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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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hing, auf sich und die Umstehenden. Das Mädchen steckte in einem engen, mit Strassperlen besetzten Abendkleid. Auf ihrem strohblonden Haar funkelte ein Diadem. Die stahlgrauen Augen waren mit geschickten Strichen nach oben gezogen. Um ihren schlanken Hals baumelte eine mit Diamanten besetzte Kette. Wenn der Schmuck echt war, hatte das Mädchen einen Wert von mehreren zehntausend Dollar.
    »Es freut mich immer, wenn ich neue Freunde gefunden habe, Lila. Aber ich besuche einen besonderen Freund, der vor eineinhalb Stunden hier aufgetaucht ist.«
    Ich sah mich suchend nach dem Kellner um.
    In diesem Augenblick hörte ich ein Klopfen an einer Tür, die einige Yards entfernt sein musste. Ich löste mich aus dem Kreis und suchte einen Privatausgang. Nach wenigen Sekunden stand ich in einem schmalen Flur, von dem einige Türen abgingen. Ich sprang auf die Tür zu, hinter der jemand klopfte.
    »Hallo, wer ist das?«, fragte ich.
    »Aufmachen«, brüllte Phil.
    »Nicht so stürmisch, Phil, ich bin’s, Jerry. Ist alles okay?«
    »Los, lass uns aus diesem Dreckloch raus. Da wimmelt es von Ratten.«
    »Dann muss ich erst einen Schlosser besorgen. Oder tritt drei Schritt zurück. Ich werfe mich gegen die Tür.«
    Zwei Mal nahm ich Anlauf, warf mich mit der Schulter gegen das Holz. Dann krachte die Tür aus den Angeln. Das Schloss rasselte zu Boden.
    Nicht nur Phil, sondern auch der junge FBI-Kollege Hunter wankten mir entgegen.
    »Bronson?«, fragte ich.
    »Ja, wenn ich diesen Burschen erwische«, stöhnte Phil und presste seine Hand gegen die Schläfe.
    Mein Freund brauchte keine Erklärung abzugeben. Der Gangster hatte sie mit Äther eingedeckt. Ihre Kleider rochen noch danach.
    »Er ist leider nicht mehr im Laden«, sagte ich.
    Hinter mir stand plötzlich der Kellner. Er verfärbte sich, wankte zurück und begann zu stottern.
    »Keine Angst, Mister, ich habe meine Freunde bereits gefunden. Sie hatten sich im Keller verlaufen und jemand hat sie aus Versehen eingeschlossen. Wer, das wird sich noch im Laufe des Abends herausstellen. Geben Sie den Herren Gelegenheit, sich zu säubern.«
    Der Kellner führte sie in die angrenzende Wohnung, wo sich ein Bad befand. Er war ihnen dabei behilflich, die Anzüge auszubürsten.
    Ich ging in die Bar zurück, zwängte mich in die Nähe des Mädchens und hustete ihr ins Ohr: »Haben Sie keine Angst mit dem Schmuck in der Gesellschaft?«
    Sie warf mir einen herausfordernden Blick zu.
    »Außer Ihnen wird keiner in der Lage sein, meine beiden Beschützter abzuschütteln«, raunte sie mir zu.
    Ich bedankte mich für das Kompliment.
    »Überdies habe ich meine beiden Freunde wiedergefunden«, sagte ich laut, »sie hatten sich im Keller verirrt, und jemand hat sie eingeschlossen.«
    Einige hielten das für einen Witz und grölten.
    »Können Sie mir wohl sagen, wer sie eingeschlossen hat, Mrs. Carson?« fragte ich.
    Das Mädchen sah mich überrascht an. Das Blut schoss ihr in die Stirn.
    »Sie kennen mich?«, fragte sie geschmeichelt.
    »Natürlich, ich habe einiges von Ihnen gehört. Aber wissen Sie nicht, wer meine Freunde eingeschlossen hat?«
    »Tut mir leid, ich bin erst seit einer halben Stunde im Laden«, zwitscherte sie.
    »Wo sind Ihre Freunde?«, fragte Jim, der immer noch gebührenden Abstand hielt.
    »Da«, ich wies zur Tür, »sie müssen jeden Augenblick kommen.«
    Tatsächlich erschienen Phil und der junge FBI-Kollege Hunter im Türrahmen. Sie waren noch etwas bleich, aber sonst wirkten sie ausgeruht. Ich lud sie ein, neben mir Platz zu nehmen und bestellte ihnen Tonic Water und einen starken Mokka.
    Phil schwang sich auf den Hocker. Hunter hielt sich an der Stange fest und starrte auf das Wasser, das der Mixer ihm hinschob.
    »Für den Anfang das beste«, raunte ich Hunter zu.
    Plötzlich wurde Lila Carson unruhig. Sie starrte auf ihre Armbanduhr, kramte in ihrer Handtasche.
    »Suchen sie etwas?«, fragte ich höflich.
    »Die Geldbörse. Hier habe ich sie. He, Johnny, ich will zahlen«, flötete sie, zerrte die Geldbörse heraus und zog drei kleine Scheine mit, die auf den Boden trudelten.
    Ich rückte näher an das Mädchen heran, bückte mich und hob die Scheine auf. Ein Blick genügte, um festzustellen, dass es sich um Pfandscheine handelte. Sie waren ordnungsgemäß ausgefüllt und trugen den Namen des Pfandleihers. Nach der Farbe der Pfandscheine musste Schmuck oder Gold beliehen sein. Ich merkte mir die Nummern.
    »Ich sage nur Lila Carson«, hatte Claire Lerman

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