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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität
Autoren: Michael J. Parrish
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Riverside, Ihre Trennung von Ihrer Frau Liz, Ihre Versetzung nach Europa. Das alles gehört zur Allgemeinbildung, Commander Drax. Sie sind sozusagen ein Medienheld geworden.«
    »Das habe ich mir schon immer gewünscht«, knurrte Matt sarkastisch - wieso, zum Henker, hatte ihm auf dem Stützpunkt niemand etwas davon erzählt?
    »Die ganze Welt fieberte, wartete darauf, dass Sie aus dem Koma erwachen würden - vergeblich. Nach einigen Monaten wurde die Berichterstattung über Sie immer karger, nahm mit jedem Tag ab. Schließlich wurden Sie ganz aus den Nachrichtensendungen gestrichen - das Thema war erledigt.«
    »Wie schmeichelhaft…«
    »Nicht jedoch für mich«, fuhr Mike mit seiner Erklärung fort. »Ich blieb an der Sache dran und habe ihr Schicksal weiter verfolgt, Commander. Ich hatte einen Freund auf dem Stützpunkt, der mich über Ihren Zustand auf dem Laufenden hielt. Von ihm habe ich auch erfahren, dass Sie aus dem Koma erwacht sind.«
    »Und?«
    »Wie ich schon sagte, Commander Drax - ich bin Ihr Freund. Ich bin auf Ihrer Seite. Und ich kenne Ihr Dilemma.«
    »Dilemma?« Matt rülpste geräusch- voll. »Sie meinen, ob ich mich mit deutschem Schnaps oder amerikanischem Whisky zuschütten soll?«
    »Nein«, erwiderte Mike kopfschüttelnd. »Ich spreche davon, dass Sie während der letzten fünfzehn Monate nicht Sie selbst waren. Dass Sie Dinge erlebt haben, die weit über das menschliche Fühlen und Begreifen hinausgehen und…« Der Fremde verstummte jäh, als Matt herumfuhr. Seine Rechte schoss vor und packte Mike am Kragen. »Genug«, zischte er heiser. »Ersparen Sie mir diesen Mist. Ich will nichts davon hören.«
    »Das… ist kein… Mist, Commander«, presste Mike ächzend hervor.
    »Ich weiß, dass Sie… Dinge erlebt haben… muss alles erfahren… bin bereit… Ihnen zu glauben.« Matt starrte dem geheimnisvollen Mann in die Augen. Der Kerl war ihm suspekt, und er quatschte entschieden zu viel. Matt wusste nicht, wer der Typ war, aber eines wusste er ganz sicher: Dass er nicht noch einen Quacksalber brauchte, der in seiner Psyche herum- pfuschte. »Nein danke«, knurrte er - dann ließ er den Fremden los und erhob sich spontan von seinem Barhocker, legte einen Geldschein auf den Tresen und torkelte Richtung Ausgang. Der Mann, der sich Mike nannte, griff sich an die Kehle, rang keuchend nach Luft - dann folgte er Matthew Drax hinaus auf die Straße. »Commander!«, rief er ihm hinterher.
    »Commander…!« Matt blieb stehen, stieß eine Verwünschung aus. »Verdammt«, blaffte er den Deutschen an, der ihm gehörig auf die Nerven ging.
    »Ich will nicht, dass Sie mein Freund sind, kapiert? Hören Sie auf, mir auf die Nerven zu gehen, und lassen Sie mich in Ruhe, verstanden?«
    »Hören Sie, Commander«, meinte Mike und hob beschwichtigend die Hände, »ich weiß, wie seltsam das alles für Sie sein muss, und mir ist klar, dass Sie mir nicht vertrauen. Wieso denn auch? Sie kennen mich ja nicht. Aber lassen Sie mich Ihnen das hier geben - das wird alle Ihre Zweifel beseitigen.« Damit streckte er seine Hand aus und überreichte Matt ein winziges Päckchen, das dieser verblüfft entgegen nahm. Dann wandte sich der Fremde um - und war im nächsten Augenblick im Strom der Passanten verschwunden. Verblüfft betrachtete Matt das Ding in seiner Hand, das in ein Stück Papier eingewickelt war. Vorsichtig versuchte er zu erfühlen, was es war - offenbar ein harter kantiger Gegenstand. Aber was war es genau? Von Neugier getrieben begann Matt das Ding auszuwickeln, und mit jeder Schicht Papier, die er entfernte, wuchs seine Anspannung. Aus einem Grund, den er selbst nicht nennen konnte, begannen seine Finger zu zittern - und schließlich hielt er den Gegenstand in Händen.
    Es war ein schmales, knapp fingerlanges Stück Horn von gelblicher Farbe, das in etwa die Form eines Dreiecks besaß. Es war leicht gebogen und besaß messerscharfe Kanten. Matt brauchte einen Augenblick, um sich daran zu erinnern, wo er so ein Ding schon mal gesehen hatte. Als es ihm schließlich dämmerte, durchzuckte ihn die Erkenntnis wie ein Blitzschlag, elektrisierte ihn bis ins Mark. Es war ein Zahn. Der Zahn einer Taratze. Matt merkte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Seine Augen weiteten sich, wurden groß und größer, während sie das Ding betrachteten.
    ***
    Ohne Zweifel - dies war ein Taratzenzahn! Matt erkannte die charakteristische Form, und eine unbestimmte Furcht durchzuckte ihn dabei. Dann entdeckte, er, dass mit
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