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030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Rest Kaffee zu sich hoch.
    Diesmal achtete sie nicht einmal mehr auf das Rascheln, das leise aus dem
Dickicht herüberdrang.
    Als Sioban auf dem Balkon saß, bewegte sich lautlos, direkt unter ihr, ein
mächtiger, neun Meter langer Körper und schob sich schlängelnd aus dem
Buschwerk direkt auf die graue, steinerne Terrasse.
    Die mordende Anakonda witterte das neue Opfer.
     
    ●
     
    Die Organisation der PSA ist ein Werk der Präzision. Auch diesmal klappte
alles wie am Schnürchen.
    Unmittelbar nach seinem Flug von den Staaten nach Europa wurde Larry Brent
auf dem Flughafen in Dublin von einem Mittelsmann begrüßt und mit einer
Militärmaschine der irischen Luftwaffe zu einem kleinen Militärflughafen in der
Nähe von Ballina geflogen. Es war eine Reise quer über die Insel.
    In Ballina wartete ein Auto auf den PSA-Agenten, um ihn zum Hafen von
Balmullett zu bringen, wo die Jacht bereitstand, die sofort ablegte, als
X-RAY-3 an Bord war.
    »Und damit ist die Stunde gekommen, wo ich die zahlreichen Geliebten, die
mich auf meiner kurzen Seereise begleiten, kennenlernen werde.« X-RAY-3
strahlte über das ganze Gesicht. »Fünf hübsche Reisebegleiterinnen waren es
doch mindestens, die mein hochverehrter Chef mir zugestand, um dem Status eines
lebens- und liebestollen Playboys gerecht zu werden.« Er sagte das zu seinem
Vertrauten Ernest Kilroy, einem Mann, der zwar kein PSA-Agent war und aus
diesem Grund auch keinen PSA-Ring und keine Deckbezeichnung trug, der aber im
Dienst der PSA stand und manchen Einsatz vorbereitete.
    Die trockenen Routinearbeiten, für die es absurd gewesen wäre, die
wertvolle Arbeitskraft eines PSA-Agenten einzusetzen, wurden von Männern wie
Ernest Kilroy erledigt. Es gab viele Kilroys in der ganzen Welt. Männer, die
ihren harten Dienst versahen und doch immer hinter den Kulissen blieben.
    Ernest Kilroy grinste: »Sie werden Ihre helle Freude daran haben, X-RAY-3.«
    Auf seinem Gang durch die Jacht wurde Larry Brent drei weiteren Männern
vorgestellt, die für einen einwandfreien Verlauf der Seereise garantierten. Es
war sogar ein Funker an Bord. Die Männer trugen weiße Hosen und dunkelblaue
Jacketts.
    Als die Jacht Playboys Love schon
die Landzunge passierte und auf direktem Kurs Richtung Inishkea lag, bekam
Brent zum ersten Mal seine Privaträume zu sehen. Sie waren mit einem Luxus
eingerichtet, wie sich das für einen Millionärssohn, dessen Vater mehrere
Ölfelder in Südamerika besaß, auch gehörte. Es gab einen Partysaal, der
verwöhntesten Ansprüchen gerecht wurde. Larry kannte die Pläne von X-RAY-1. Um
die Sache so echt wie möglich zu gestalten, sollte unter Umständen auch auf dem
Schiff, das im einzigen Hafen von Inishkea anlegte, in den nächsten Tagen,
sobald Larry Brent die nähere Bekanntschaft des reichen McCorkan gemacht hatte,
eine Jacht-Party stattfinden.
    Sie sollte dazu dienen, dass beide Männer engeren Kontakt bekamen.
Irgendwie waren die Anwesenheit McCorkans sowie einige andere kleine Ereignisse
auf der an sich unwichtigen Insel dem führenden Kopf der PSA nicht ganz
geheuer.
    Auf dem Promenadendeck lernte Larry seine Playboy-Gespielinnen kennen. Er
kam sich vor wie James Bond.
    Fünf Girls aus fünf verschiedenen Ländern! Der Agent räusperte sich und zog
die grellgemusterte Krawatte, die er zu dunkelblauem Hemd und cremefarbenen
Anzug aus bestem Kammgarn trug, zurecht.
    »Als Nero seine Bacchanalen auf einem Floß vor den Toren Roms feierte, ist
es ihm wohl kaum besser ergangen«, murmelte er.
    Und er wurde seinen Freundinnen vorgestellt.
    Da war Myrelle aus Frankreich, schlank, beweglich. Sie trug einen
Saint-Tropez-Anzug, dessen Hose so knapp anlag, dass sich das Muskelspiel der
proportionierten Waden und der langen, festen Schenkel zeigte. Der Bauchnabel
lag frei, und die Partie zwischen dem knappen Oberteil des Anzuges zeigte
Myrelles makellose, sonnengebräunte Haut.
    »Bon soir, Monsieur«, sagte die Französin und schob mit einer eleganten
Bewegung die Fülle des langen, tiefschwarzen Haares, das sie offen auf den
Schultern trug, zurück.
    Dann war da noch Britt aus Dänemark. Sie war hellblond, wohlproportioniert,
hatte ein apartes Gesicht und Augen, die so blau waren wie ein klarer Bergsee.
Die Blonde lächelte ihm zu, als der Amerikaner auf sie zukam.
    »Ich glaube, wir werden uns gut verstehen«, meinte sie. Der leichte Akzent,
der Däninnen und Schwedinnen eigen war, machte sie sofort noch sympathischer,
und ein so liebreizender Zug lag um ihre

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