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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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und Blay wird sich mit der Versicherung herumschlagen müssen, ohne zu wissen, ob ihm der Schaden jemals ersetzt werden wird.«
    Wir erfuhren noch, dass Berthold Blay in Richmond in der Flint Street Nummer 83 wohnt und Junggeselle war.
    Wir benachrichtigten Captain Belmont von der Richmond Police. Er sollte dafür sorgen, dass Berthold Blay schnell davon benachrichtigt werde, dass er sich am Morgen bei uns in der 69. Straße East einzufinden habe.
    Es war zwei Uhr fünfundvierzig. Um diese Zeit schließen die meisten Lokale, es war also auch die Zeit, zu der die Dagger Gang kassieren würde, falls sie das vorhatte.
    Wir machten die Runde durch ein gutes Dutzend Lokale.
    In jedem sprachen wir mit dem Besitzer oder dessen Bevollmächtigten.
    Und jeden fragten wir nach der Gang, die Schultzgeld kassierte, und überall zuckte man bedauernd die Achseln.
    Niemand wusste etwas davon, niemand wollte etwas wissen.
    Sie logen alle, weil sie Angst vor den Folgen einer Aussage hatten.
    Von dieser Seite hatten wir keine Hilfe zu erwarten.
    Es wurde vier Uhr, bis wir endlich nach Hause fuhren.
    Bis jetzt war die Aktion ein Schlag ins Wasser gewesen.
    Aber wir waren jetzt davon überzeugt, dass auch der Überfall auf die Spielhalle ein Werk der Dagger Gang war. Das würde uns am Vormittag Blay sicherlich sagen.
    ***
    Ich hatte die Absicht, mich auszuschlafen, aber um neun Uhr weckte mich das Telefon. »Das Bellevue-Krankenhaus ist am Apparat«, sagte der Telefonist in der Zentrale und stellte durch.
    »Hallo, hier Cotton.«
    »Hier Bellevue-Krankenhaus, Dr. Major. Es handelt sich um die vorgestern eingelieferte Joyce Kenald.«
    »Ja, was ist mit ihr?«, fragte ich.
    Ich hatte eine böse Vorahnung, die sich sofort bestätigte.
    »Miss Kenald ist gestern aufgewacht, fühlte sich aber noch sehr mitgenommen. Wir nötigten sie, etwas zu essen und starken Kaffee zu trinken.«
    »Ja, und weiter?«, fragte ich ungeduldig.
    »Tja, als die Schwester heute Morgen um acht Uhr dreißig mit dem Frühstück kam, war Miss Kenald verschwunden.«
    »Was soll das heißen, verschwunden? Ich habe ausdrücklich angeordnet, dass sie unter Aufsicht bleibt.«
    »Na, hören Sie mal! Natürlich war sie unter Aufsicht, aber sie war ja nicht krank, dass ich ihr ununterbrochen eine Schwester ans Bett setzen musste. Außerdem wissen Sie ganz genau, dass wir viel zu wenig Pflegepersonal haben. Wie denken Sie sich das eigentlich?«
    »Doktor, da das Unglück jetzt passiert ist, hat es keinen Zweck mehr, sich darüber zu streiten, aber wenn dem Mädchen etwas zustößt, so können Sie sich das auf Ihr Konto schreiben.«
    »Aber erlauben Sie, Mister Cotton. Was sollte ihr schon zustoßen? Wir leben ja schließlich in einer zivilisierten Gemeinschaft…«
    »Halten Sie die Luft an, Doktor. Ich will nichts anderes wissen als die Tatsachen über die Flucht der jungen Frau. Wie ging das vor sich?«
    »Tja, ich kann nur sagen, was mir berichtet wurde. Kurz vor acht Uhr brachte eine Lehrschwester der Patientin eine Tasse Tee und gab ihr dabei einen Brief ab, der für sie angekommen…«
    »Halt«, unterbrach ich ihn, »was war das für ein Brief? Kam er mit der Post?«
    »Es war ein Brief. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Wir können uns ja schließlich nicht um die Posteingänge unserer Patienten bemühen.«
    »Was noch?«
    »Gar nichts. Um acht Uhr dreißig war Miss Kenald mit den wenigen Dingen, die sie bei sich hatte, verschwunden. Der Pförtner sah sie gehen, glaubte aber, es handele sich um eine der neuen Schwestern.«
    »Danke«, sagte ich und legte auf.
    Ich zog mich an und brauste zum Bellevue-Hospital.
    Als ich den Arzt sah, der Joyce Kenald betreut hatte, wunderte ich mich über gar nichts mehr.
    Er sah genauso aus, wie man sich einen zerstreuten Professor vorstellt.
    Der einzige, der mir Auskunft geben konnte, war der Pförtner, ein Kriegsinvalide.
    Der Brief war, wie er sagte, von einem Boten abgegeben worden. Darauf habe nur der Name Joyce Kenald gestanden. Der Umschlag sei blau und die Schrift schlecht gewesen.
    Ich wollte über diese Schrift Näheres wissen, aber das konnte er mir nicht sagen.
    »Wenn das Mädchen nicht gerade zur Ablösungsstunde des Schwesternpersonals ausgerückt wäre, so wäre sie mir wahrscheinlich aufgefallen«, sagte er. »Aber wir haben gerade gestern drei neue Schwestern bekommen, die mir noch nicht so genau bekannt sind. Sie ging hinüber zum Taxistand, stieg ein und fuhr weg.«
    Ich bedankte mich und ging selbst die paar

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