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0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steckte den Kampfplatz ab und erklärte Atlan knurrig, diese Zone dürfe während des Duells nicht verlassen werden. Man wolle ja schließlich auf seine Kosten kommen.
    Ein rotbärtiger, verwildert aussehender Bursche packte demonstrativ allerlei verstaubte Instrumente aus, in denen Rhodan chirurgische Geräte erkannte.
    „Eine Nahtmaschine habe ich leider nicht", grinste der Rotbart.
    „Wenn größere Gefäße verletzt werden, wird es kritisch."
    „Sind Sie etwa Arzt?" erkundigte sich Rhodan. Er wurde plötzlich unruhig, obwohl Atlan gelassen die beiden langen Degen betrachtete und die Elastizität der Klingen prüfte.
    Der Rotbart antwortete nicht. Sein gekränkter Blick sagte aber alles. Er war Arzt!
    Roi strich einige Stäubchen von seinen Samthosen und stolzierte auf Atlan zu.
    „Gute Arbeit, Sire? Diese Klingen entstanden in Toledo. Wie Sie sachkundig bemerken werden, handelt es sich um echte spanische Degen aus dem 16. Jahrhundert mit beidseitigem Schliff und beachtlicher Schwere. Ich darf Sie als Edelmann darüber aufklären, daß diese Klingen auch sehr gut als Hiebwaffen verwendet werden können."
    „Wem erzählen Sie das, junger Mann? Ich darf Sie meinerseits darüber informieren, daß ich sowohl die hohe Schule des italienischen Fechtmeisters Florio de Liberi als auch die unkonventionelle römische Gladiatorenkampfweise beherrsche.
    Wie lauten die Regeln?"
    Roi hüstelte überrascht und überlegte.
    „Ich würde sagen, drei Körpertreffer, gleichgültig, wo immer angebracht, sollten als Sieg bewertet werden. Ich möchte Sie nicht heftiger als nötig blessieren."
    „Einverstanden. Die Männer des Landekommandos werden meine Zeugen sein."
    Roi nahm mit einer Verbeugung an. Oro Masut überreichte den beiden so ungleichen Männern die Degen. Die scharfen Klingen leuchte. en im Sonnenlicht.
    „Wollen die ernsthaft aufeinander losgehen?" erkundigte sich Hole Hohle verblüfft. „Ich dachte, das wäre ein Spaß."
    „Da irren Sie sich, Herr Major!" berichtigte Perry. „Dieser Gockel hat einen schönen Hals, den er aus der Schlinge ziehen möchte."
    Atlan und Roi Danton standen sich gegenüber. Roi entbot den Gruß mit zierlich schwingendem Degen. Atlan machte es eckiger und weniger elegant.
    Roi begann zu tänzeln; diesmal aber nicht zur Aufrechterhaltung seiner Maske, sondern mit vollendeter Meisterschaft.
    Er bevorzugte vorerst die zweite Mensur, bei der der Gegner nur durch einen Schritt vorwärts mit Ausfall berührt werden konnte.
    Rois Faustposition wurde von Atlan sofort durchschaut. Atlan bot eine Blöße, eine Einladung an, aber Roi ließ sich nicht zum Angriff verleiten. Er wartete, bis Atlan mit einem blitzschnellen Kopfhieb rechts die Bewegung eröffnete und parierte mit einer gekonnten Quintparade links.
    „Nicht übel, Sire! In der Tat, nicht übel."
    Aus seiner Parade heraus führte er einen geraden Stoß nach Atlans Oberarm. Die Klinge des Arkoniden beschrieb mit der Spitze einen wirbelnden Kreis. Diese Kontraparade riß Danton beinahe den Degen aus der Hand. Atlans blitzschnell folgende Battuta, mit aller Härte auf die Klinge des Freifahrers geschlagen, erschütterte sie nochmals so stark, daß Roi Atlans Stoß rechts hoch nicht mehr exakt genug mit einer Sixtparade links abwehren konnte.
    Der kostbare Frack zerfetzte über der rechten Schulter des Freifahrers. Roi reagierte jedoch schneller als erwartet. Sein Arretstoß fuhr in Atlans Angriff hinein. Die Klinge fuhr an der Schläfe des Arkoniden entlang und hinterließ einen blutenden Hautriß.
    Angriffe und Paraden wechselten in so schneller Folge, daß die wenig sachverständigen Zuschauer kaum die einzelnen Hiebe, Stöße und komplizierten Paraden voneinander unterscheiden konnten.
    Roi blutete an der rechten Schulter. Seit wenigen Sekunden wußte er, daß er einem wahren Meister gegenüberstand. Der zehntausendjährige Arkonide suchte mit verblüffender Schnelligkeit und Härte die enge Mensur.
    Dr. Aahl-Parut, der Ara-Mediziner packte wortlos seinen Verbandskasten aus. Das konnte nicht mehr lange gutgehen.
    Atlans Bein und Fußhiebe kamen wie zuckende Blitze.
    Dazwischen schlug er Figuren aus der Bindung heraus, die in keinem Lehrbuch standen. Roi Danton kämpfte um sein Leben.
    Ein zweiter Treffer schnitt seine rechte Wade auf. Der blühendweiße Seidenstrumpf färbte sich rot. Atlan führte den spanischen Raufdegen oftmals wie einen leichten Säbel. Wenn sich Roi einigermaßen auf die Hiebe eingestellt hatte, folgten einfache

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