0304 - Ãberfall auf OLD MAN
summt in den höchsten Tönen, aber sie vermochte die ausgeschiedene Körperflüssigkeit nicht schnell genug zu absorbieren.
Er strauchelte. Mit einer Hand stützte er sich an die Seitenwand, die andere hielt den Impulsstrahler, aus dem sonnenhelle Energiebahnen in die Verteilerhalle zuckten, mitten hinein in das Durcheinander von Leibern aus Fleisch und aus Metall.
„Nicht schießen!" vernahm er die Stimme seines Vaters. „Das sind doch Walkers!" Roi Danton stöhnte.
Unbändiger Zorn gegen die Hypnokristalle erfaßte ihn, Zorn gegen die Urheber jenes Chaos, das in den Öd-Sektionen herrschte. Aber er stellte das Feuer erst ein als keiner der Walkers in der Verteilerhalle mehr lebte. Danach zogen die Kampfroboter der anderen Sektionen von selbst weiter.
„Pardon, sil vous plait, Grandseigneur", murmelte er. „Es gab keine andere Möglichkeit. Die Walkers sind ohnehin alle zum Tode verurteilt; wir dürfen uns nicht infizieren lassen!"
„Schon gut", erwiderte Perry Rhodan. „Aber es ist hart, so etwas tun zu müssen. Ich habe selbst mitgeschossen."
Er erhob sich und lief mit maskenhaft starrem Gesicht weiter.
Erschüttert folgte ihm der Sohn. Wieder einmal fühlte er sich versucht, sich dem Vater zu erkennen zu geben.
Wer weiß! dachte er. Vielleicht sind wir in wenigen Minuten schon keine Menschen mehr, sondern nur noch Automaten, die nach dem Willen winziger Kristallagenten handeln!
Doch er biß die Zähne zusammen und schwieg.
Hinter ihm drängten die Gefährten in die Halle. Der Gang, aus dem sie gekommen waren, glühte vom Feuer der Handwaffen wie ein ausgebrannter Fusionsmeiler. Sie würden einige Minuten Ruhe vor den Kristallen haben. „Hier entlang!" rief der Großadministrator. Die Männer setzten sich in Bewegung, taumelnd, schwitzend, keuchend und mit blutunterlaufenen Augen. Nur Roi blieb wie angewurzelt stehen.
Er blickte unverwandt auf die Stelle, an der noch vor wenigen Sekunden Orbiter Kaiman und Janine Goya gestanden hatten.
Jetzt waren sie verschwunden! Er stieß eine Verwünschung aus.
Danach stellte er seinen Helmtelekom auf maximale Sendeleistung ein. „Hallo, Kaiman! Hallo, Janine! Melden Sie sich!"
Keine Antwort.
„Kommen Sie endlich, Danton!" erscholl Atlans Stimme.
Unbewußt schüttelte Roi den Kopf. Eine harte Stimme rief nach ihm die Stimme seines Vaters. „Was ist mit Ihnen los, Danton?
Kommen Sie, oder..." Er sprach nicht aus, was er zu tun beabsichtigte, falls Roi Danton weiterhin negativ reagierte. Aber der Freihändler war sicher, daß er die unausgesprochene Drohung selbst dann nicht wahrmachen würde, wenn er sicher sein müßte, daß Danton übernommen worden war. Dennoch wandte sich Roi um und lief automatenhaft steif hinter den anderen her. Ein Antigravlift brachte sie zur freien Oberflächenplattform. Einundzwanzig Helmscheinwerfer sandten ihr helles Licht aus. Aber im Vakuum des Weltraums blieb es unsichtbar; nur über das Terkonit der Plattform geisterten grelle Lichtreflexe. Plötzlich zuckte er zusammen.
Nicht einundzwanzig Helmscheinwerfer leuchteten - sondern dreiundzwanzig! „Kaiman!" Unwillkürlich hatte er laut gedacht und sein Helmtelekom war noch immer auf maximale Intensität eingestellt. „Warum schreien Sie so, Monsieur?" fragte der Oxtorner. „Ich... ich denke, Sie... Sie wären..."
„Verschwunden vielleicht", kam es belustigt zurück. „Aber, mein lieber Monsieur Danton! Janine und ich sind leibhaftig da.
Überzeugen Sie sich." Bevor Roi darauf antworten konnte, tauchten mit einem Mal seltsam flirrende, leuchtende Wolken zwischen den Männern auf. Das Licht der Helmlampen brach sich in Milliarden staubförmigen Kristallen.
„Aus!" sagte Perry Rhodan in das eintretende Schweigen hinein.
„Nun gibt es nur noch die Flucht. Wir kapern uns ein Schiff!"
*
Sie preßten sich an die Gangwand und ließen die Roboter in wenigen Metern Entfernung die Kreuzung passieren.
Roi Danton spürte, wie das Grauen von ihm Besitz ergriff, als er die Kampfmaschinen vorüberstapfen sah - überzogen von glitzerndem Kristallstaub. „Sie können keine positronischen Gehirne beeinflussen", flüsterte Lordadmiral Atlans Stimme beruhigend im Telekomempfänger. Die Worte sickerten in Rois Gehirn, stießen auf angesammelte Fakten und erzeugten Widersprüche. „Sind Sie sicher, Sire?" fragte er ebenso flüsternd zurück. „Vollkommen, Danton!" Roi lachte rauh.
„Ach, wirklich...?" Er wandte den Kopf und blickte in das Gesicht des Arkoniden, sah,
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