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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität
Autoren: Michael J. Parrish
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müssen sich von Ihren Wahnvorstellungen lösen, oder es wird ein böses Ende mit Ihnen nehmen. Wollen Sie, dass ich Sie in eine Anstalt einweisen lasse? Dass Sie in eine Zwangsjacke gesteckt werden und man Sie mit Medikamenten ruhig stellen muss? Wollen Sie das?«
    »Nein«, erwiderte Matt zerknirscht, »das will ich nicht. Alles was ich will, ist Klarheit…«
    ***
    Nachdem ihn zwei MPis zurück in seine Zelle gebracht hatten, war Matt wieder allein mit seinen Gedanken. Er fühlte sich elend und krank, innerlich zerrissen. Welcher von beiden Seiten sollte er Glauben schenken? Mike, der ihn über seinen Beruf im Unklaren gelassen hatte und der vielleicht nicht mehr war als ein Spinner mit zu viel Fantasie? Oder Sirwig, einer anerkannten wissenschaftlichen Kapazität, die ihm seine Fluglizenz wieder beschaffen konnte? Vielleicht wäre die Entscheidung Matt leichter gefallen, wäre da nicht die Sache mit dem Taratzenzahn gewesen - doch wohin war das verdammte Ding verschwunden? Genau genommen gab es nicht mehr den geringsten Hinweis, dass es überhaupt existiert hatte. Vielleicht hatte Sirwig ja Recht und Matt hatte sich auch das nur eingebildet… Matthew Drax stöhnte. Seine Gedanken fuhren in seinem Kopf Karussell, alles schien sich um ihn zu drehen. Er hatte die Schnauze voll davon, sich zu fra- gen, was real war und was nicht. Alles was er wollte, war ein ganz normales Leben führen, seinen Job machen wie jeder andere und dabei verdammt noch mal in Ruhe gelassen werden. Urplötzlich vernahm er in der Enge der Zelle ein Geräusch. Er fuhr von der Pritsche hoch und wandte sich um - und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass er nicht mehr allein in der kleinen Arrestzelle war. Er hatte Besuch.
    Es war Mike! Matt sog scharf nach Luft ein und sprang mit einem Satz von der Pritsche, starrte seinen Besucher perplex an. »Kein Wort, Commander«, raunte Mike ihm mit gedämpfter Stimme zu. »Ich bin hier nicht gerade ein gern gesehener Gast…«
    »Verdammt, das… das gibt's doch nicht!« Matts Verblüffung war grenzenlos. »Wie sind Sie hier herein gekommen?«
    »Berufsgeheimnis«, verriet Mike grinsend. »Hauptsache ich bin hier. Wie geht es Ihnen, Commander?« Matts Gedanken jagten sich, während er sich immerzu fragte, wie es seinem Be- sucher hatte gelingen können, die Sicherheitssperren zu überwinden. Kenntnisse in Sachen Einbruch gehörten nicht gerade zum Handwerkszeug eines Ro- manlektors…
    Einen Augenblick lang erwog Matt, die Wachen zu rufen. Immerhin war er Offizier der US-Luftwaffe, und der Mann, der im Halbdunkel vor ihm stand, war widerrechtlich auf militärisches Sperrgebiet vorgedrungen. Doch Matt entschied sich dagegen. Flammende Neugier brannte in ihm… »Wieso haben Sie es mir nicht gesagt?«, zischte er den unerwarteten Besucher an. »Wieso haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie einer von diesen Science-fiction-Freaks sind?«
    »Hätte es denn einen Unterschied gemacht?«, fragte Mike dagegen.
    »Vielleicht ja.«
    »Das ist der Grund, warum ich es Ihnen verschwiegen habe. Meine Tätigkeit spielt keine Rolle, Commander Drax. Wichtig ist nur, dass ich Ihnen Glauben schenke - und Sie müssen mir ebenfalls glauben, hören Sie? Nur wenn wir einander vertrauen, haben wir eine Chance, aus dieser Sache rauszukommen.«
    »Sache? Welche Sache? Verdammt, Mann - hören Sie endlich auf, in Rätseln zu sprechen! Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen vertraue, geben Sie mir etwas. Einen Vertrauensbeweis…«
    »Ich bin hierher zu Ihnen gekommen, obwohl es einen großes Risiko für mich darstellt«, erwiderte Mike ruhig. »Das sollte Ihnen Beweis genug sein, Commander.«
    »Na schön«, knurrte Matt. »Und was wollen Sie von mir?«
    »Sie müssen mir mehr erzählen. Über diese Welt, in der Sie waren. Wir brauchen alle Informationen, die wir bekommen können.«
    »Wir? Wer ist wir?«
    »Die Leute, für die ich arbeite.«
    »Von wem sprechen Sie? Von Ihrem Verlag? Oder von diesen Floydologen…?«
    »Nein, Commander. Wir brauchen Informationen, die wir weitergeben können, um…« Mike unterbrach sich, schaute sich argwöhnisch um. Offenbar hatte er etwas gehört. »Ich kann nicht bleiben«, stellte er flüsternd fest. »Jemand ist auf dem Weg hierher…«
    »Um was zu tun?«, fragte Matt. »Wieso brauchen Sie Informationen? An wen wollen Sie sie weitergeben? Und zu welchem Zweck?«
    »Es… es gibt Parteien, die ein massives Interesse daran haben, die Wahrheit zu verheimlichen.«
    »Die Wahrheit?«, erkundigte sich Matt
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