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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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hinter uns.
    Wir huschten hinter einen Schrank.
    Vier Schatten stürmten den Gang herauf und drangen in den Raum ein, den die ersten betreten hatten.
    Dann hörten wir plötzlich erregte Stimmen, und gleich darauf knallte es mehrere Male.
    Pistolenschüsse.
    Wir rissen unsere 38er Smith & Wesson aus den Halftern.
    Mein Freund stieß die Tür auf.
    »Hände hoch, FBI«.
    Für einen Augenblick herrschte Totenstille.
    Dann krachte ein Schuss.
    Die einzige elektrische Glühbirne zersplitterte.
    Die Stille, die darauf folgte, wurde nur von einem dumpfen Stöhnen durchbrochen.
    Es war stockfinster. Nur das Fenster zeichnete sich als dunkelgraues Viereck von der Schwärze des Raumes ab.
    Plötzlich stach mir der Strahl einer Taschenlampe ins Gesicht.
    Das Fenster klirrte, wurde aufgestoßen.
    Ich schrie: »Hände hoch!«
    Mündungsfeuer zuckte auf.
    Ich hörte, wie ein paar Geschosse neben mir in die Wand schlugen und feuerte zurück.
    Auch Phils Pistole bellte.
    Die Taschenlampe polterte zu Boden, und dann war es ruhig.
    Ich zündete ein Streichholz an und fand den Schalter der Schreibtischlampe. Als das Licht aufflammte, sah ich drei Männer auf dem Boden liegen.
    Sie waren tot.
    Hinter dem Schreibtisch erschien ein schreckensbleiches Gesicht.
    »Bitte nicht schießen. Ich bin der Geschäftsführer«, stammelte der Mann.
    Während mein Partner den Hörer des Telefons von der Gabel riss, kamen Kellner und Köche angerannt, die sich mit allen möglichen Gegenständen bewaffnet hatten.
    »Erzählen Sie!«, forderte ich den schlotternden Geschäftsführer auf.
    Der warf einen scheuen Blick auf die drei Toten, sank in den Sessel hinter seinem Schreibtisch, griff zur Brandyflasche, setzte sie an den Mund und schluckte. Dann sagte er:
    »Wir müssen Schutzgeld bezahlen, genau wie alle anderen. Gerade eben kamen zwei Kerle, um zu kassieren, und ich hatte das Geld bereits zurechtgelegt, als vier andere hereinstürmten. Keiner sprach ein Wort. Die vier schossen die beiden, die die monatliche Schutzgebühr kassieren wollten, nieder, nahmen das Geld an sich und wollten gehen. In diesem Moment erschienen Sie auf der Bildfläche. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Wie lange zahlen Sie dieses Schutzgeld bereits?«
    »Seit ich hier Geschäftsführer bin. Nur die Leute, die es in Empfang nehmen, wechselten. Einmal waren es die und das andere Mal jene. Ich bekam dann einfach die Anweisung, die Zahlung an den zu leisten, der mir ein gewisses Kennwort sagte. Gezahlt habe ich immer, weil ich kein Risiko eingehen wollte.«
    »Schöne Zustände«, knurrte Phil.
    »Was sollte ich tun? Und was sollten die anderen tun? Einer hat es versucht und einen Cop um Schutz gebeten. Die Folge war, dass ihm die Scheiben eingeworfen wurden. Der Cop kümmerte sich nicht darum. Wahrscheinlich war er bestochen.«
    Wir alarmierten die Mordkommission, die bereits zwölf Minuten später eintraf.
    Die beiden erschossenen Burschen waren bei der Stadtpolizei bestens bekannt.
    Sie hießen Roger Armstrong und Robert Madox.
    Sergeant Mostard wusste, dass sie früher Mitglieder der Cross Bones Gang gewesen waren. Den dritten kannte jedoch niemand, und wie der Geschäftsführer angab, gehörte er zu den vier Männern, die später erschienen waren.
    Wahrscheinlich hatte Phil oder ich ihn bei der Schießerei im Dunkeln erwischt. Auswertbare Fingerabdrücke fanden sich nicht.
    Um halb fünf war alles erledigt, und wir konnten uns verziehen.
    Unklar blieb, ob es sich um dieselbe Bande handelte, die auch den Coup in der Cuba Bar gelandet hatte und die offensichtlich dabei war, den Cross Bones den Stadtteil Greenwich Village zu vermiesen.
    Am nächsten Morgen teilte uns die City Police mit, dass der dritte Tote identifiziert sei.
    Er hieß Guy Calhoon und hatte sich bisher nur als Schläger hervorgetan.
    Wir waren der Ansicht, dass er ein Mitglied der neuen Gang sei, die den Cross Bones das Leben schwer machte.
    Mit der zweiten Post traf ein Brief ein, der nach einigen Irrfahrten auf meinem Schreibtisch landete.
    Er war in einer fast kindlichen Handschrift geschrieben und strotzte vor Fehlern. Der Inhalt lautete:
    An die Lumpenhunde von G-men!
    Macht Euch nicht so mausig, sonst werdet ihr es bereuen. Ich bin der Boss, und jeder hat mir zu gehorchen. Auch ihr! Ihr habt mir heute Nacht einen meiner Leute umgelegt. Das wird Euch etwas kosten. Ich warne Euch. Mischt Euch nicht in meine Angelegenheiten und fordert mich nicht heraus.
    Ich bin der Boss.
    Darunter hatte der Kerl zwei

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