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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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schuldig. Hast du ihn davon überzeugt, dass es unklug wäre, sich einige tausend Dollar zu verdienen?«
    »Glaube, was du willst, G-man. Der Bursche kommt auf keinen Fall.«
    »Dann hat er dich geschickt, um wenigstens mitzuteilen, das wir nicht unnütz auf ihn waren sollten?«, fragte Phil. »Das sind lobenswerte Sitten. Allerdings hätte ein Telefonanruf genügt.«
    Der Bullige machte einen Rückwärtsschritt und war aus unserem Blickfeld verschwunden.
    »Bleib hier!«, raunte ich Phil zu und stürzte vor. Als ich die Tür erreichte, bog der Bursche um die Ecke des Nachbarschuppens. Ich spurtete los und erreichte mit wenigen Sprüngen die Ecke. Der Dicke war wie vom Erdboden verschwunden.
    Ich raste weiter, jagte an der Rückseite der Lagerschuppen entlang, stolperte über leere Kisten und Pflastersteine, schlug hin, rappelte mich wieder auf und jagte weiter.
    Nach drei Minuten sah ich ein, dass das ziellose Jagen sinnlos war. Ich spurtete zurück, sah plötzlich eine offene Lagertür, die vor wenigen Sekunden noch geschlossen war, und horchte. Ich hörte nichts. Ich presste meinen Rücken gegen die kalte Stein wand und hielt die Luft an.
    »Großartig, G-man, wie du in die Falle getappt bist!«, sagte eine Stimme rechts neben mir. Ich zog den Kopf ein und hielt meine Pistole in die Richtung.
    Im gleichen Augenblick zog mir jemand von hinten einen schweren, stumpfen Gegenstand über meine Schädeldecke. Ich klammerte meine Faust um die 38er, besaß aber nicht mehr die Kraft, mich herumzuwerfen.
    Meine Knie wurden weich und knickten ein. Ich schlug mit dem Kopf auf und verlor die Besinnung.
    ***
    Phil stand einige Sekunden unschlüssig. Dann bückte er sich und tastete den Fußboden nach seiner Taschenlampe ab. Er vermied es, in die Nähe der Blutlache zu kommen. Nach wenigen Augenblicken fand mein Freund die Lampe. Er richtete sich auf, ging zur Tür und spähte hinaus.
    Auf dem East River tuckerten einige Boote mit roten und grünen Positionslichtern.
    Phil zog die Tür ins Schloss und knipste seine Taschenlampe an. Das Glas war zersprungen. Die Lampe leuchtete jetzt nicht mehr besser als ein Feuerzeug.
    Mein Freund ging zu der Stelle zurück, wo wir gestanden hatten. Er richtete seine Taschenlampe auf die Blutlache. Dann leuchtete er die nächste Umgebung ab und entdeckte Schleifspuren, die von der Lache zu den mannshohen Kisten führten.
    Mit zwei Sprüngen stand er vor den Kisten, machte einen Bogen um die Frachtstücke und prallte entsetzt zurück.
    Aus einer grauen, fünf Fuß langen Kiste ragte ein Kopf heraus. Die glasigen eng zusammenstehenden Augen im schwammigen Pokergesicht starrten zur Decke. Verfilzte, schmutzige Haare wucherten bis in die niedrige Stirn.
    Phil klappte den Deckel der Kiste hoch. Der Ermordete trug einen grauen, mit Flecken übersäten Anzug, der zwei Nummern zu groß war. Seine Füße steckten in braunen Halbschuhen, mit schief gelaufenen Absätzen und durchgetretenen Sohlen. Beim rechten Schuh schimmerte der nackte Fuß durch. Der Ermordete trug keine Socken. Die verschmutzten Hände waren mit einem dünnen Schiffstau zusammengebunden.
    Am kragenlosen Oberhemd fehlten die zwei obersten Knöpfe. Phil sah das Stück einer Tätowierung, einen Frauenkopf.
    Der helle Kistenboden war rot gefärbt.
    Blitzschnell schossen meinem Freund die Gedanken durch den Kopf. War der Catcher zurückgekommen, um die Leiche beiseitezuräumen? Er hatte Jerry und ihn angetroffen, und sie beide sofort als G-men angeredet. Demnach musste er von der Absicht des Burschen gewusst haben, dem FBI einige Neuigkeiten über die Juwelendiebe auszuplaudern.
    Mein Freund warf einen Blick auf die Armbanduhr. Es war gerade erst fünf Minuten vor neun.
    Phil knipste seine Taschenlampe aus, setzte sich auf eine Holzkiste und dachte nach.
    Wer war der Ermordete? Aber er konnte sich nicht an das Gesicht erinnern. Nach der Kleidung zu urteilen, handelte es sich um einen Tramp, der Urlaub in Manhattan machte. Außerdem konnte man Typen seiner Art in der Bowery antreffen.
    Aber warum hatte er das FBI ausgerechnet zum Hafen bestellt? Und ausgerechnet zu Lagerschuppen 2365?
    Phil sprang auf und knipste seine Taschenlampe an. Er bückte sich über den Toten und tastete seine Jackentaschen nach der Identitätskarte ab. Aber die Taschen waren leer bis auf ein Stück Kordel und ein halb verrostetes Taschenmesser.
    War der Catcher einer der beiden Juwelendiebe, die Manhattan in Atem hielten?
    Phil ließ die ausgeschaltete Taschenlampe

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