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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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Gardinen kommen.«
    Die Umstehenden grölten vor Vergnügen. Das brachte den Jüngling langsam in Wut. Er krallte seine Pranken in meine Oberarme und riss mich an sich. Blitzschnell flogen meine Fäuste hoch und stießen gegen seinen Brustkorb. Ich schob mir den Kerl vom Hals, pflückte noch einmal die Finger von meiner Jacke und nahm einen zweiten Schluck Tonic Water.
    »Hallo, Jim«, flötete die Blondine, »spielst du eigentlich nur den wilden Mann? In Wirklichkeit bist du wohl gar nicht so stark - oder?«
    »Das werde ich dir zeigen. Süße!«, knurrte er und streckte wieder seinen Arm aus. Diesmal krallte er sich in die Schulterwattierung.
    »Lass mich los. Sonst tut es dir am Ende noch leid«, sagte ich leise. Aber in den Augen des Burschen blitzte es verdächtig. Seine wulstigen Lippen öffneten sich einige Millimeter. Die Nasenflügel bebten. Er ließ seine Zunge vorspringen, klemmte sie zwischen die Zähne und holte mit der rechten Hand aus.
    Der Bursche war nicht nur ein schlechter Menschenkenner, sondern auch ein schlechter Boxer. Ich blockte den Faustschlag geschickt ab und- schüttelte seine Hand von meiner Schulter.
    »Das ist die letzte Warnung, Bursche. Wenn du keine Ruhe gibst, werde ich dich zur Ruhe bringen«, sagte ich seelenruhig und trank den dritten Schluck Tonic Water.
    Ich drehte mich gerade noch früh genug zur Seite, um den dritten Angriff abzufangen. Der Bursche schnaubte mit hochgerissenen Fäusten auf mich zu.
    Um uns hatte sich ein Halbkreis gebildet. Ich wich zwei Schritte zurück. Ein Grinsen lief über Jims Gesicht.
    »Na, habe ich es dir nicht gesagt, dass der Kleine Angst hat«, brüllte der andere Begleiter neben der Blondine.
    »Bis jetzt weiß man nicht, wer mehr Angst hat, Jim oder der Kleine«, kreischte das Mädchen und schüttelte sich vor Lachen. Der Bursche stapfte auf mich los. Seine Rechte schoss vor. Ich blockte den Schlag ab, konterte die Linke und kam mit einem leichten Aufwärtshaken durch, der die Kinnspitze traf.
    Jim schüttelte den Kopf, schleuderte mir seine Fäuste ein zweites Mal entgegen. Diesmal wischte ein Schlag an einer Augenbraue entlang. Ein brennender Schmerz fuhr durch mein Gesicht. Ich riss beide Fäuste zur Deckung hoch und machte einen Schritt zurück.
    Mister Jim marschierte weiter. Ich feuerte eine Gerade und einen Aufwärtshaken. Die Gerade riss seine freie Deckung auf. Der Aufwärtshaken erwischte ein zweites Mal die Kinnspitze.
    Der Bursche ließ seine Arme herunterfallen, das Kinn sank in Zeitlupe auf seine Brust, und die Augen starrten mich ungläubig an. Er versuchte sich auf seinen Beinen weiterzubewegen. Aber es gelang ihm nicht. Die Fußsohlen schienen auf dem Boden festgenagelt. Der Bursche knickte in den Knien ein und segelte an der Theke entlang zu Boden.
    Das Gebrüll der Umstehenden drang nicht mehr in sein Bewusstsein.
    Ich klopfte meine Hände ab und rückte meinen Anzug zurecht. Dann trank ich den Rest Wasser.
    »Na, Pit, ihr habt wohl euren Meister gefunden, wie?«, piepste das Mädchen und hetzte mir den zweiten schönen Boy auf den Hals.
    »Du tust besser daran, wenn du dem Jungen davon abrätst, es mit mir zu versuchen, Lila«, sagte ich laut genug, um das Gegröle der Umstehenden zu übertönen.
    »Fühlst du dich stark, mein Kleiner?«, flötete sie.
    »Jetzt fühle ich mich durstig. Zwei Whisky, einen für den Mister da, der sich auf dem Boden ausruht und einen für mich«, sagte ich zum Keeper.
    »Und wo bleibe ich?«, quietschte das Mädchen empört.
    »Leider reicht mein Taschengeld nicht für eine Lokalrunde. Aber für dich will ich noch in die Geldbörse greifen«, erklärte ich.
    »Gin pur«, wisperte sie dem Barkeeper zu.
    Als die Gläser gefüllt auf der Theke standen, schlug Jim die Augen auf.
    »Tauch auf! Hier steht ein gefülltes Glas für dich«, ermunterte ich ihn. Der Bursche rieb sich sein Kinn und richtete sich auf.
    Er klammerte sich an der Stange fest, die rund um die Theke lief, schwankte aber wie eine Segelfregatte im Sturm. Zwei Mal griff er daneben. Sein Gleichgewichtsgefühl war noch erheblich gestört. Ich rückte ihm das Glas an den Thekenrand. Er legte seinen Hand auf die Theke und schob sie Millimeter für Millimeter an das Glas heran. Dann trank Jim in gierigen Zügen.
    »Was suchst du hier, Mister?«, wandte sich das Mädchen an mich.
    »Alte Freunde«, erwiderte ich.
    »Prima, die hast du hier gefunden«, erklärte sie und wies mit ihrer zerbrechlichen Hand, an der ein halbes Kilo Schmuck

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