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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht aufwies, an einer Seite aber mit dunklen Haaren bewachsen war und aus dem ein Ohr hervorstach, das so groß wie ein vom Wind gebogenes Palmenblatt wirkte.
    Die linke Gesichtshälfte bezeichnete ich als menschlich. Das dunkle Haar lag naß am Kopf, und auch der linke Arm war menschlich, wenn auch seltsam dichte Haare auf dem Handrücken wuchsen, die durch das Licht aussahen, als wären sie vergoldet.
    Den Mund oder vielmehr das Maul hatte der Unhold weit aufgerissen, und sein Gebiss erinnerte mich an das aus einer Mischung zwischen Vampir und Werwolf.
    Das Untier war barfuß. Es stand geduckt auf dem Deck. In seiner Haltung erinnerte es mich an die des Glöckners von Notre Dame.
    Für einen Moment trafen sich unsere Blicke. Wenigstens glaubte ich daran, dann verschwand das Monstrum mit einem tigerhaften Sprung aus dem Bereich der Leuchte.
    Neben mir fielen Suko und Mandra zu Boden. Beide so naß wie ich. »Hast du es gesehen?« fragte mich der Inspektor.
    »Sicher.«
    »Und?«
    Ich lachte. »Was soll ich dazu sagen? Eine Erklärung habe ich nicht, weiß aber jetzt, daß wir nicht umsonst hier sind.«
    Wieder wurde geschossen.
    Zum Glück zielten die Kugeln nicht in unsere Richtung, denn um uns kümmerte man sich nicht, nur um das Monster.
    Am Bug des Schiffes war es verschwunden. Dort fielen auch die Schüsse, und im nächsten Augenblick hörten wir einen gellenden Schrei. Er lag noch in der Luft, als auch schon das Monstrum auftauchte.
    Was ich vorhin versäumt hatte, wollte ich nun nachholen und griff zur Beretta. Auch Suko hatte seine Waffe gezogen, nur Mandra verzichtete nach wie vor auf eine Pistole. Er verließ sich auf seine beiden Dolche, wenn es hart auf hart kam.
    Der Schrei verstummte.
    Plötzlich tauchte die Bestie wieder auf. Diesmal hatte sie ein Opfer. Sie hielt den Mann in der einen Kralle und besaß soviel Kraft, ihn noch in die Höhe stemmen zu können, wobei der Mensch das Monstrum noch mit seinem Körper deckte.
    Dann schleuderte er den Mann fort.
    Der Mensch musste bewusstlos sein, seine Arme schlenkerten, ich sah ihn durch einen Lichtkreis fliegen und entdeckte auch das Blut in seinem Gesicht.
    Im nächsten Moment war er über der Bordwand verschwunden.
    Wieder hämmerten Schüsse.
    Sie trafen auch. Die Kugeln hieben in den Körper des Untiers, und ich erkannte Claudia Corelli, wie sie mit einem gewaltigen Satz vorsprang, den rechten Arm ausstreckte und mit einem schweren Revolver auf den Rücken des Unholds feuerte.
    Drei Kugeln trafen, stießen die Bestie zurück, die auf das Deck fiel, sich dort überrollte und sofort wieder auf die Füße sprang. Ein Mann hatte gedacht, das Untier erledigt zu sehen, war auf das Wesen zugesprungen und bekam die Krallen zu spüren.
    Plötzlich brüllte er wie am Spieß, taumelte zurück, und ein jeder von uns sah, daß ihm das Monstrum nicht nur die Kleidung vorn, sondern auch die Brust aufgefetzt hatte, so daß Blut aus den langen Wunden floss.
    Leider lief er direkt in unsere Schussrichtung hinein, so gelang es uns nicht, auf das Monster zu zielen, das ebenfalls sehr schnell war und wie ein Schatten auf die Reling zuhetzte.
    Bevor sich jemand versah, hatte es sich abgestoßen, war über die Bordwand gehechtet und im Wasser verschwunden.
    Die noch abgefeuerten Kugeln verfehlten das Untier. Männer hetzten auf die Bordwand zu, schauten in das Wasser, und nur Claudia Corelli beteiligte sich nicht daran.
    Sie lief über Deck und lud ihre Waffe nach.
    Wir drei hatten uns erhoben. Die Waffen behielten Suko und ich in den Händen. Wenn La Bandita so weiterging, mußte sie zwangsläufig gegen uns stoßen.
    Drei Schritte vor uns blieb sie stehen, hob nicht nur den Kopf, sondern auch den Revolver und ließ uns in die Mündung schauen.
    Wobei sie in zwei dunkle Löcher starrte, denn die Berettas lagen in Sukos und meiner Hand.
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen, Claudia?« fragte ich.
    Sie schaute uns an. Ihre Augen verengten sich. »Nein«, sagte sie schließlich und steckte den Revolver weg.
    »Da ist es, da ist es!« Wir hörten den Schrei, schauten zur Bordwand und vernahmen das Hämmern einer Maschinenpistole. Diese Schießerei war nur Munitionsverschwendung. Man erreichte nichts damit.
    Das wußte auch Claudia Corelli. »Hört auf, ihr Idioten!« brüllte sie. »Es ist uns entkommen!«
    Die Männer gehorchten ihr.
    La Bandita wandte sich an uns. »Warten Sie hier«, sagte sie mit harter Stimme. »Man wird Ihnen nichts tun.«
    »Hoffentlich«, meinte

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