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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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Bursche am Kai 69 in die Quere läuft«, stöhnte Phil und reckte seine müden Glieder.
    Ich hatte es mir in den letzten Tagen abgewöhnt, über den Wert eines Tipps hinsichtlich der Juwelenräuber nachzudenken. Wir mussten dem geringsten Hinweis nachgehen, um den Gangstern auf die Spur zu kommen.
    Wenn uns die beiden Verkäufer nicht getäuscht hatten, waren wir einen Schritt weiter. Wir wussten zumindest in etwa, wie einer der beiden Gangster aussah.
    Ich rief in unserem Archiv an, das ebenfalls ein Foto des Gangsters erhalten hatte.
    Die Antwort war nicht sehr ermutigend. Der Mann war bei uns nicht registriert. Da blieb uns nur noch die Hoffnung auf das große Archiv in Washington. Ich schickte das Bild an unsere Spezialisten, die es über Funk nach Washington durchgaben.
    Vor morgen früh durften wir kaum mit einer Antwort rechnen. Außerdem war es mit einigen Schwierigkeiten verbunden, einen Mann zu identifizieren, von dem nur Stirn und Augen zu sehen waren.
    Trotzdem ließ ich das Foto für den Steckbrief vervielfältigen.
    Es war fast halb neun, als Phil und ich in einen grauen Chevy kletterten, den unsere Fahrbereitschaft zur Verfügung stellte. Ich ließ meinen roten Jaguar zu Haus, da wir kaum mit dem Wagen am East River auftauchen durften.
    Unser Plan war bis in die letzten Einzelheiten genau festgelegt. Eines war uns von vornherein klar, der Anrufer war kein Juwelier oder Hehler, dem gestohlener Schmuck angeboten worden war.
    Der Chevy fuhr die First Avenue nach Süden, bog in die 20. Straße Ost ein. Rechts lagen die dreißig Hochhäuser der Stuyvesant Town.
    Wir ließen uns unter dem Franklin-Roosevelt-Express-Way absetzen und marschierten das letzte Stück zu den Hafenschuppen zu Fuß.
    ***
    Ich warf einen Blick auf das Hafenbassin. Vier Frachter waren am Kai vertäut.
    Rechts und links befanden sich die niedrigen Lagerschuppen, wahllos aneinandergereiht.
    Phil zückte seine Taschenlampe, knipste sie an, richtete den Strahl auf die verwitterten Schuppentore. Mit weißer Farbe waren Zahlen auf das Holz gepinselt.
    Bisher war uns kein Mensch begegnet, den wir nach dem Lagerschuppen 2365 fragen konnten. Es war ziemlich ungewöhnlich, dass um diese Zeit der Betrieb im Hafen schon eingeschlafen war. Aber an diesem Abend herrschte eine beängstigende Stille.
    Wir gingen von Schuppen zu Schuppen, leuchteten die Türen ab. Nach vier Minuten standen wir vor dem Lagerschuppen 2365. Die Zahl’war über Holztor und Steinwand gepinselt.
    Blitzschnell tauchte meine Hand im Jackenausschnitt unter. Ich gab Phil einen Wink und zückte meine 38er Smith & Wesson. Mein Freund schaltete seine Taschenlampe aus, ließ sie in der Jackentasche verschwinden und presste sein Ohr gegen das Holz.
    Nachdem er zehn Sekunden gehorcht hatte, fasste seine Hand nach der Klinke und drückte sie herunter.
    Die Tür schwang mit einem trockenen Knarren auf. Phil fuhr zusammen und stoppte die Bewegung.
    »Okay«, sagte ich, »leuchte bitte.«
    Phils Taschenlampe flammte auf. Der Lichtkegel huschte über eine Sendung prall gefüllter Säcke, die an der linken Wand standen, erfasste die Mitte des Schuppens, fünf abgeschabte Holzkisten und blieb auf einem dunklen Fleck auf dem ungleichmäßigen Boden stehen.
    »Öl?«, fragte Phil und machte einige Schritte vor. Ich folgte ihm. Als Phil unmittelbar vor den Flecken stand, warf er den Kopf herum und murmelte: »Sieht nicht nach Öl aus, Jerry.«
    Ich trat neben meinen Freund und sah auf den ersten Blick, dass es Sich um eine Blutlache handelte.
    »Bestimmt kein Öl«, flüsterte ich. »Sieht eher nach…«
    Ich brach mitten im Satz ab, weil ich durch ein scharrendes Geräusch hinter unserem Rücken unterbrochen wurde.
    Blitzschnell schlug ich Phil die Lampe aus der Hand und wirbelte herum. In der Türöffnung stand ein bulliger Bursche. Ich erkannte nur die Umrisse seiner Catchergestalt.
    »Na, habt ihr hier ein Stelldichein?«, fragte er herausfordernd.
    »Wer bist du?«, fragte ich.
    »Keinen Schritt näher oder es knallt!«, schnarrte der Bursche.
    War das die Stimme, die wir vor wenigen Stunden aus dem Lautsprecher von Mr. High gehört hatten?
    »Du musst große Angst haben«, konterte Phil. »Wir sind friedliebende Leute.«
    »Den Burschen, den ihr sucht, werdet ihr nicht finden, G-men. Er hat sich frühzeitig eines Besseren besonnen«, sagte eine Stimme.
    »Stopp, Dicker, solche Abendnachrichten hören wir gar nicht gern«, entgegnete ich. »Außerdem bist du uns dafür eine Erklärung

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