende Schreie hingen in der Luft. Er warnte Ashe und schüttelte wild seinen Anorak.
    Ridgeway und Penny kauerten vor dem Tunnelmund, darauf bedacht, ihre Gesichter zu schützen.
    Ashe leuchtete mit seiner Taschenlampe die Gegend ab. Ringsum sah man wildflatternde Fledermäuse, die piepsten und quietschten und kreischten und auf die Eindringlinge niederstießen. Sie versuchten dem Licht auszuweichen.
    Mike senkte seinen Anorak. Das hatte er nicht erwartet!
    Ein Luftzug erreichte ihn, etwas stieß auf seine Wange, und ein plötzlicher Schmerz durchzuckte ihn. Er befühlte die Stelle – Blut lief aus der zentimeterlangen Wunde. Wütend schlug er mit dem Kleidungsstück um sich.
    Ashe hatte den Schal abgenommen und ließ ihn durch die Luft peitschten, als er ungläubig die zahllosen aufgeschreckten Nachtgeschöpfe betrachtete. Er blendete die Taschenlampe auf und zuckte erschrocken zurück. Sie standen nicht auf ebenem Boden, sondern auf einer Art Felsensims, der Ausblick auf eine tiefe Höhle erlaubte.
    Nun leuchtete auch Ridgeway mit seiner Taschenlampe nach unten und zeigte einen Pfad, an keiner Stelle weiter als einen halben Meter, der sich in die Tiefe schlängelte.
    Es gab keine Alternative.
    Sie mußten ihm folgen.
    Sie steckten die Köpfe zusammen und versuchten so nicht nur ihre Gesichter zu schützen und das entsetzliche Quietschen, Pfeifen und Rascheln der ledrigen Flughäute auszuschalten, sondern sich besser zu verständigen.
    Ridgeway sagte: „Diese verfluchten Biester vertragen den direkten Schein der Taschenlampe nicht. Er blendet sie. Ich schlage vor, wir gehen einer nach

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