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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Susanne unter seinen Händen zu Staub zerfallen war. Dieser Staub oder Sand lag auf dem Boden. Kräfte bewegten ihn und formten aus ihm eine Figur, die dreidimensionale Formen angenommen hatte.
    Es war schlimm. Die Menschen, die von den schrecklichen Wesen getötet wurden, lösten sich in Sand auf, und aus diesem Sand wurden schließlich Zwerge.
    So wie Susanne…
    Nichts unterschied sie von den vier anderen. Sie sah ebenso grauenhaft, so schrecklich, so bösartig und brutal aus. Sie besaß die leicht schräg gestellten roten Augen. Ihr Blick wirkte kalt, leer und dennoch feurig, und als sie den Mund öffnete, erschrak Jan Behnfeld ebenfalls, denn er schaute in eine Öffnung hinein, in der es rot schillerte und leuchtete.
    Dann tat sie etwas, das er nicht begriff und auch nie begreifen würde.
    Susanne, der Zwerg, hob ihren rechten Arm, spreizte dabei Daumen und Zeigefinger, so daß sie mit den Spitzen in ihr Maul hineingreifen konnte.
    Dort packte sie die Zunge.
    Es war keine gewöhnliche Zunge, sondern ein langer, rot glühender Faden, der genau denen glich, die auch die übrigen Zwerge als Lassos verwendeten.
    Jan wußte Bescheid.
    Und er wußte noch mehr.
    Seine Susanne würde ebenso grausam und brutal reagieren wie die übrigen Wesen.
    Blitzschnell drehte sie ihre Hand, und sie riß dabei die Zunge ab.
    Jetzt hielt sie ein Lasso fest.
    Mit dem waren es fünf!
    Keine Chance für Jan Behnfeld.
    Als hätten die Wesen aus der Hölle ein Kommando bekommen, so hoben sie gemeinsam ihre Arme und schwangen wie die Cowboys im Wilden Westen ihre glühenden Lassos.
    Der Junge kam nicht mehr weg.
    Wie angenagelt stand er auf der Stelle, spürte unter sich den weichen Boden und sah sich eingekreist.
    Niemals konnte er den Kreis durchbrechen!
    »Nein, nicht…«, würgte er noch hervor.
    Da flog etwas durch die Luft.
    Ein Lasso war es nicht, dafür schimmerte es silbrig, besaß einen matten Glanz und fiel mit einem dumpfen Geräusch genau in die Mitte des Kreises und dicht vor die Füße des Jungen.
    Er senkte den Blick.
    Was er zu sehen bekam, konnte er nicht glauben. Vor seinen Fußspitzen lag ein silbernes Kreuz!
    ***
    Erna Lengerich wollte nicht aufgeben. Verzweifelt und mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft stemmte sie sich gegen den harten Griff des Chinesen.
    Suko war überrascht. Er hätte der Frau diese Kraft nicht zugetraut. Ihr gelang es tatsächlich, den Griff des Inspektors zu sprengen. Vielleicht hatte Suko auch nicht fest genug zugepackt, immerhin hatte er eine Frau vor sich und keinen kräftigen Mann oder Dämon.
    Erna sprang zurück.
    Dabei fuchtelte sie mit der Waffe und schrie dem Chinesen die hasserfüllten Worte ins Gesicht.
    »Ich werde dich abstechen, du verfluchter Bastard! Die Hölle steht mir zur Seite. Da, da…«
    Sie stach ihren rechten Arm vor, und die schwarze Klinge bildete die Verlängerung ihrer Hand.
    Suko drehte ab.
    Wenn sich jemand flink und reaktionsschnell bewegen konnte, war er es. Durch diesen raschen Sidestep entging er der Klinge und tat im nächsten Augenblick das, was auch Ralf Richter schon vorexerziert hatte. Nur nahm Suko nicht die Hände, sondern seinen Fuß.
    Er kickte die Spitze in den Sand.
    Suko hatte sehr genau gezielt. In einem Bogen flog der Sand und klatschte gegen die Frau. Es blieb nicht aus, daß er auch ihr Gesicht traf.
    Wieder mußte sie zurück. Sie heulte wie ein Wolf, der hungrig ist, sah Suko vielleicht als Schatten, mehr aber nicht.
    Einen Sprung brauchte er, um die Person zu erreichen.
    Diesmal nahm er die Handkante zu Hilfe.
    Sein Schlag traf das rechte Gelenk. Mit der linken Hand wischte Erna Lengerich den Sand aus ihrem Gesicht und aus den Augen.
    Der rechte Arm fiel nach unten weg.
    Taub wurde die Hand.
    Automatisch öffnete sich die Faust. Der Frau gelang es nicht mehr, den roten Dolchgriff festzuhalten. Das Messer fiel zu Boden, drehte sich noch einmal und blieb mit der Spitze voran im weichen Untergrund stecken.
    Nur noch der rote Griff schaute hervor. Er glühte wie ein ovaler Blutstropfen, der mit dem Boden verwachsen zu sein schien.
    Bevor sich Erna Lengerich erholen und weiteres Unheil anrichten konnte, bückte Suko sich und nahm den vierten Dolch an sich. Eine Erklärung brauchte er nicht mehr. Er hatte genug gehört und alles verstanden, was die Frau zu dem Jungen gesagt hatte.
    Suko hatte dies riskieren können, denn als die Frau sprach, drohte Ralf Richter keine unmittelbare Gefahr. In der Deckung des kleinen Hauses ließ es sich gut

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