0302 - Gestatten, Gucky und Sohn
das Einsteinuniversum zurücktauchte. Aber das konnte Tausende von Lichtjahren entfernt geschehen.
„Jetzt sind wir restlos abgeschnitten", seufzte Kmehr. „Hoffentlich werden wir mit den verrückten Robotern fertig."
Gucky sah ihn merkwürdig an.
„Vielleicht haben Sie recht - und sie sind wirklich so etwas wie verrückt. Ihr ganzes Verhalten deutet darauf hin. Wir werden es herausfinden, darauf können Sie sich verlassen. Auf, es geht weiter! Sie kennen ja den Weg, Leutnant. Der breite Hauptkorridor führt zu dem großen Zentrallift. Den nehmen wir. Unterwegs setzen wir soviel Roboter außer Gefecht. wie nur eben möglich ist. Dann haben wir später weniger Ärger."
Kmehr gab seinen Leuten entsprechende Anweisungen, dann brachen sie auf.
Sie wußten, wohin es gehen würde und doch war es ein Marsch ins Ungewisse.
*
Major Ronar Meztu sah sich urplötzlich vor eine schwere Entscheidung gestellt. Für diesen Fall hatte er keine Anweisungen von Gucky erhalten, denn niemand hatte damit gerechnet - obwohl es doch ziemlich klar war, daß das Robotschiff fliehen würde, wenn es von einer Übermacht angegriffen wurde.
Es war geflohen, und zwar in den sicheren Linearraum.
Und mit ihm war der Mausbiber Gucky verschwunden, für den er verantwortlich war. Ihn, Meztu, würde man zur Rechenschaft ziehen, wenn Gucky und seinem Sohn etwas zustieß.
Zum zweitenmal nahm er Funkverbindung zu den terranischen Schiffen auf, deren Kommandanten ebenso ratlos sein mußten wie er wenn sie auch kaum etwas zu befürchten hatten. Der Gegner war entkommen, das war alles. Nicht ihre Schuld.
Der eine der Kommandanten meldete sich und bat um die avisierte Meldung und Anfrage. Major Meztu sagte: „Ich habe eine dringende Nachricht für den Großadministrator. die ich ihm nur persönlich übermitteln kann. Würden Sie mir Koordinaten und nähere Einzelheiten seines jetzigen Aufenthaltes durchgeben?
Es genügen auch die Frequenzen seines Hyperfunkempfängers und das Rufzeichen."
„Das ist leider geheime Kommandosache", lehnte der Terraner kühl ab. Er hatte seine Vorschriften.
„Ich kann Ihnen die gewünschten Daten nicht mitteilen. Aber Sie können mir Ihren Text übergeben. Ich werde ihn weiterleiten."
„Es gibt keine andere Möglichkeit?"
„Leider nein."
„Also gut. Gedulden Sie sich einige Minuten. Ich werde den Text aufsetzen und möglichst kurzhalten."
„Beeilen Sie sich. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müssen zu unseren Einheiten zurück.
Sie haben fünf Minuten."
Meztu bemühte sich, den Text so kurz wie möglich zu halten und doch so ziemlich alles zu erklären.
Er berichtete von dem tollkühnen Einsatz der beiden Mausbiber und seiner sechs Männer. Er gab auch den letzten Kurs des verschwundenen Robotschiffes an und bat um direkte Kontaktaufnahme zwecks weiterer Zusammenarbeit.
Als der Terraner den Text entgegengenommen und bestätigt hatte, verspürte Meztu Erleichterung.
Mehr konnte er jetzt im Augenblick nicht tun, aber sicher würde Perry Rhodan nun reagieren.
Und wenn Meztu daran dachte kehrte seine Unruhe zurück.
Es würde nicht leicht sein, dem Großadministrator gegenüberzutreten.
Die terranischen Schiffe nahmen Fahrt auf. Bald gingen sie in den Linearraum und waren auch nicht mehr für die wieder funktionierenden Ortergeräte erfaßbar. Die ASBESI trieb mit wenigen Sekundenkilometern dahin und veränderte so kaum ihren Standort. Der Hyperempfänger war in Betrieb.
Man wartete darauf, daß Rhodan sich meldete.
Und Rhodan meldete sich!
„ASBESI? Kommandant Major Meztu? Von Plophos?"
Die Bildverbindung kam etwas später, aber sie war klar und deutlich. Rhodans Sender konnte nicht weit entfernt sein. Meztu erkannte den Großadministrator sofort. Unwillkürlich nahm er Haltung an und salutierte.
Trotz seiner Erregung blieb Rhodan äußerlich ruhig und beherrscht.
„Berichten Sie noch einmal genau, was geschehen ist - und warum es geschehen konnte, Major Meztu."
Meztu berichtete und betonte, daß er von Mory Rhodan-Abro den Befehl erhalten habe, alle Anordnungen des Mausbibers widerspruchslos auszuführen. Und schließlich sei der Obmann sein erster Vorgesetzter, dem er zu gehorchen habe.
Rhodan unterbrach Meztu kein einziges mal, aber sein Gesicht wurde immer finsterer. Deutlich stand in ihm die Sorge um den Mausbiber geschrieben, der mal wieder im Alleingang versuchte, die Erde und das Universum vor dem sicheren Untergang zu bewahren - wie er meinte.
„Sie bleiben
Weitere Kostenlose Bücher