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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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weiß«, versicherte Matt, als er sah, dass sich seine Freunde ernsthaft um ihn sorgten.
    »Aber ich hatte gute Gründe, okay?«
    »Was für Gründe?« Matt überlegte kurz, zögerte mit der Antwort. Die drei waren seine Freunde. Er wollte sie nicht belasten, indem er ihnen Dinge anvertraute, die ihnen Schwierigkeiten bereiten konnten.
    »Persönliche Gründe«, verriet er deshalb knapp.
    »Mann, Matt!« Hank trat vor, schüttelte zweifelnd den Kopf. »Was ist bloß los mit dir? Seit du wach geworden bist, bist du so… so…«
    »Verändert?«, fragte Matt und lachte freudlos. »Ehrlich, Matt, wir machen uns Sorgen um dich«, meinte Jenny. »Was ist los? Willst du nicht bald wieder fliegen?«
    »Fliegen«, echote Matt, als handelte es sich dabei um einen Traum, den er schon vor langer Zeit aufgegeben hatte.
    »Werde ich das denn jemals wieder? Wird man mich wieder in ein Cockpit steigen lassen?«
    »Das kommt ganz auf dich an«, meinte Hank.
    »Wenn du weiterhin solchen Mist baust, lassen sie dich für den Rest deiner Dienstzeit Akten stemmen.«
    »Du musst kooperieren, Matt«, stimmte »Big Boy« seinem Kameraden zu. »Sirwig ist für dich der einzige Weg, wieder an deine Fluglizenz zu kommen. Du musst dem Kerl erzählen, was er wissen will, dann wird schon bald alles wieder so sein wie früher.«
    »Kann es das denn?«, fragte Matt dagegen, fühlte seltsame Trauer in sich.
    »Wir sollen dich von Major Bellmann grüßen«, wechselte Jenny das Thema. »Der alte Mann macht sich große Sorgen um dich.«
    »Wirklich?«
    »Dein Schicksal liegt ihm sehr am Herzen. Er hat uns gesagt, dass er dich möglichst bald wieder in der Luft gehen will. Aber dazu darfst nicht an deinen Traumvisionen festhalten. Du musst in die Zukunft blicken.«
    »Komisch - ich dachte immer, das würde ich…«
    »Du weißt, was ich meine. Du bist wieder da, Matt, im Hier und Jetzt. Wenn du nicht mit Sirwig zusammen arbeitest, wirst du aus deinen Wahnvorstellungen vielleicht nie mehr herausfinden. Das wäre dein Ende. Und ich… ich…« Die Pilotin verstummte. Matt konnte sehen, wie es in ihren Augenwinkeln feucht zu werden begann. Abrupt wandte sie sich ab und verließ die Arrestzelle. Irvin und Hank blieben betroffen zurück. »Ehrlich, Drax, du bist ein verdammter Idiot«, knurrte Hank.. »Das Mädel mag dich, das sieht doch ein Blinder. Als du weggetreten warst, ist sie praktisch nicht von deiner Seite gewichen. Also reiß dich verdammt noch mal zusammen und komm wieder auf die Beine. Wenn schon nicht für uns, dann wenigstens für sie.« Irvin schickte ihm einen eindringlichen Blick, der Hanks Worte nur noch unterstrich. Dann wandten sich die beiden ab und verließen die Zelle. Von außen wurde krächzend der Riegel vorgeschoben und Matt war wieder allein mit sich und seinen Fragen.
    Was, wenn seine Kameraden Recht hatten? Wenn er tatsächlich nur einem Phantom hinterher jagte? Wenn sich das richtige Leben um ihn herum abspielte und er nur nicht von seinen irren Träumen lassen konnte? Er atmete tief durch, sog die verbrauchte Luft in seine Lungen. Was sollte er nur tun?
    ***
    »In Ordnung, Commander«, meinte Dr. Sirwig, und seine Raubvogelaugen starrten kalt und gelassen auf Matt herab. »Ich werde mich kurz fassen: Ich bin eine Kapazität auf meinem Gebiet. Ich bin es nicht gewöhnt, dass sich Patienten meinen Anweisungen widersetzen, und ich werde mir das nicht bieten lassen. Sollten Sie noch einmal versuchen, den Stützpunkt zu verlassen oder gegen eine andere meiner Auflagen verstoßen, werde ich Ihre Behandlung abbrechen und mich anderen Patienten zuwenden, die meine Hilfe mehr zu schätzen wissen.«
    »Es tut mir Leid, Doc«, gestand Matt. »Es wird nicht wieder vorkommen. Es ist nur - diese Erinnerungen, von denen ich Ihnen erzählt habe… Sie sind immer noch sehr lebendig.«
    »Träume, Commander, nichts weiter als Träume. Sie müssen sich davon lösen.«
    »Ich weiß. Und doch…«
    »Sie haben jemanden getroffen, nicht wahr?«, erkundigte sich der Arzt unvermittelt.
    »Was?«
    »Der Grund, warum Sie den Stützpunkt verlassen haben - Sie haben sich mit jemandem getroffen, oder nicht?«
    »Allerdings«, gestand Matt.
    »Mit wem?« Matt seufzte. Er hatte die Nacht damit verbracht, über das nachzudenken, was seine Freunde zu ihm gesagt hatten, und war zu dem Schluss gekommen, dass sie Recht hatten. Er durfte sich nicht von seinen Wahnvorstellungen beherrschen lassen. Die Zeit im Koma hatte ihn fast um den Verstand gebracht - nun

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