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0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
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Lampen. Die kleinen Schweinsäuglein in dem pausbäckigen Gesicht bewegten sich flink und verrieten Schläue. Trotz seines Leibesumfanges war der dicke Mister Parker sehr behände.
    Nachdem ich meinen Ausweis präsentiert hatte, führte er mich zu einem großen ledernen Besuchersessel, bot mir Zigarre kn, von denen sicherlich jede zwei Dollar kostete und fragte mich nach meinen Wünschen.
    »Eingangs möchte ich Ihnen versichern, Mister Parker, dass es vermutlich zu keinem Aufsehen in Ihrem Hotel kommen wird. Es handelt sich lediglich darum, dass ich mich möglichst unauffällig in Miss Morenos Nähe aufhalten möchte. Es steht nämlich zu erwarten, dass die Dame ungebetenen Besuch erhält.«
    »Dazu wird es nicht kommen, Mister Cotton«, sagte er ölig und pflanzte seine Fettmassen auf einen Drehstuhl hinter dem Schreibtisch. »Wir lassen es nicht zu, dass unsere Gäste belästigt werden. Besucher müssen sich an der Rezeption melden. Der Empfangschef telefoniert mit dem betreffenden Gast und lässt den Besucher nur vor, wenn der Gast es wünscht.«
    Ich nickte. »Das alles ist mir bekannt, Mister Parker. Aber erstens weiß man nicht immer vorher, ob sich ein Besucher als angenehm entpuppt und zweitens wird Miss Moreno gegen den Besucher anfangs höchstwahrscheinlich nichts einzuwenden haben. Damit es jedoch zu keinem Zwischenfall kommt, möchte ich in der Nähe der jungen Dame sein.«
    »Näheres können Sie mir nicht mitteilen?«
    »Leider Amtsgeheimnis«, sagte ich lächelnd.
    »Und was haben Sie vor?«
    »Ich mochte mich als Zimmerkellner im fünften Stock aufhalten.«
    »Das wäre möglich. Aber Sie können natürlich nicht bedienen.«
    »Das will ich auch nicht. Es genügt, wenn ich mich im Raum des Kellners aufhalte. Ich nehme an, man kann von dort aus den Flur überblicken?«
    »Nicht den ganzen. Aber die Tür zu Miss Morenos Appartement liegt im Blickfeld.«
    »Das genügt.«
    »Ich muss den Etagenkellner natürlich einweihen.«
    »Sagen Sie ihm nur, dass ich jemanden im Auge behalten will. Nicht, um wen es sich handelt. Und vor allem soll er strengstens Stillschweigen bewahren. Sonst macht er sich strafbar.«
    Der Manager ließ den Kellner kommen.
    Es war ein älterer Mann mit Plattfüßen und Froschaugen. Er schnitt ein unfreundliches Gesicht, als er hörte, dass ich ihm Gesellschaft leisten würde.
    Außerdem schien er sehr wortkarg zu sein. Er nickte nur, als Parker mit seinen Ausführungen geendet hatte, und entfernte sich schweigend.
    Auch ich verließ das Büro des Managers und begab mich zur Rezeption. Dort erfuhr ich, dass Miss Moreno noch in ihrem Appartement sei.
    Ich stieg die Treppen bis in den fünften Stock hinauf. Der Zimmerkellner hatte den Lift benutzt und war lange vor mir oben. Sein Zimmer war winzig. Die Einrichtung bestand aus einem Bett, einem kleinen Tisch und zwei Schränken, in denen Servietten und andere Dinge lagen, die man zum Servieren benötigte. Rechts in der Wand gab es einen Speiselift. Daneben ein Sprachrohr. Auf diesem Weg gab der Kellner die Bestellungen weiter und erhielt per Speiselift das Gewünschte aus den Küchen- und Kellerräumen.
    Mein Blick fiel auf einen großen Kasten, der in die Wand eingelassen war. In dem Kasten waren viele kleine rote Glühlampen angeordnet. Unter jeder Lampe stand auf einem Metallschildchen eine Nummer. Es handelte sich um die Nummern der Appartements im fünften Stock.
    Wenn einer der Gäste nach dem Kellner klingelte, gab der Kasten einen leisen Summton von sich, und das Lämpchen über der betreffenden Zimmernummer flammte auf.
    Der Kellner beachtete mich kaum. Er setzte sich aufs Bett und las in einem zerfledderten Schmöker.
    Ich rückte mir den einzigen Stuhl so an die Tür, dass ich durchs Schlüsselloch spähen konnte. Die Tür mit der Nummer 518 lag in meinem Blickfeld.
    Etwa fünf Minuten mochte ich auf meinem Posten verharrt haben, als der Signalkasten summte.
    Das Lämpchen über der Nummer 518 flammte auf.
    Der Kellner erhob sich vom Bett, drückte auf irgendeinen Knopf, worauf das Lämpchen erlosch. Dann fuhr er in sein Jackett, glättete das schüttere Haar und ging hinaus.
    Durch das Schlüsselloch beobachtete ich ihn. Er ging zu Carmen Morenos Appartement, klopfte an die Tür und trat kurz darauf ein. Wenige Augenblicke später kam er zurück.
    »Was hat sie bestellt?«, fragte ich.
    »Ein Abendessen« gab er mürrisch zurück, ging zu dem Sprachrohr und gab einem unsichtbaren Helfer die Bestellung durch. Carmen Moreno

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