0300 - Die Dynastie der Ewigen

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Autoren: Werner Kurt Giesa

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Händen schweben und sandte gewaltige Kraftströme hinein. Der Kristall verstärkte sich.
    Unter dem den gesamten Kopf umschließenden Helm verzerrte sich das Gesicht des ERHABENEN. Allmählich wurde es schwierig. Der Dhayarra-Kristall hatte inzwischen die Stärke der fünften Ordnung erreicht. Bis jetzt war es für den ERHABENEN ein Kinderspiel gewesen. Jetzt aber begannen die Schwierigkeiten. Er kannte niemanden unter den EWIGEN, der in der Lage war, einen Kristall sechster oder siebter Ordnung zu erschaffen. Der Machtkristall aber mußte dreizehnter Ordnung sein.
    So war es Naturgesetz. Denn der Machtkristall mußte in der Lage sein, alle ändern zu zwingen. Und er entsprach den Kräften und Fähigkeiten seines Besitzers.
    Das Leuchten intensivierte sich.
    Der Machtkristall wurde stärker und wuchs.
    Der ERHABENE war fast allein in seinem riesigen Raumschiff. Nur zwei der EWIGEN waren dabei, die große Materiesender-Anlage zu konstruieren. Aber auch sie sahen nicht, daß sich die suchenden Flugobjekte mehr und mehr auf dieses Gebiet konzentrierte, und daß sie dabei näher und näher kamen.
    Jemand hatte den Landeort des UFOs lokalisiert.
    Aber der ERHABENE wußte es nicht…
    ***
    Sergeant Caminsky war als Draufgänger verschrien. Wenn er bereit war, etwas zu riskieren, konnte ihn auch sein ständiger Copilot Lee nicht bremsen. Lee und Caminsky flogen den Bell-UH-2 mit der Kennummer 325. Die Maschine schwebte wie eine olivgrüne Hornisse zwischen den Bergen. Caminsky war zum Tiefflug übergegangen. Die neueste Anweisung aus der Air Base war eingegangen, sich nur noch auf ein bestimmtes Gebiet zu konzentrieren.
    Die 325 war am nächsten dran.
    Der Spruch von Gefahr und Möglichkeit eines Angriffs war nur bei Lee angekommen. Caminsky hatte seine Ohren auf Durchzug geschaltet. Daß es sich um keinen Übungsflug handelte, war ihm klar, aber er wollte den Gegner sehen, der seine Hornisse erwischte. Und im Gegensatz zu seinen Vorgesetzten war er überzeugt, daß jener gesuchte russische Stützpunkt es nicht riskieren würde, das Feuer zu eröffnen.
    Niemand konnte ihm ausreden, daß das UFO tatsächlich aus dem Weltraum gekommen sein sollte. Eher möglich war, daß sich die Russen hier eingeschlichen hatten, so wie sie doch auch immer wieder mit U-Booten vor der schwedischen Küste herumfuhren.
    Er hatte sein Feindbild, und dabei blieb er, wenn dieses Feindbild auch unhaltbar blödsinnig und falsch war.
    Im Tiefflug brachte er die Hornisse an das betreffende Gebiet heran. Er flog, und Lee beobachtete die Instrumente. Die schlugen nicht aus. Es gab keine Metallmassen in der Gegend, auf die die Taster reagieren konnten. Und mit allen anderen Sachen waren sie auf optische Beobachtung angewiesen. Radar nahm nur Objekte im Luftraum wahr; was sich zwischen den Berghängen am Boden befand, konnte nicht geortet werden.
    »Dreinulleins an dreifünfundzwanzig«, kratzte es aus dem Funk. »Wir sehen euch. Könnt ihr was erkennen?«
    Lee griff nach dem Mikrofon und schaltete es auf Sprechen. »Nichts, Rogers. Vorschlag: wir fliegen aufeinander zu und biegen dann im Winkel von neunzig Grad seitwärts ab. Zum Kreisen ist das Tal ein bißchen eng.«
    »Blödsinn«, murmelte Caminsky. »Ich kreise notfalls in einem Kochtopf.«
    »Einverstanden, Lee«, kam es aus dem Funk. »Wir dürften die ersten sein, ja?«
    »Ja. Funkverkehr einschränken. Vielleicht werden wir abgehört.«
    Aus dem anderen Hubschrauber kam ein heiseres Lachen. »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sie uns nicht schon auf den Radar-Schirmen haben - wenn es unten wirklich einen geheimen Stützpunkt oder ein gelandetes UFO gibt! Ich glaub’s nicht… unsere Herren Vorgesetzten sind einem Märchen aufgesessen, oder sie haben mal wieder eine neue Beschäftigungstherapie für uns ausgeknobelt… als Ernstfall getarnt, damit wir uns auch wirklich anstrengen…«
    »Na und«, knurrte Caminsky dazwischen, als er sah, daß Lee wieder auf Sprechen geschaltet hatte. »Hauptsache, wir kommen auf unsere Flugstunden!«
    Wieder kam heiseres Lachen von drüben.
    Caminsky legte die Stirn in Falten. »Lee, werde ich blind? Schau mal nach da vorn! Ich meine, da wäre ein unscharfer Fleck am Berghang!«
    »Unscharfer Fleck? Du solltest aufhören zu saufen«, grinste Lee. Dabei war Caminsky dafür bekannt, daß er nie auch nur einen Tropfen Alkohol anrührte.
    Lee sah aber nun doch in die Richtung, die Caminsky ihm zeigte.
    »Hast recht, Alter. Ich seh’s auch. Da flimmert die Luft,