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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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Trick verfallen war.
    ***
    Ein roter Mercury Montclair fegte laut hupend von der Madison Avenue in eine Fußgängerpassage. Erschrocken sprangen einige Frauen zur Seite, pressten sich gegen die Schaufenster, hinter denen teure Wäsche und ICleidung hingen und kreischten auf.
    Der Fahrer des Mercury stieg auf die Bremse, würgte den Motor ab und stieß die Tür auf. Die Vorderräder des Wagens standen genau vor dem Eingang des Juweliergeschäftes von George Salisbury.
    Mit einem Griff zerrte der Fahrer ein schwarzes Halstuch vor Mund und Nase, griff nach einer Maschinenpistole und sprang auf das Pflaster. Der Mann wetzte um den Wagen herum.
    In diesem Augenblick wurde der rechte Wagenschlag aufgestoßen. Ein Mann im dunkelblauen Anzug mit eng geschnittenen Hosen setzte seine Füße nach draußen, zog den grauen Filzhut tief in die Stirn und zückte eine Luger.
    Er jagte hinter dem Fahrer her, der den Eingang zum Juweliergeschäft aufstieß.
    »Reck die Pfoten in die Höhe!«, brüllte der Fahrer und richtete seine Tommy Gun auf George Sälisbury, der hinter einer Glastheke stand.
    Salisbury war ein Mann in den sechziger Jahren, mit scharfgeschnittenem Gesicht, leicht hängenden Schultern und langen Händen.
    »Los, Alter, wird’s bald!«, tobte der Fahrer, machte einen Satz vor und stieß Salisbury den Lauf der Tommy Gun gegen den Brustkorb. Der Alte stolperte einige Schritte zurück und hob seine Arme.
    Der Fahrer schwenkte seine Tommy Gun zu den beiden Verkäufern, die aschgrau wurden.
    »Kommt her! Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
    Die Verkäufer zitterten am ganzen Leib und schlurften näher.
    Der zweite Mann, der mit dem grauen Filzhut, gab dem Fahrer ein Zeichen, richtete die Pistole auf Salisbury und knurrte: »Wenn einer von euch eine falsche Bewegung macht, ist euer Boss tot!«
    Der Fahrer stürzte zu einer Vitrine, die mitten im Raum stand. Auf einem roten Samtkissen funkelte vor seinen Augen ein Diamantcollier.
    Der Gangster schlug mit dem Kolben seiner MP die Deckscheibe ein, angelte sich das wertvolle Stück aus den Scherben und ließ es in seiner Jackentasche verschwinden.
    George Salisbury stöhnte auf und fasste mit beiden Händen in seine Herzgegend. Er torkelte einen Schritt zur Seite. Sein Fuß berührte dabei den Alarmknopf, der sich hinter der Theke auf dem Boden befand.
    Über der Ladentür heulte eine Sirene auf.
    Der Mann mit dem grauen Filzhut riss den Finger am Abzug seiner schweren Pistole zwei Mal durch. Die Schüsse knallten wie Peitschenhiebe durch den Laden. Der Juwelier machte erstaunte Augen. Sein Mund öffnete sich. Dann sackte der Mann zusammen.
    Die beiden Verkäufer standen wie angewurzelt, waren weiß wie Bettlaken und zitterten.
    Die Gangster jagten zur Ladentür, rissen sie auf und stürzten nach draußen. Die Tommy Gun in der Hand des Fahrers ratterte los. Die Kugeln rasselten in die gegenüberliegenden Fensterscheiben, rissen Mörtelstücke aus den Hauswänden und surrten als Querschläger durch die Luft.
    Der andere Gangster sprang hinter das Steuer, startete blitzschnell den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein. Der Fahrer ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und reckte seine MP aus dem Fenster. Der Motor heulte auf. Im Rückwärtsgang jagte der Gangsterwagen mit Vollgas zur Madison Avenue. Der Wagen schoss mitten auf die Fahrbahn. In letzter Sekunde stoppte ein Bus, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Während der Fahrer sich die Nummer des roten Mercury notierte, jagten die Gangster in Richtung Grand Central Station davon.
    ***
    Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich den Laden von Salisbury betrat. Die Mordkommission war bereits bei der Arbeit. Lieutenant Vanderham begrüßte Phil und mich. Der Lieutenant war trotz seines niederländisch klingenden Namens ein waschechter Ire, rotblond, sommersprossig und hoch aufgeschossen. An seinem Gesicht war das Alter nur schwer abzulesen. Ich schätzte ihn auf fünfundvierzig.
    Ein Assistent fotografierte die aufgebrochene Vitrine aus drei verschiedenen Perspektiven. Er arbeitete mit indirektem Licht und Vorsatzlinse, um jede Spiegelung im Glas auszuschalten.
    Hinter der Theke richtete sich ein Mann mit Glatze und hochrotem Gesicht auf.
    »Das ist Dr. Boies«, stellte uns Vanderham den Arzt vor.
    Ich ging auf den Doc zu und nannte meinen Namen.
    »Herzdurchschuss«, erklärte der Doc, »die Kugel ist wahrscheinlich an den hinteren Rippenbögen abgelenkt worden und befindet sich noch im Brustkorb.«
    Ich schwieg

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