0302 - Dämonen in Dallas
sind hier nicht bei J. R. Ewing oder auf der Southfork-Ranch!« knurrte Carsten Möbius bissig. »Mir ohnehin unbegreiflich, was die Typen in dieser Fernsehsendung an Alkohol in sich hineinschütten, ohne von dem Teufelszeug abhängig zu werden!«
»Carsten hat schon viele Leute am Alkohol kaputt gehen sehen!« erklärte Michael Ullich, als er den fragenden Blick des Reporters sah. »Gerade in den Chefetagen scheint es zum guten Ton zu gehören, wenn bei Geschäftsbesprechungen hochprozentiger Alkohol konsumiert wird. Da er ja meistens unerkannt erst einmal die Lage sondiert, stellt er meistens fest, daß Fehler, Versäumnisse und Nachlässigkeiten, die der Zentrale in Frankfurt bekannt werden, als tatsächlichen Grund die Abhängigkeit gewisser Leute zum Alkohol haben. Es tut ihm dann immer mächtig leid, diese Leute von ihren Posten entfernen zu müssen. Darum hat er auch bei seinem alten Herrn ein grundsätzliches Alkoholverbot in den Diensträumen und Fabriken des Konzerns durchgesetzt. Ich könnte dir da etwas erzählen, was wir vor einiger Zeit bei einer Aktion in Buenos Aires erlebt haben… !«
»Das fällt unter Top-Secret!« sagte Carsten Möbius mit ungewohnter Schärfe in der Stimme.
»Ist auch besser so!« nickte Ullich. »Jedenfalls rührt Carsten seit dieser Zeit nicht mal mehr ein Bier an. Was er da gesehen hat, das hat ihm einen gewaltigen Schock versetzt. Wie tief ein Mensch doch sinken kann, wenn er erst vom Alkohol abhängig geworden ist!«
»Ich wohne in Frankfurt!« nickte Ted Ewigk. »Ich kenne die Probleme!«
»Diese Probleme sind international!« sagte Carsten Möbius. »Ich will jedenfalls mit diesem Teufelszeug nichts mehr zu tun haben. Und ich hoffe, daß viele Leute meinem Beispiel folgen!«
»Ich werde versuchen, das in großer Aufmachung zu bringen!« sagte Ted Ewigk. »Vielleicht nehmen sich einige Leser ein Beispiel. Wenn irgendwelche Pop-Stars Sondermätzchen veranstalten oder Film-Divas Allüren haben, meint ja auch jeder, er müßte das nachmachen!«
»Es wäre nicht schlecht, wenn die Leute uns mal was nachmachen würden!« nickte Michael Ullich. »Ohne Sprit und ohne Rauch - so lebt sich’s auch!«
»Der Kaffee ist fertig!« meldete sich Carsten Möbius und balancierte ein Tablett mit einer Kanne und drei Tassen in das luxuriös eingerichtete Büro.
Ted Ewigk hatte am Konferenztisch während des Gespräches seine Geräte aufgestellt und Michael Ullich weihte den Chef-Sessel ein.
»Du kannst ihn haben, Micha!« sagte Carsten Möbius, während er Kaffee einschenkte. »Du hast das Zeug zu einem Generalmanager. Wie ist es? Willst du hier in Dallas Oberindianer werden?«
»Und dich alleine in der Weltgeschichte rumgondeln und Abenteuer erleben lassen?« fragte Ullich mit gespieltem Schrecken. »Kommt gar nicht in Frage. Ohne dich und den Wirbel in deiner Nähe würde mir der Job nach einem Tag schon öde. Außerdem muß ich doch demnächst mal das Püppchen inspizieren, das neuerdings bei dir im Vorzimmer sitzt!«
»Laß die Dagmar in Ruhe!« fauchte Carsten Möbius. »Die ist nichts für dich! Sie hat gerade erst ihr Abitur gemacht und war ohne Stellung!«
»Sie soll aber sehr gut aussehen!« grinste Michael Ullich immer breiter. »Und sie wohnt bei uns in Frankfurt, stimmt’s?«
»Das geht dich gar nichts an!« knurrte Carsten Möbius.
»Vielleicht könnt ihr diese Probleme ein anderes Mal erörtern!« mischte sich Ted Ewigk ein. »Die Personalpolitik des Möbius-Konzerns interessiert den Leser doch absolut nicht!«
»Dann schieß mal los mit den Fragen!« sagte Carsten Möbius mit geschäftsmäßig kühler Stimme. Jetzt war er ganz der Junior-Chef eines weltumspannenden Unternehmens, welcher den Fragen der internationalen Presse Rede und Antwort stand.
Niemand ahnte, daß sie beobachtet wurden…
Und daß der Tod seine kalte Hand nach ihnen ausstreckte…
***
Professor Zamorra zuckte zusammen.
Das Amulett hatte sich erwärmt. Das bedeutete Gefahr.
Dämonenkräfte waren in der Nähe.
Sein erschrockener Ausruf ließ Nicole Duval stehen bleiben. Sie hatten gerade das Taxi verlassen und wollten hinüber zum neu errichteten Möbius-Building gehen, als Merlins Stern Aktivitäten der Hölle anzeigte.
Der Meister des Übersinnlichen zog Nicole Duval in einen Winkel beim Schaufenster einer Boutique. Doch für beide waren jetzt die Auslagen nicht interessant. Sie mußten nur jetzt möglichst unauffällig feststellen, wo die Schwarze Familie zuschlug. Wenn irgend
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